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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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einen warnenden Blick zu. »Herr, bitte. Wir müssen unbedingt mit Graem sprechen.«
    Pluvus richtete sich gerade auf und presste die Lippen zusammen. »Unmöglich«, entgegnete er trocken. »Hof gehalten wird in zwei Tagen, aber bislang haben wir kein Bittschreiben erhalten. Aus diesem Grund werdet ihr eure Anfrage bei mir einreichen müssen, und zwar innerhalb der nächsten sechs Tage, damit ihr beim nächsten Mal vorgelassen werdet - und diese Angelegenheit wird natürlich unabhängig verhandelt von dem Angriff auf einen Legionare - und einen Civis! Zenturio! Nimm sie in Haft.«
    Ein älterer Soldat trat mit mehreren jüngeren Legionares hinter ihm vor und ging auf Bernard zu. »Herr, laut der Gewalt, die mir mein Rang verleiht, und auf Befehl meines vorgesetzten Offiziers stelle ich dich hiermit unter Arrest. Bitte übergib mir deine Waffen und unterlasse jegliche Elementarbeschwörung. Begleite mich zu den Kerkerzellen, wo du einsitzen wirst, bis dein Fall vor dem Grafen verhandelt wird.«
    Bernard knurrte und schob das Kinn vor. »Schön«, sagte er und ballte die Hände zu Fäusten. »Ihr habt es ja nicht anders gewollt. Ein paar weitere eingeschlagene Köpfe machen mir vielleicht den Weg zu Graem viel schneller frei.«
    Die Legionares traten auf Bernard zu, aber der Zenturio zögerte und runzelte die Stirn. »Wehrhöfer«, sagte er vorsichtig. »Es muss ja nicht gleich zum Äußersten kommen.«
    Pluvus rollte mit den Augen. »Zenturio, verhafte den Mann und seine Begleitung. Du hast keine Ahnung, wie viel Schreibarbeit das alles jetzt schon verursacht hat. Meine Zeit ist kostbar.«
    »Bernard«, sagte Amara und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Warte.«
    Der Wehrhöfer blickte die Soldaten an, sein Gesicht färbte sich rot, und der Boden zu seinen Füßen bebte leicht. Die Soldaten
blieben sofort stehen und schauten sich nervös an. »Kommt nur«, knurrte der große Wehrhöfer, »ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.«
    »Aus dem Weg!«, donnerte eine Stimme hinter dem Tor. Amara schreckte bei dem Ton zusammen.
    Ein Mann in zerknittertem, von Weinflecken übersätem Hemd drängte sich durch die Menge, die der Auseinandersetzung zuschaute. Er war nicht besonders groß, hatte jedoch eine breite Brust und ein riesiges Kinn, das aussah, als könnte man damit Steine spalten. Es war mit einem lockigen, feuerroten Bart bedeckt. Das kurzgeschorene Haar hatte eine ähnliche Farbe, obwohl man schon die ersten grauen Tupfer darin erkennen konnte. So wirkte es wie ein Schlachtfeld, auf dem rote Truppen ihr Gebiet gegen einen grau gekleideten Feind verteidigten. Er lief barfuß durch den Schnee, und von seinen Fußspuren stieg Dampf auf.
    »Was im Namen der Elementare geht hier vor?«, verlangte er dröhnend zu wissen. »Bernard! Flamme und Donner, Mann, was bei den Krähen willst du meinen Soldaten antun!«
    »Oh!«, sagte Pluvus, dessen Papiere nervös flatterten. »Herr. Ich wusste nicht, dass du das Bett schon verlassen hast. Das heißt, Herr, ich hatte keine Ahnung, dass du heute aufstehen würdest. Ich wollte mich dieser Sache gerade annehmen.«
    Der Mann kam schwankend zum Halt und stemmte die Fäuste in die Hüften. Er bedachte zunächst Pluvus und dann Bernard mit einem strengen Blick. »Harger hat mich wegen dieser Geschichte aus dem schönsten Schlaf geweckt«, beschwerte er sich. »Ich hoffe, dass es sich wenigstens gelohnt hat.«
    »Ja, Herr, gewiss hat es das.« Pluvus gab dem Zenturio einen Wink. »Verhafte sie. Mach schon. Du hast den Grafen gehört.«
    »Ich habe nicht verlangt, dass irgendwer verhaftet wird«, knurrte Graf Graem gereizt. Er betrachtete Bernard und dann Amara. Sein Blick war scharf und bohrend, trotz seines Gebrülls und obwohl er schwankte. »Hast du eine neue Frau, Bernard? Bei den
Krähen, wurde ja auch Zeit. Ich habe doch immer gesagt, das eine oder andere Techtelmechtel würde dir guttun.«
    Amara spürte, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg. »Nein, Herr«, sagte sie, »das verstehst du falsch. Der Wehrhöfer hat mir geholfen, sicher den Weg hierher zu finden, damit ich dich warnen kann.«
    »Ganz und gar nicht vorschriftsmäßig«, stammelte Pluvus und winkte mit seinen Papieren.
    Graem blickte verärgert auf die Seiten in Pluvus’ Hand. »Hör endlich auf, mir mit diesem Kram unter der Nase herumzufuchteln.« Es folgte ein heller Blitz und ein starker Hitzeschwall. Dann trieb schwarze Asche mit dem Wind davon. Pluvus jaulte gequält auf.
    »Also«, meinte Graem und klopfte

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