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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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drehte sich nur um, damit sie den Kampf beobachten konnte. Die Legionares hatten es nicht leicht. Ein Riese von einem Schwertkämpfer, Aldrick ex Gladius, stürmte auf die Schildmauer zu, schlug eine Klinge zur Seite, tanzte an einer anderen vorbei und tötete einen Mann in der Mitte der Reihe mit einem Hieb, der durch Helm und Schädel ging. Ohne innezuhalten nahm er sich nun die Männer zu beiden Seiten seines ersten Opfers vor. Einer der beiden bewegte sich rasch und kam mit einer schweren Wunde am Oberarm davon. Der andere hob den Schild zu hoch, um zu parieren,
woraufhin Aldrick herumfuhr und ihm die Beine am Knie abschlug. Der Mann brüllte und brach zusammen. Die anderen Söldner stürzten sich auf die übrigen Schildträger.
    Pirellus erschien zwischen seinen Legionares, und seine schwarze Klinge fuhr hin und her. Einer der Ritter Aeris, der sich zu tief heruntergewagt hatte, umklammerte seinen Bauch, schrie und stürzte auf den Hof. Ein Söldner unten schwang seinen vierzig Pfund schweren Hammer wie eine Weidenrute nach Pirellus. Der Kommandant der Ritter wich trügerisch träge aus und traf den Mann mit der Klinge an der Hand. Der Hammer krachte auf den Boden. Ein dritter Söldner schlug nach Pirellus, der parierte jedoch und schleuderte das Schwert des Gegners wie beiläufig fort. Es landete an der Stallwand, nicht weit von Amara entfernt.
    »Auf zum Tor!«, brüllte Aldrick. »Los!« Die Söldner traten den Rückzug an und schleppten ihre Verwundeten mit sich, doch auf einen Befehl von Pirellus hin hielten auch die Legionssoldaten in ihrem Vormarsch inne. Allerdings wichen weder Aldrick noch Pirellus zurück. Die beiden Männer standen einander im Abstand von zwei großen Schritten gegenüber.
    Pirellus streckte Aldrick die Klinge entgegen und führte sie dann zum Salut vor sein Gesicht. Aldrick vollführte die gleiche Geste. Im nächsten Moment nahmen die beiden Männer entspannt ihre Ausgangshaltung an.
    »Aldrick ex Gladius«, sagte Pirellus. »Von dir habe ich schon gehört. Die Krone hat einen hübschen Preis auf deinen Kopf ausgesetzt.«
    »Tatsächlich? Wenn ich das nächste Mal in eine Stadt komme, schaue ich mir die Steckbriefe an«, antwortete Aldrick. »Sollen wir die Sache sofort erledigen, oder möchtest du lieber, dass ich erst ein paar Dutzend deiner Legionares drannehme?«
    »Ich heiße Pirellus mit der Schwarzen Klinge«, gab Pirellus zurück. »Und ich bin der Mann, der deine Laufbahn beenden wird.«

    Aldrick zuckte mit den Schultern. »Nie von dir gehört, Junge. Du bist nicht Araris.«
    Pirellus zog eine finstere Miene und verwandelte sich plötzlich in eine flüssige Bewegung aus Muskeln und Stahl. Aldrick parierte den ersten Hieb des Parcianers, dass die Funken nur so sprühten, und konterte mit einem eigenen, der jedoch nur eine Finte war, weil er anschließend herumwirbelte und erneut zuschlug. Pirellus duckte sich unter der Klinge hindurch, aber nun sprühte der Helm Funken, ein Teil des Kamms wurde abgerissen und landete glühend und glimmend auf dem mit Heu bedeckten Boden.
    Die beiden Männer standen wieder voreinander, und Pirellus lächelte. »Ziemlich schnell für einen alten Mann«, sagte er. »Doch leider daneben.«
    Aldrick erwiderte nichts. Einen Herzschlag später tropfte Pirellus unter dem Rand des Helms hervor Blut ins Auge.
    Der Hieb des Schwertkämpfers hatte offensichtlich die Wunde an Pirellus’ Kopf wieder aufgerissen, dachte Amara.
    Jetzt grinste Aldrick. Unter der braunen Haut war Pirellus fahl geworden. Er ging auf Aldrick los und schwang das Schwert in rascher Folge hin und her, hoch und tief, und Aldrick parierte in einem silbernen Funkenregen. Der Schwertkämpfer setzte zu einem erneuten Angriff an und schlug in kurzen, harten Hieben auf den kleineren Ritter ein. Pirellus’ schwarze Klinge wehrte jeden Schlag ab, und seine Waffe schlug dunkle Funken, die kaum zu sehen waren. Der Parcianer wurde einige Schritte zurückgetrieben, und Aldrick drängte gnadenlos voran.
    Beinahe hätte Pirellus den Schwertkämpfer erwischt. Er duckte sich unter dem Schwert hindurch, stieß Aldricks Arm aus dem Weg und stach nach seinem Bauch. Aldrick drehte sich zur Seite, und die Klinge des Parcianers schlug Funken aus der Rüstung des Söldners und glitt durch sie hindurch wie durch Papier. Doch der
Hieb verfehlte sein Ziel, auch wenn er eine rote Linie über Aldricks Bauch zog. Aldrick fasste sich sofort wieder, wehrte den nächsten Schlag und wieder den nächsten ab,

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