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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Bäume ihr Laub verloren. Das Gras bewegt sich genug, um den Schnee zu verteilen. Und es ist sowieso alles zugefroren. Die Schatten verbergen alles andere.«
    Amara ließ sich langsam hinter dem kleinen Hügel zu Boden sinken und sah ihn stirnrunzelnd an. »Geht es dir gut?«

    »Ich bin müde«, sagte er und schloss die Augen. »Es sind Ritter. Ihre Elementare befinden sich auf unvertrautem Gebiet, aber sie sind stark. Wir werden ziemliche Schwierigkeiten haben, sie von unserer Spur abzulenken.«
    »Fidelias hat alles in Gang gesetzt, um uns zu suchen. Das bedeutet, er wird den Angriff ebenfalls früher beginnen als geplant. Wie weit ist es noch bis Kaserna?«
    »Ein paar hundert Schritte bis zum Waldrand«, sagte Bernard. »Dann eine halbe Meile offenes Gelände. Jeder auf dieser Seite des Tals kann uns sehen.«
    »Kannst du uns mit einer Erdwelle hinbringen?«
    Bernard schüttelte den Kopf. »Ich bin zu erschöpft.«
    »Schaffen wir es, wenn wir laufen?«
    »Nicht mit deinem Bein«, meinte Bernard. »Außerdem sind sie beritten. Die reiten uns nieder und spießen uns auf.«
    Amara nickte und wartete, bis der Hufschlag sich in eine andere Richtung entfernt hatte. »Eine halbe Meile. Wenn es sein muss, kann ich uns über die Distanz tragen. Diese Reiter benutzen Erdelementare?«
    Bernard nickte. »Manche auch Holz.«
    »So oder so wären wir in der Luft.«
    »Und wenn sie einen Ritter Aeris bei sich haben?«
    »Dann muss ich eben schneller sein«, meinte Amara. Sie spähte aus ihrem Versteck. »Außerdem habe ich keinen entdeckt. Es wäre ziemlich anstrengend, mit so wenig Wind in der Luft zu bleiben, es sei denn, sie schweben so hoch, dass ihnen die Wolken Deckung geben - aber dann würden sie uns auch nicht sehen.«
    Bernard zitterte und berührte den Boden mit einer Hand. »Augenblick mal.« Seine Stimme klang angespannt, und einen Moment später stöhnte er. »Sie sind nah. Wir können hier nicht länger bleiben, der Boden ist zu hart. Macht es schwer, sich zu verstecken.«
    »Ich bin bereit«, sagte Amara.
    Bernard nickte, öffnete die Augen und setzte eine entschlossene
Miene auf, doch merkte man ihm seine Müdigkeit an. Sie erhoben sich und liefen durch den Wald.
    Es dauerte nicht lange, da erreichten sie den Waldrand und betraten das offene Gelände vor Kaserna.
    Der Ort war eine Festung, umgeben von Gebirge. Zwei der Berge ragten in die Höhe und bildeten zusammen ein riesiges V . Dazwischen lag die grimmige graue Mauer von Kaserna. Sie zog sich entlang der Mündung des Tales und versperrte den Zugang zum dahinter liegenden Land. Diese Mauer bildete die Trennlinie zwischen Alera und dem Gebiet der Marat, zwanzig Fuß hoch und beinahe ebenso dick, ganz aus glattem Stein errichtet und von Zinnen und Brustwehren gekrönt. In regelmäßigen Abständen sah man darauf die glänzenden Rüstungen der Legionares , die dort oben Wache standen, in ihren Mänteln aus Rot und Gold, den Farben des Hohen Fürsten von Riva.
    Vor der Mauer breitete sich der Rest von Kaserna aus, eine viereckige Feste, die nach Art eines Legionslagers angelegt war und mit einer zehn Fuß hohen Mauer umgeben war, nur aus Stein anstelle von Erde und Holz. Auf der diesseitigen Mauer standen weniger Wachen. In der Umgebung der Festung gab es weitere hastig errichtete, einfache Gebäude, die dennoch durchaus den Eindruck einer kleinen Stadt vermittelten. Das rückwärtige Tor von Kaserna stand offen, und der Dammweg, der sich durch das gesamte Tal wand, führte geradewegs darauf zu und durch die Ortschaft weiter zum eigentlichen Lager. Kinder spielten im Schnee, als wäre es ein ganz normaler Tag. Amara entdeckte Hunde, Pferde, einen Schafspferch und den Rauch von einem Dutzend Feuer.
    »Dort ist das Tor«, sagte sie.
    »Genau«, meinte Bernard. »Da müssen wir hin. Ich kenne die Männer, die hier draußen Dienst schieben, zum größten Teil. Daher sollte es uns nicht schwer fallen, zu Graem vorgelassen zu werden. Aber vergiss nicht: Immer höflich und respektvoll bleiben.«
    »Schon gut«, erwiderte Amara ungeduldig.

    »Ich meine es ernst«, sagte Bernard. »Graem ist ein Mann, der schnell wütend wird, und wir könnten in den Kerkerzellen landen oder Schlimmeres, bis er sich wieder beruhigt hat. Du solltest ihn nicht reizen.«
    »Bestimmt nicht«, versprach Amara. »Kannst du sagen, ob unsere Verfolger sich uns genähert haben?«
    Bernard schüttelte den Kopf und verzog das Gesicht.
    »Dann sollten wir weiterlaufen. Halt die Augen offen, und

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