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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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sich die Hände ab. »Mich warnen. Und wovor?«
    »Vor den Marat«, sagte Bernard. »Sie sind unterwegs, Herr. Und zwar hierher.«
    Graem grunzte. Er deutete mit dem Kinn auf Amara. »Und wer bist du?«
    »Kursorin Amara, Herr.« Amara hob das Kinn und blickte Graem in die blutunterlaufenen Augen, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Kursorin«, murmelte Graem. Er wandte sich Pluvus zu. »Wolltest du wirklich eine Kursorin des Ersten Fürsten verhaften?«
    Pluvus stammelte irgendetwas Unverständliches.
    »Und einen meiner Wehrhöfer?«
    Pluvus stotterte.
    »Bah«, grunzte Graem. »Dummkopf. Kaserna soll in volle Alarmbereitschaft versetzt werden. Lass alle Soldaten antreten. Jeder Mann soll seine Rüstung anlegen und sich seine Waffen holen, und zwar sofort.«
    Pluvus starrte seinen Vorgesetzten an, aber Graem hatte sich bereits Bernard zugewandt. »Wie schlimm wird es werden?«

    »Benachrichtige Riva«, sagte Bernard leise.
    Graem biss die Zähne zusammen. »Ich soll alle Truppen einberufen lassen? Höre ich da richtig?«
    »Ja.«
    »Weißt du, was die mit mir machen, wenn du dich irrst?«
    Bernard nickte.
    Graem brüllte: »Kundschafter. Die Kundschafter sollen in die Wildnis ausschwärmen, und Boten sollen in Verbindung mit den Wachtürmen treten.«
    »J-ja, Herr«, sagte Pluvus.
    Graem blickte ihn eine Sekunde lang an. »Sofort!«, brüllte er dann.
    Pluvus schrak zusammen, drehte sich zu dem nächsten Soldaten um und begann, die Befehle zu wiederholen.
    Der Graf wandte sich wieder Bernard zu. »Also gut. Ich denke, du solltest mir lieber erklären, was diese Dummheit bedeutet. Einen meiner Soldaten zu schlagen.«
    Kalte Luft strich Amara über den Hals und ließ sie schaudern - eine Warnung von Cirrus. Sie blickte über die Schulter in das grelle Sonnenlicht, das von Schnee und Eis zurückgeworfen wurde, und beschattete die Augen, konnte jedoch nichts erkennen.
    Cirrus regte sich erneut, eine weitere Warnung.
    Sie holte tief Luft und richtete ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Gegend hinter sich.
    Beinahe hätte sie den Schleier nicht bemerkt.
    Keine zehn Fuß entfernt gab es eine Störung in der Luft, einige Fuß über dem Boden. Dort tanzte das Licht wie Schlieren über einem Stein, den die Sonne aufgeheizt hat. Ihr stockte der Atem, und sie schickte Cirrus mit einem geflüsterten Befehl los. Ihr Elementar entdeckte eine Kugel dichter Luft, die das Licht beugte, ganz ähnlich, wie sie es selbst manchmal tat, um Dinge aus der Ferne mit größerer Klarheit zu sehen.
    Sie forderte Cirrus auf, die Kugel zu zerstören.

    Die auseinanderströmende Luft zischte, als die Kugel aufgelöst wurde, und plötzlich schwebten dort drei Männer in Rüstung und mit gezogenen Schwertern. Amara stieß einen Schrei aus, und die Männer, deren Mienen Überraschung zeigte, zögerten eine Sekunde lang, ehe sie handelten.
    Einer schnellte mit blankem Schwert auf sie zu. Amara warf sich zur Seite und richtete die Hände auf den Mann, um Cirrus gegen ihn zu schicken. Eine heftige Windböe traf die Flanke des Angreifers und schob ihn von ihr fort gegen die Mauer von Kaserna. Der Mann versuchte zu bremsen, doch es war zu spät. Mit Wucht krachte er gegen den Stein und ließ beim Aufprall die Waffe fallen.
    Der zweite Mann stieß mit ruhiger, kühler Miene die Hände vor, und vor dem Tor von Kaserna erhob sich ein Sturmwind, der Schnee und Eissplitter aufwirbelte. Die Legionares wurden von den Füßen gerissen und suchten hinter dem Tor Schutz.
    Der dritte hielt das Schwert in der Hand und rauschte auf Bernard zu.
    Amara wollte ihn warnen, aber Bernard war erschöpft und bewegte sich zu langsam. Er drehte sich um und versuchte sich zu ducken, dabei rutschte er jedoch auf dem eisigen Boden aus und stürzte.
    Graem trat vor. Der Graf mit den Feuerhaaren riss Pluvus, der wie erstarrt dastand, das Schwert aus dem Gurt und griff den Ritter Aeris an. Stahl traf klirrend auf Stahl, und dann flog der Angreifer an Graem vorbei.
    »Auf die Beine!«, brüllte Graem. Er spuckte aus, als die Wolke aus Schnee und Eissplittern ihm die Sicht nahm. »Holt das Mädchen! Hinter die Mauer!« Graem drehte den Körper gegen den eisigen Staub und hob die Hand. Amara sah Feuer an seinen Fingern auflodern, und plötzlich wandte sich Graem dem zweiten Angreifer zu und warf ihm eine tosende Flammenwand entgegen. Der Ritter Aeris stieß einen Schrei aus, der durch Mark und Bein
ging, und der Eiswind war so schnell verschwunden, wie er aufgekommen war.
    Vor dem Tor

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