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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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nackt und angesichts der Unendlichkeit der Ebene vor der letzten Bastion von Alera plötzlich sehr klein.
    Eine Stimme drang wie das Rauschen des Windes in ihr Ohr, leise und undeutlich. »Lass dich nie allein von der Größe überwältigen. Das habe ich dir doch beigebracht.«
    Amara erstarrte und blickte sich um. »Fidelias?«
    »Du machst immer steife Beine, wenn du Angst hast, Amara. Das zu verbergen hast du nie gelernt. Oh, und ich kann dich hören«, erwiderte die Stimme. »Einer meiner Männer hilft mir mit seinem Elementar aus und lauscht auf deine Antworten.«
    »Ich habe dir nichts zu sagen«, flüsterte Amara erregt. Sie blickte zu den Legionares hinter ihr und ging ein Stück von ihnen fort, damit sie nicht mithören konnten. Nun schaute sie wieder zu der heranmarschierenden Horde und suchte ihre Reihen nach dem möglichen Anführer ab.
    »Zwecklos«, meinte Fidelias. »Ihr könnt die Mauer nicht halten. Und selbst wenn, brechen wir wieder das Tor auf.«
    »Welchen Teil von ›ich habe dir nichts zu sagen‹ hast du eigentlich nicht verstanden?« Sie zögerte kurz und fügte dann so bösartig, wie sie konnte, hinzu: »Verräter.«
    »Hör mir wenigstens zu«, sagte Fidelias. »Ich weiß, du bist nicht meiner Meinung, aber denk einmal darüber nach. Gaius wird fallen. Das dürfte dir klar sein. Je nachdem, wie er fällt,
kann er tausende mit sich ins Verderben reißen. Vielleicht schwächt er das Reich sogar bis zu einem Punkt, an dem es auseinanderbricht.«
    »Wie kannst du es wagen, über die Sicherheit des Reiches zu sprechen? Deinetwegen liegen die Söhne und Töchter von Alera tot hinter diesen Mauern.«
    »Wir haben getötet«, sagte Fidelias. »Ja. Ich habe selbst einige Männer zu beerdigen, was dir zu verdanken ist. Wenn du möchtest, erzähle ich dir von den Familien der Männer, die deinetwegen zu Tode gestürzt sind. Die Toten in Kaserna hatten wenigstens die Chance, um ihr Leben zu kämpfen. Diejenigen, die du ermordet hast, nicht. Also sei nicht so freigebig mit deinen Schuldzuweisungen, Schülerin.«
    Amara musste an die Männer denken, die schreiend abgestürzt waren. Sie erinnerte sich an das Entsetzen in ihren Gesichtern, obwohl sie zu dem Zeitpunkt wenig darauf geachtet hatte.
    Ihr drehte sich der Magen um. Sie schloss die Augen.
    »Wenn du mir etwas zu sagen hast, nur heraus damit. Ich habe noch zu tun.«
    »Ich habe gehört, Sterben kann recht unangenehm sein«, meinte Fidelias. »Ich wollte dir ein Angebot machen.«
    »Nein«, entgegnete Amara. »Du verschwendest meine Zeit. Ich nehme es doch nicht an.«
    »Doch, das wirst du«, sagte Fidelias. »Weil du nicht möchtest, dass die Frauen und Kinder hinter der Mauer ebenso ermordet werden wie ihr anderen.«
    Amara erstarrte. Plötzlich wurde ihr kalt.
    »Flieht«, sagte Fidelias. »Führe du die Frauen und Kinder fort. Ich habe genug Ritter, die die Marat so lange aufhalten können, bis ihr euch in Sicherheit gebracht habt.«
    »Nein«, flüsterte sie. »Du lügst. Die Marat hast du nicht im Griff.«
    »Sei dir da nicht so sicher«, meinte Fidelias. »Amara, mir gefällt
auch nicht, was getan werden muss. Aber du könntest etwas bewirken. Du kannst das Leben Unschuldiger für das Reich retten. Bring sie in Sicherheit. Wenn du es nicht persönlich tust, bekommt ihr meinen Schutz nicht.« Einen Augenblick lang herrschte Schweigen, ehe er müde hinzufügte: »Du hast keine Ahnung, was du tust, Mädchen. Ich möchte dich nicht sterben sehen. Und wenn ich das Leben von Unschuldigen retten kann, während ich dich beschütze, umso besser.«
    Amara schloss die Augen wieder, weil ihr schwindelig wurde. Der Gestank der verbrannten Leichen und des Fleisches, das die Krähen aufgerissen hatten, stieg ihr erneut in die Nase. Sie war eine Kursorin, sie konnte gut mit dem Schwert umgehen, sie stand in Diensten der Krone und hatte für ihre Heldentaten Orden vom Reich bekommen, aber sterben wollte sie trotzdem nicht. Der Gedanke erfüllte sie mit Schrecken. Sie hatte die Männer gesehen, die von den Marat getötet worden waren, und keiner hatte einen leichten Tod gehabt. Früher hatte sie Scherze darüber gemacht, dass sie, wenn es denn sein musste, ihr Leben wenigstens in einem heroischen Kampf enden lassen wollte, doch die Wirklichkeit war anders. Man konnte diese Schlacht nicht mit dem Verstand oder mit Philosophie erfassen. Der Tod bestand aus funkelnden, tierischen Augen, Furcht und Schmerz.
    Das alles ergab Sinn, dachte sie. Fidelias war kein

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