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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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glänzenden schwarzen Federn gefüttert war und ihn selbst in den kältesten Nächten warm hielt. In der Hand trug er seinen schwersten Bogen, auf den er bereits einen Pfeil aufgelegt hatte. Seine Augen lagen tief in ihren Höhlen und waren dunkel gerändert.
    Der Wehrhöfer bewegte sich über die Straße in einer Geschwindigkeit, wie sie ein rennender Mann erreichen kann, und er wurde erst langsamer, als er die beiden Reisenden entdeckte. Die Erde unter seinen Füßen glättete sich allmählich wieder, und die letzten Schritte ging er ganz normal.
    »Onkel!«, rief Tavi, stürzte auf den Mann zu und schlang ihm die Arme um den Körper, so weit sie langten. »Den Elementaren sei Dank. Ich hatte solche Angst wegen deiner Verwundung.«
    Bernard legte Tavi die Hand auf die Schulter, und der junge Mann glaubte zu spüren, wie ein wenig der Anspannung von seinem Onkel abfiel, nur ein kleines bisschen. Dann schob er Tavi von sich.
    Tavi blickte ihn fragend an, und sein Bauch befand sich plötzlich in Aufruhr. »Onkel? Stimmt etwas nicht?«
    »Ja«, knurrte Bernard. Er starrte Tavi durchdringend an. »Ich war schwer verletzt. Und andere auch, nur weil ich mit dir losgezogen bin, um die Schafe einzusammeln.«
    »Aber, Onkel...«, setzte Tavi an.
    Bernard schnitt ihm mit einer Geste das Wort ab, und seine Stimme klang ziemlich wütend. »Du hast es nicht gewollt, ja, ich weiß. Doch nur wegen deiner Unzuverlässigkeit wäre deine Tante beinahe zu Tode gekommen. Los, ab nach Hause.«
    »Ja, Onkel«, erwiderte Tavi leise.
    »Tut mir leid, Tavi, aber die Schafe kannst du dir aus dem Kopf schlagen. Mir scheint, einige wichtige Dinge im Leben hast du noch nicht begriffen.«

    »Aber was ist mit -«, begann Tavi.
    »Ruhe«, grollte der große Mann. Tavi zog den Kopf ein, und die Tränen stiegen ihm in die Augen. »Die Sache ist erledigt.« Nun richtete Bernard seinen wütenden Blick auf Amara und fragte: »Wer bei den Krähen bist du?«
    Stoff raschelte, als die Sklavin ihre Röcke raffte und knickste. »Ich heiße Amara, Herr. Ich sollte für meinen Herrn eine Nachricht von Riva nach Kaserna bringen. Im Sturm habe ich mich verirrt. Der Junge hat mich gefunden. Und mir das Leben gerettet, Herr.«
    Tavi war der Sklavin unendlich dankbar und sah seinen Onkel hoffnungsvoll an.
    »Du warst im Sturm unterwegs? Fortuna wacht über Narren und Kinder«, sagte Bernard, grunzte und fragte: »Du bist eine Entlaufene, oder?«
    »Nein, Herr.«
    »Werden wir ja sehen«, meinte Bernard. »Du kommst mit, Mädchen. Und lauf nicht weg. Wenn ich dir hinterherrennen muss, werde ich ärgerlich.«
    »Ja, Herr.«
    Bernard nickte, wandte sich wieder Tavi zu und sagte barsch: »Sobald wir zu Hause angekommen sind, gehst du auf dein Zimmer und bleibst dort, bis ich entschieden habe, was ich mit dir anstelle. Verstanden?«
    Schockiert blinzelte Tavi seinen Onkel an. So hatte er noch nie reagiert. Sogar wenn er Tavi eine Tracht Prügel verabreicht hatte, war nicht solch unverhüllte, kaum beherrschte Wut in seiner Stimme durchgeklungen. Bernard verlor nie die Fassung, er war stets die Ruhe selbst. Plötzlich wurde sich Tavi der Größe dieses Mannes bewusst, des harten Glitzerns in seinen Augen, der Kraft dieser riesigen Pranken. Er wagte nicht zu sprechen, doch versuchte er seinem Onkel mit seinem Gesichtsausdruck still zu zeigen, wie leid es ihm tat, wie sehr er wünschte, alles wiedergutzumachen.
Dunkel wurde ihm bewusst, dass er weinte, aber das kümmerte ihn nicht.
    Bernards Miene blieb unversöhnlich und unnachgiebig wie Granit. »Hast du verstanden, Junge?«
    Tavis Hoffnungen welkten in der Hitze der Wut seines Onkels dahin.
    »Ich verstehe, Onkel«, flüsterte er.
    Bernard wandte sich ab und schlug den Weg nach Hause ein. »Beeil dich«, sagte er, ohne sich umzudrehen. »Ich habe schon genug Zeit mit diesem Unsinn verschwendet.«
    Tavi starrte ihm entsetzt und benommen nach. Gestern war sein Onkel noch nicht so wütend gewesen, als er Tavi dabei erwischt hatte, wie er sich aus dem Wehrhof schlich. Was war geschehen? Was hatte solchen Zorn bei seinem Onkel hervorgerufen?
    Die Antwort dämmerte ihm im nächsten Moment. Es musste jemandem etwas zugestoßen sein, der ihm sehr am Herzen lag - seiner Schwester Isana. War sie tatsächlich beinahe gestorben? Oh, Elementare, wie schlimm stand es um sie?
    Er hatte etwas verloren, wurde Tavi bewusst, und zwar mehr als nur einige Schafe oder seinen Ruf als guter Lehrjunge. Er hatte sich den Respekt seines Onkels

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