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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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waren wenigstens eins, zwei, drei, vier übereinander gestapelt.
    »Ich rieche dich«, schnurrte Kord. »Du bist nicht weit entfernt. Wo steckst du denn?«
    Isana traf eine Entscheidung. Sie legte die Hände auf die oberste Kiste und lehnte sich mit ganzer Kraft dagegen. Es schien ewig zu dauern, bis das schwere Ding kippte und fiel. Dabei riss sie die beiden darunter mit sich. Die Kisten stürzten um, Kord stieß einen Schrei aus, und es folgte ein lautes Krachen.
    Isana huschte zur Tür des Lagerhauses und tastete im Dunkeln umher. Sie fand den Riegel, schob ihn zurück, öffnete die Tür und ließ das helle Morgenlicht ein. Nun drehte sie sich um und spähte ins Innere.
    Kord lag bäuchlings auf dem Boden, die Holzkisten über sich. Eine hatte ihn zwischen den Schulterblättern erwischt und lag noch halb auf ihm. Eine zweite musste ihn am Kopf getroffen haben, denn auf Kords Gesicht war Blut zu sehen.
    Die dritte war auf seinem unteren Rücken, dem Hintern und den Oberschenkeln gelandet. Sie war aufgebrochen, und herausgerutscht waren schwere Schindeln, die für die Dächer in Kaserna benutzt wurden. Isana holte tief Luft. Die Schindeln bestanden aus gebranntem Ton, und jede Kiste musste annähernd dreihundert Pfund wiegen.
    Sie beobachtete, wie Kord sich bemühte aufzustehen. Er fauchte und murmelte etwas, und die Erde unter ihm rührte sich schwach. Auch mit dem nächsten Versuch konnte er sich nicht von den Kisten befreien. Keuchend und wimmernd gab er auf.
    Isana ging zu ihm und blickte ihn von oben herab an. Sie kniete sich hin, berührte ihn mit einer Fingerspitze an der Schläfe und bat Bächlein, ihr seinen Zustand mitzuteilen.

    »Deine Beine sind gebrochen«, sagte sie tonlos. »Deine Hüfte auch. Und dein Rücken.« Sie fühlte noch einen Moment nach. »Und du bist erschöpft. Wahrscheinlich hast du dich deines Elementars bedient, als du uns verfolgt hast.« Sie zog die Hand zurück. »Du kannst nicht mehr gehen, Kord.«
    »Hure«, knurrte er schwach. »Bring die Sache zu Ende. Damit es vorbei ist.«
    »Wenn du an meiner Stelle wärest, würdest du mir den Schädel einschlagen.« Sie nahm eine der schweren Dachpfannen und strich mit dem Zeigefinger über die Kante. Wenn man sie mit Schwung auf einen Schädel niedergehen ließe, konnte man den sicherlich einschlagen. »Vielleicht hiermit. Du würdest mich einfach umbringen.«
    »Ich hatte dich schon besiegt«, knurrte er. »Wenn ich sterbe, werde ich daran denken. Wie du in diesem Kreis hockst und vor Angst keinen klaren Gedanken fassen kannst. Das wirst du nie vergessen.«
    Sie erhob sich und ließ die Schindel fallen. Dann ging sie einen der Gänge zwischen den Kisten entlang.
    »Was machst du?«, knurrte er. »Wenn ich hier herauskomme -«
    Isana erreichte Odiana. Sie nahm die Frau an der Hand, zog sie auf die Beine und bedeckte ihre Augen mit ihren Händen. Odiana nickte schwach und hielt sich die Augen zu. In weitem Bogen führte Isana sie um Kord herum, der vergeblich versuchte, sie an den Beinen zu packen.
    »Du wirst hierbleiben«, meinte Isana. »Ich kenne nur eine Person, die in der Lage wäre, deine Verletzungen rechtzeitig zu heilen, Kord. Und die wird sich dazu nicht herablassen.«
    Isana blieb stehen und betrachtete ihn von oben, ehe sie sich bückte. Er umklammerte ihren Knöchel, aber sie stieß voller Verachtung seine Hand mit dem Fuß zur Seite. »Hör auf.« Nun ergriff sie seine Wehrhöferkette und zog sie ihm über den Kopf. Dann schlug sie ihn damit auf den Mund.

    Kord starrte sie an; dieser Schmerz verblüffte ihn und raubte ihm die Sprache.
    Sie sagte nüchtern: »Du spürst die Verletzungen nicht, Kord. Aber du wirst niemals wieder gehen können. Man wird dich säubern müssen wie einen Säugling. Ich bin nicht einmal sicher, ob du noch ohne Hilfe sitzen kannst.«
    Daraufhin wandte sie sich um, ging auf den Eingang zu und zog Odiana mit sich. »Doch eins wirst du bestimmt: vor Gericht gestellt. In diesem Zustand. Hilflos. Nach deinen eigenen Ausscheidungen stinkend. Der Graf wird das Urteil über dich fällen, und das ganze Tal wird sehen, was du für ein Mensch bist. Dafür sorge ich. Und dann werden sie dich für deine Taten umbringen.«
    Draußen begannen lautere Hörner zu plärren und übertönten beinahe Kords heftiges Schluchzen. »Isana! Du dumme Hure, das kannst du nicht tun. Das kannst du nicht tun!«
    Sie warf die Tür hinter sich und Odiana zu und sagte: »Ich höre dich nicht, Kord.«
    Und damit schlug die Woge der

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