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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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den trotzigen Schrei unterdrücken, der sich in ihrer Kehle bildete. Sie brüllte den Männern einen Befehl zu, schickte sie wieder zum Tor, und vorsichtig suchten sie sich einen Weg durch das Labyrinth aus Stacheln vor der Mauer. Einer der Männer rutschte aus und schlitzte sich das Bein auf, was eine begeisterte Unterhaltung darüber in Gang brachte, wie scharf die Stacheln waren und wie gut sie schneiden konnten. Der Verwundete selbst lobte sie am lautesten. Auch in der Festung wurde Jubel laut, und weitere Legionares erschienen auf der Mauer. Jemand brachte die Banner der Legion und von Riva über dem Tor an. Ein Trompetensignal rief zu den Waffen, und die Legionares und die Wehrhöfer stimmten ein Gebrüll an, das den Fels der Berge um die Festung herum erzittern ließ.
    Amara warf noch einmal einen Blick auf die Horde, die über die Ebene heranmarschierte, und zischte: »Du kannst kämpfen, wofür du willst, Fidelias, aber du bekommst es nicht auf einem Silbertablett serviert. Die Zukunft dieser Männer, Frauen und Kinder sowie der Soldaten ist noch nicht in Stein gehauen. Wenn du die Festung willst, komm und hol sie dir.«
    Es entspann sich eine lange, beängstigende Stille, ehe Fidelias antwortete. »Auf Wiedersehen, Amara«, sagte er ruhig.
    Mit einem leisen Wispern des Windes schwand die Verbindung.
    Amara drehte sich um und rief Cirrus. Sie sprang leichtfüßig über das Feld aus Stacheln, das dreißig Schritt oder mehr maß, und landete vor den Legionares im Tor. Ihr Herz klopfte, und sie empfand Trotz und Entschlossenheit.
    Dabei bemühte sie sich, ihren gebrochenen Arm zu ignorieren, in dem sich ein schmerzhaftes Pochen breitmachte.
    Rasch betrat Amara den Hof. Der Schatten der erhöhten
Mauer hatte sein Aussehen verändert. Amara brauchte einen Augenblick, bis sie sich orientiert hatte, dann entdeckte sie Bernard, der auf dem neuen Fundament hockte. Um ihn herum unterhielt sich eine Gruppe schnaufender, aber glücklicher Männer. Neben ihnen lagen Schilde, Waffen und Rüstungen, und eine der Frauen hatte ihnen Wasser gebracht. Das hatten sie nicht nur getrunken, sondern sich auch über die Köpfe gegossen, und ihr Atem verwandelte sich vor den lächelnden Mündern in Dampf. Pirellus stand bei Bernard und nickte Amara zu, als er sie bemerkte.
    »Interessant«, sagte Pirellus und deutete mit dem Kopf auf die Mauer. »Das zwingt sie, Sturmleitern zu verwenden und das Tor anzugreifen. Wenigstens werden wir ihnen einen hübschen Kampf liefern können.«
    »Unglaublich«, meinte Amara und grinste zunächst Pirellus und dann Bernard an. »So etwas habe ich noch nie gesehen.«
    Bernard blickte auf und lächelte müde. »Ist doch erstaunlich, was man alles zuwege bringt, wenn man dazu gezwungen ist.«
    Pirellus fragte: »Hast du etwas entdeckt?«
    »Nein«, antwortete Amara, »aber ich glaube, unsere Gegner hatten Angst davor, dass ich etwas sehen könnte.« Sie berichtete knapp von ihrem Gespräch mit Fidelias.
    Bernard runzelte die Stirn. »Na ja, vielleicht hat er Recht. Vielleicht sollten wir so viele Menschen wie möglich auf die Wagen laden und in Sicherheit bringen. Können wir die Mauer lange genug halten, bis sie aufgebrochen sind?«
    Pirellus betrachtete die Mauer und schaute dann auf den Hof. »Das Risiko wäre es wert. Ich kümmere mich darum«, sagte er knapp. »Es wird nicht genug Platz für alle geben, doch zumindest die Kinder könnten wir fortbringen.«
    »Danke«, sagte Amara.
    Pirellus nickte ihr zu. »Gestern Nacht hattest du Recht«, sagte er. »Und ich habe mich geirrt.« Er ging los, und seinen gleichmä
ßigen Schritten ließ sich die Verletzung am Bein nicht anmerken.
    Bernard pfiff leise und meinte zu Amara: »Das hat ihn einiges an Stolz gekostet, glaube ich.«
    »Nichts, was er nicht erübrigen konnte«, erwiderte Amara trocken. »Bernard, diese Ritter sind noch da draußen unterwegs, und sie werden uns wieder angreifen.«
    »Ich weiß«, sagte Bernard. »Aber wir haben nicht genug Ritter Aeris, um in der Luft gegen sie anzukommen. Und wir wissen nicht, wann oder wo sie angreifen.«
    Amara nickte. »Immerhin kann ich es mir ganz gut vorstellen. Könntest du etwas für mich tun?«
    Sie erteilte ihm ein paar kurze Anweisungen, woraufhin er nickte, ein paar Männer von den Wehrhöfen sammelte und davoneilte. Amara schaute bei Harger vorbei und ging dann auf die Mauer. Auf dem Wehrgang wimmelte es von Männern, trotzdem fand sie rasch Giraldi, der über dem Tor stand.
    »Zenturio«,

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