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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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ihm gewähren.«
    Amara sah ihn scharf an. »Was für ein Duell?«
    »Was für ein Dolch?«
    Amara runzelte die Stirn. »Der Dolch beweist, dass einer der Hohen Fürsten hinter diesem Angriff steht. Wir können ihn zur Rechenschaft ziehen, wenn wir diesen Dolch in die Finger bekommen. Welches Duell ?«
    Tavi bemühte sich, es zu erklären. »Doroga und Atsurak sind Häuptlinge ihrer jeweiligen Clans. Sie haben den gleichen Rang. Atsurak kann einem anderen Clan nicht befehlen, ihm zu folgen, sobald dessen Häuptling ihn zu einem Blutgericht auffordert, einem Duell, aber bisher hatte niemand den Mut, sich gegen Atsurak zu erheben. Doroga hat sich gegen Atsuraks Entscheidung gewandt, uns anzugreifen, und zwar vor allen anderen Marat. Wenn er ihn im Blutgericht besiegt, verliert Atsurak seine Macht, und die Marat ziehen ab.«
    »Einfach so?«, wollte Amara wissen.
    »Nun ja«, meinte Tavi vorsichtig. »Wenn Doroga gewinnt, bedeutet es für die Marat, dass Der Eine ihn unterstützt und nicht Atsurak.«
    »Der eine was?«
    »Der Eine«, sagte Tavi. »Ich glaube, für sie ist das eine Art Elementar, der in der Sonne wohnt. Wenn sie wichtige Entscheidungen treffen müssen, befragen sie Den Einen in einem Gericht. Daran glauben sie.«

    Seine Tante legte ihm die Hand auf die Schulter, und er drehte sich zu ihr um. Sie blickte ihn ernst an und neigte den Kopf zur Seite. »Was hast du nur alles erlebt?«
    »Eine Menge, Tante.«
    Sie lächelte, wenn auch ein wenig erschöpft. »Das sieht man. Bist du sicher, dass du weißt, was du sagst?«
    »Ja, Tante«, meinte Tavi. »Ich bin ganz sicher.«
    Isana sah zu Bernard, der daraufhin Amara anblickte. Die Kursorin holte tief Luft und wandte sich Tavi zu. »Tavi«, flüsterte sie, »warum hat sich Doroga ausgerechnet jetzt entschieden, Atsurak herauszufordern?«
    Tavi schluckte. »Hm, also, das ist eine lange Geschichte. Ich bin nicht ganz sicher, ob ich alles verstehe, was mir passiert ist. Ist aber auch nicht so wichtig, nicht? Hauptsache, er ist hier, oder?«
    Draußen ertönten schrille Pfiffe, und daraufhin wurde das wilde Geschrei der Marat und ihrer Tiere leiser.
    »Giraldi?«, rief Amara zum Wehrgang hinauf. »Was ist da los?«
    »Die Krähen sollen mich holen«, rief der Mann schnaufend von oben zurück. »Die Marat haben gegeneinander gekämpft, aber dann blasen sie plötzlich in ihre Pfeifen und ziehen sich zurück. Mir scheint, sie sammeln sich in ihren Stämmen.«
    »Danke, Zenturio.«
    »Gräfin? Irgendwelche Befehle?«
    »Verteidigt die Mauer«, erwiderte Amara, während sie den Blick bereits wieder Tavi zuwandte. »Und greif nicht an, ehe sie wieder losstürmen.«
    Tavi nickte Amara zu. »Genau das hat Doroga vorausgesehen. Die Stämme der Marat kämpfen ständig gegeneinander. Sie sind daran gewöhnt. Mit den Pfeifen unterbrechen sie den Kampf und lassen ihre Häuptlinge reden.«
    Bernard schnaubte. »Was denkst du, Amara?«
    Die Kursorin strich sich ein paar verirrte Strähnen aus den Augen und starrte Tavi an. »Ich denke, deinem Neffen ist es gelungen,
mehr über die Marat zu erfahren als den Spionen der Krone, Wehrhöfer.«
    Tavi nickte. »Sie, äh, essen ihre Feinde. Und jeder, der ohne Erlaubnis bei ihnen erscheint, wird als Feind betrachtet.« Er hustete. »Das erschwert es ziemlich, sie kennen zu lernen.«
    Amara schüttelte den Kopf. »Wenn wir diesen Tag lebend überstehen, musst du mir erzählen, warum du nicht verspeist wurdest und hier plötzlich an der Spitze einer Marathorde auftauchst, die das Tal retten will.«
    Faede stieß einen leisen Warnruf aus. Tavi sah den Sklaven an, der unverwandt die Mauer anstarrte.
    In dem Loch in der Mauer bewegten sich mehrere Gestalten. Es waren Reiter, Angehörige des Pferdeclans der Marat. Tavi erkannte Hashat, deren wilde Mähne im Wind wehte; frisches Blut sprenkelte ihr Haar, ihren Oberkörper und ihren Schwertarm. Der Junge erklärte Amara und seinem Onkel, wer sie war.
    »Häuptling?«, wollte Bernard wissen und klang irgendwie empört. »Sie ist eine Frau. Und sie trägt nicht einmal ein Hemd.«
    Amara stieß einen leisen Pfiff aus. »Die Adler an ihrem Gürtel haben einmal einem Mann der Königlichen Wache gehört. Wenn die echt sind, dürfte sie zu der Horde gehört haben, der Princeps Septimus zum Opfer gefallen ist.«
    »Sie ist eigentlich nett«, meinte Tavi. »Selbst wollte sie gegen Atsurak nicht antreten, aber sie folgt Dorogas Führung. Ich glaube, sie sind Freunde.«
    Am Tor wichen die Marat auseinander

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