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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Schwert trug, Wache und ließ den Blick gleichmütig in die Ferne schweifen.
    Die Außengebäude standen nicht weit von der Mauer entfernt, waren durchgängig eingeschossig, einschließlich einer offensichtlichen Schmiede, einer Gargantenkuhle, eines Gebäudes, das als Scheune und Stall diente sowie mehreren Pferchen für Tiere. Der Getreidespeicher, das wusste sie, würde sich innerhalb der zentralen Mauer befinden, so wie auch die Küchen, die Wohnräume und mehrere kleine Ställe für Tiere, die als Vorrat in Notzeiten dienten. Zwei Garganten, um die sich ein gut aussehender junger Mann mit wettergegerbtem Gesicht und schwarzem Haar kümmerte, standen angeschirrt geduldig da und warteten, während ihr Hüter mehrere dicke Seile in einen Sack warf und diesen an einer Seite des Harnischs befestigte.
    »Frederic«, rief Bernard, als sie sich näherten. »Was machst du da mit dem Gespann?«
    Der junge Mann, der trotz seiner Größe noch nicht das Alter
erreicht hatte, um in der Legion zu dienen, strich sich eine Locke aus der Stirn und neigte den Kopf vor dem Wehrhöfer. »Ich wollte mit ihnen hinunter zum Südfeld, um den großen Stein herauszuziehen, Herr.«
    »Kommst du mit dem Elementar in dem da zurecht?«
    »Plumpser und ich schaffen das schon, ja, Herr.« Der Junge wollte sich abwenden. »Grüß dich, Tavi. Schön, dich in einem Stück zu sehen.«
    Amara sah den Hirtenjungen an, aber Tavi würdigte den anderen jungen Mann kaum eines Blickes. Er winkte nur vage.
    Bernard grunzte. »Der nächste Sturm liegt schon in der Luft. In zwei Stunden bist du wieder zurück, Fred, ob du den Stein nun rausgeholt hast oder nicht. Ich möchte nicht, dass noch jemand zu Schaden kommt.«
    Frederic nickte und machte sich wieder an die Arbeit, während Bernard auf das Tor zuging, dem Wächter oben zunickte und den eigentlichen Wehrhof betrat. Dort sagte er nur: »Tavi.«
    Es bedurfte keines weiteren Wortes, der Junge schritt auf die große Halle zu und stieg eine Holztreppe hinauf, die außen an das Gebäude gebaut war. Dann verschwand er durch eine Tür im oberen Stockwerk, wo, wie Amara wusste, in der Regel die Wohnräume untergebracht waren.
    Bernard schaute seinem Neffen hinterher und verzog das Gesicht. Erst dann stieß er einen Seufzer aus und blickte Amara an. »Du kommst mit mir.«
    »Ja, Herr«, antwortete Amara und deutete einen Knicks an. Und genau in diesem Augenblick versagte ihr der angeschlagene Knöchel den Dienst, und sie kippte mit einem leisen Schrei zur Seite um.
    Bernard packte sie an der Schulter, hielt sie aufrecht - und drückte leider fast genau auf den Schnitt unter dem scharlachroten Umhang. Unwillkürlich keuchte sie vor Schmerz, und ihr wurde fast schwarz vor Augen.

    Der große Wehrhöfer nahm sie auf die Arme, als hätte sie das Gewicht eines Kindes. »Bei den Krähen, Mädchen«, murmelte er, »wenn du verletzt bist, hättest du etwas sagen sollen.«
    In Amaras Brust rangen zwei Seelen miteinander: Einerseits war es angenehm, dass der Wehrhöfer sie trug, andererseits machte sie seine plötzliche Nähe nervös. Wie Aldrick war er ein Riese von einem Mann, doch strahlte er nicht diese Bedrohlichkeit aus, die den Schwertkämpfer stets umgab. Seine Kraft verband sie mit anderem - Wärme, Trost, Leben, und dazu roch er nach Leder und Heu. Amara wollte etwas sagen, aber in dieser unbeholfenen Lage schwieg sie lieber, während der Wehrhöfer sie in die große Halle und weiter in die Küche trug. Dort empfing sie warme Luft und der Duft frischgebackenen Brotes.
    Er setzte sie auf einem Tisch neben dem Feuer ab.
    »Also wirklich, Herr«, sagte sie, »mir geht es gut.«
    Bernard schnaubte. »Bei den Krähen, bestimmt nicht, Mädchen.« Er zog sich einen Hocker zum Tisch heran, setzte sich und nahm sanft ihren Fuß. Seine Hände fühlten sich warm und sicher an, und erneut verspürte sie Trost, als würde er ihr diese Sicherheit durch die Berührung übermitteln. »Kalt«, sagte er. »Könnte aber schlimmer sein. Hast du deinen Fuß mit Beschwörung warm gehalten?«
    Sie blinzelte ihn an und nickte stumm.
    »Kein Ersatz für ein gutes Paar Socken.« Er betrachtete stirnrunzelnd ihren Fuß und strich sanft mit den Fingern darüber. »Tut es hier weh?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Da?« Der Schmerz schoss durch das ganze Bein, und sie verzog das Gesicht. Und nickte.
    »Ist nicht gebrochen, nur verstaucht. Wir müssen deine Füße aufwärmen.« Er erhob sich, ging zu einem Regal und holte eine kleine

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