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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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und machten dem Häuptling der Wölfe Platz, der mit zwei schlanken Schreckenswölfen hereinkam. In dem langen, sauberen Schnitt auf seiner blassen Brust war das Blut geronnen. Der Mann blickte sich auf dem Hof um und fletschte die spitzen Reißzähne, die für seinen Clan so typisch waren. »Skagara«, erklärte Tavi. »Häuptling der Wölfe. Er ist ein Tyrann.«
    Hashat stieg ab und ging hinüber zu Skagara. Den ganzen Weg
über fixierte sie ihn mit einem drohenden Lächeln. Skagara trat einen Schritt zurück, als sie ihn erreichte. Hashat fletschte die Zähne und begutachtete mit übertriebenem Interesse den Schnitt auf seiner Brust. Daraufhin wandte sie sich Atsurak und Doroga zu und verschränkte die Arme, wobei sie die blutbesudelte Hand nicht weit von ihrem Säbel hielt. Skagara blickte sie düster an und folgte ihrem Beispiel.
    Doroga stützte sich auf seine Keule und starrte auf den Boden. Atsurak wartete geduldig und hielt seinen Speer locker in der Hand. Einen Moment lang herrschte Stille, die Spannung wuchs. Nur die Krähen krächzten leise und unaufhörlich auf dem Feld vor der Mauer.
    »Worauf warten sie denn noch?«, erkundigte sich Amara bei Tavi.
    »Auf die Sonne«, erklärte Tavi. »Doroga sagt, sie warten stets, bis die Sonne richtig aufgegangen ist, damit sie auf den Ausgang des Blutgerichts scheinen kann.« Er schaute zur Mauer und schätzte den Schatten ein. »Vermutlich glauben sie, der Kampf wird nicht lange dauern.«
    Kurze Zeit später war die Sonne so hoch gestiegen, dass sie in den Hof schien. Die Schattengrenze von den intakten Teilen der Mauer zog sich langsam zu den beiden Häuptlingen der Marat zurück.
    Schließlich blickte Doroga auf, als die Sonne gerade seine Keule berührte, nickte, hob die Waffe grunzend und trat auf Atsurak zu.
    Der Häuptling der Herdentöter ließ seinen Speer locker kreisen, zuckte mit den Schultern und schritt geschmeidig wie eine Katze auf Doroga zu. Er bewegte sich schnell, und man konnte kaum die Speerspitze verfolgen, als er nach dem anderen Marat stieß. Doroga wehrte den Hieb mit dem dicken Schaft seiner langen Keule ab und schlug dann nach Atsuraks Kopf.
    Atsurak duckte sich und stach nach Dorogas Bein. Der Häuptling
der Garganten wich aus, war jedoch zu langsam, und am Oberschenkel zeigte sich eine rote Linie.
    Unter den Marat im Hof machte sich Gemurmel breit. Jemand von den Herdentötern sagte kehlig etwas, und die Krieger lachten rau. Die Herdentöter und die Wölfe unterhielten sich nun angeregt.
    »Schließen sie etwa Wetten ab?«, fragte Amara fassungslos.
    Tavi nickte. »Ja. Doroga hat auch seine Tochter gewonnen, weil er auf mich gesetzt hat.«
    »Wie bitte?«
    »Pst.«
    Doroga zog sich ein Stück zurück und betrachtete sein Bein. Er versuchte, es zu belasten, scheiterte jedoch und musste sich auf den Schaft seiner Keule stützen. Atsurak grinste und holte erneut mit dem Speer aus. Langsam und doch zielstrebig ging er auf den Häuptling der Garganten zu und umkreiste ihn, wodurch er den Gegner zwang, sich ihm zuzuwenden und auf das verwundete Bein zu treten. Doroga verzog das Gesicht vor Schmerz.
    »Tavi«, fragte Amara atemlos, »was passiert eigentlich, wenn Doroga verliert?«
    Tavi zuckte mit den Schultern. Sein Herz klopfte. »Dann hat Der Eine entschieden, dass Doroga sich geirrt hat. Und der Rest des Clans wird Atsurak folgen, wie sie es vorher auch getan hätten.«
    »Oh«, seufzte Amara. »Kann er es schaffen?«
    »Fünf Silberbullen auf Doroga«, erwiderte Tavi.
    »Abgemacht.«
    Atsurak stürmte plötzlich auf Doroga zu. Der Häuptling der Garganten riss seine Waffe hoch und schlug den Speer zur Seite, aber nur schwach, außerdem verlor er dabei das Gleichgewicht. Atsurak wich kurz zurück und griff sofort wieder an. Erneut konnte sich Doroga kaum wehren, und diesmal gelang es ihm
nicht, sich auf den Beinen zu halten. Er fiel auf die Steine des Hofes.
    Atsurak wollte die Sache zu Ende bringen, doch Doroga schwang die Keule mit dem langen Schaft und zwang Atsurak zurückzuspringen. Atsurak spuckte einen Fluch aus, hob den Speer, holte aus und sprang auf Doroga zu.
    Der Häuptling der Garganten hatte nur auf den Angriff gewartet. Ganz locker schlug er den Speer mit einer Hand zur Seite, so dass die Spitze auf den Stein schlug, dann packte er den Schaft mit der Pranke. Wie beiläufig stieß er ihn zu Atsurak zurück, wobei den das Ende der Waffe in den Bauch traf und ihn abrupt zum Stillstand brachte.
    Doroga entriss dem Gegner nun

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