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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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wieder hinaus auf das Schlachtfeld. »Sie müssen
einen Teil der Barrikade gestürmt haben. Der Hordenmeister hat seine Reserve dorthin geschickt, sie sind auf dem Weg. Jetzt werden sie Druck ausüben, bis sie die Verteidiger überwunden haben.« Giraldi verzog das Gesicht. »Wenn die da unten diesen ersten Vorstoß nicht abwehren können, sind wir erledigt.«
    Amara nickte. »Also gut, dann ist es so weit. Ich bin zurück, so bald ich kann.« Sie beugte sich vor und schaute in den Hof. Dort entdeckte sie zwei Legionares , die fast schon unter dem Torbogen standen und mit den Speeren in die Barrikade stachen. Amara hörte Schreie und bemerkte eine Bewegung, eine dunkle Klinge, die nur kurz zu erkennen war, weil ihr Besitzer zu schnell herumfuhr. Pirellus verteidigte wieder das Tor.
    Amara eilte zur nächsten Treppe, rannte hinunter und sah sich im Hof um. Das Heu von den Ballen, in denen sie heute Morgen gelandet war, lag überall verstreut. Die Verwundeten hatte man fast alle in den Westhof umgelegt, die letzten wurden gerade auf eine Trage gehoben. Die Kursorin rannte auf die Stallungen zu. Währenddessen sah sie Pluvus Pentius, der aus einer der Unterkünfte kam. Nervös und bleich hielt er die Hand eines kleinen Jungen, der wiederum einen anderen hielt, und so weiter. Der Wahrheitssucher führte ein halbes Dutzend Kinder an.
    Amara eilte zu ihm. »Pluvus! Was machen diese Kinder noch hier?«
    »H-haben sich versteckt«, stotterte Pluvus. »Ich habe sie erwischt, wie sie sich unter den Pritschen ihrer Väter verkrochen haben.«
    »Bei den Krähen«, stöhnte Amara. »Bring sie in den Westhof zu den Verwundeten. Die sollen eine der Unterkünfte so vorbereiten, dass man sie verteidigen kann. Und zwar schnell .«
    »Ja, genau«, sagte Pluvus und zog die mageren Schultern hoch. »Kommt, Kinder. Haltet euch an den Händen und bleibt zusammen.«
    Amara rannte zu den Stallungen und fand Bernard, der hinter
der Tür an der Wand saß und die Augen halb geschlossen hatte. »Bernard«, rief sie. »Das Tor wird angegriffen. Sie kommen.«
    »Wir sind bereit«, murmelte Bernard. »Sag nur Bescheid.«
    Amara nickte ihm zu, drehte sich um und richtete ihre Aufmerksamkeit auf Cirrus, den sie hinauf in den Himmel schickte, um die Windwirker aufzuspüren. Denn sie wusste, Fidelias würde seine Ritter von ihnen zur Festung bringen lassen.
    Einen Augenblick später fühlte sie es, eine Spannung in der Luft, die einen Windstoß ankündigte. Amara rief Cirrus zurück und ließ ihn wieder ihre Sehkraft verstärken, damit sie nach den gegnerischen Soldaten suchen konnte.
    Sie entdeckte sie, als die Ritter noch eine halbe Meile von der Festung entfernt waren. Dunkle Schemen glitten über den Morgenhimmel. »Dort«, rief sie. »Sie kommen von Westen. Sind in spätestens einer halben Minute hier.«
    »Gut«, murmelte Bernard.
    Amara trat ins Freie, während die Angreifer mit ihren Sänften aus der Höhe herabstießen. In Keilformation schwebten Ritter Aeris mit gezückten Waffen vor den Sänften, und die Sonne glänzte auf dem Metall ihrer Rüstungen. Im steilen Sturzflug hielten sie auf das Tor zu.
    »Fertig!«, rief Amara und zog das Schwert. »Fertig!« Sie wartete noch einige Herzschläge, bis der Feind die Mauer auf der Talseite erreicht hatte und über den Westhof und dann das Gebäude des Kommandanten von Kaserna flog. Sie holte tief Luft und zwang ihre zitternden Hände zur Ruhe. »Los!«
    Um sie herum bewegten sich plötzlich die Heuhaufen, und fünfzig Bogenschützen von den Wehrhöfen, die unter dem Heu und durch Bernards Holzwirken den Augen verborgen geblieben waren, wurden vage erkennbar. Wie ein Mann hoben sie die riesigen Bögen und schossen ihre Pfeile auf die heranfliegenden Ritter ab.
    Die Schützen konnten hervorragend zielen, und ihr Angriff
überraschte die Söldner. Die Ritter Aeris in ihren Rüstungen schrien vor Schmerz auf, und Männer fielen wie lebende Hagelkörner aus dem Himmel. Die Bogenschützen hielten ihre Position und schossen weiter, auch als die Söldner sich langsam von dem Schock erholten. Einer der Ritter Aeris, der nicht getroffen worden war, verwob die Luft zu einem Schild aus Windwirbeln, und plötzlich erreichten die Pfeile ihre Ziele nicht mehr. Amara konzentrierte sich auf den Mann und schickte Cirrus zu ihm. Der Ritter stieß einen überraschten Schrei aus und stürzte ab wie ein Stein.
    Die zweite und die dritte Sänfte begannen zu krängen und trudelten in Richtung Erde, obwohl die verletzten

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