Die Elenden von Lódz
Radegast
Bracka – Ewaldstraße
Brzezińska – Sulzfelderstraße
Czarnickiego – Schneidergasse
Drewnowska – Holzstraße
Drukarska – Zimmerstraße
Dworska – Matrosengasse
Franciszkańska – Franzstraße
Gnieźnieńska – Gnesenerstraße
Jagiellońska – Bertholdstraße
Jakuba – Rembrandtgasse
Karola Miarki – Arminstraße
Łagiewnicka – Hanseatenstraße
Limanowskiego – Alexanderhofstraße
Lutomierska – Hamburgerstraße
Marysińska – Siegfriedstraße
Mickiewicza – Richterstraße
Młynarska – Mühlgasse
Okopowa – Buchdruckergasse
Pieprzowa – Pfeffergasse
Próżna – Leere Gasse
Rybna – Fischgasse
Szklana – Trödlergasse
Urzędnicza – Reiterstraße
Wesoła – Dellwormstraße
Zagajnikowa – Bernhardstraße
Zgierska – Hohensteinerstraße
|636| Glossar
Die jiddischen Ausdrücke, die im Text benutzt oder zitiert werden, sind möglichst im sogenannten Standardjiddisch wiedergegeben worden, auch dann, wenn regionale oder dialektale Ausdrücke vielleicht andere Schreib- oder Flexionsformen erforderlich gemacht hätten. Abweichungen zur heutigen Schreibweise wie etwa Tora oder Getto entsprechen der im Łódźer Getto üblichen.
alejnhilf
(jidd.) – jüdische Selbsthilfeorganisation
Approvisation
(österr. Amtssprache) – im Getto benutzter Begriff für die Lebensmitteldistribution, Leiter der »Approvisationsabteilung« war Max (Awigdor Mendel) Szczęśliwy
badchn
(jidd., Pl.:
badchonim
)
–
Spaßmacher, Unterhalter (bei Hochzeiten u. Ä.)
Beirat
– eine andere Bezeichnung für den von den Nazis eingesetzten sogenannten »Ältestenrat«, dessen Vorsitzender Rumkowski war; in der Getto-Sondersprache steht
Beirat
eher für die erhöhte Zuteilung, die Beiratsmitglieder bekamen; wenn von
Beirat
(zumindest in der Chronik) die Rede ist, dann meist im Zusammenhang mit Essen
bocher
(jidd.) – Talmudschüler
botwinki
(jidd.) – Rote-Beete-Kraut
Bund –
Jüdische Sozialistische Partei; eigentl. Allgemeiner jüdischer Arbeiterbund in Litauen, Polen und Russland (argumentierte sowohl gegen »Assimilation« als auch gegen »Emigration« und für eine kulturelle Autonomie der Juden)
Chanukka
– jüdisches Lichterfest; gefeiert zur Erinnerung der Wiedereinweihung des zweiten Tempels 164 v. Chr.
chewre
(hebr.) – Innung; Berufsverband; Freundeskreis
dibek (Dibbuk, Dybuk)
– böser Geist, im Volksglauben die Seele eines Toten, die sich bei einem Lebenden einnistet
dietka
(poln.)
–
spezielle Gettoläden, die u. a. Milchprodukte (auf Rezept) verkauften
droschke
(jidd.) – Droschke, Mietwagen;
dorożka
(poln.)
dygnitarze
(poln., Pl.:
dygnitarzy
) – Beamter, (hoher jüdischer) Funktionär im Getto
działka
(poln., Pl.:
działki
) – Gartenparzelle
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eved hagermanim
(hebr.) – Knecht der Deutschen
feldscher
(jidd.) – Arzt mit geringfügigeren Kenntnissen; Feldscher
felscher
(jidd.) – Fälscher
ganef
(jidd.; Pl.:
ganejvim
) – Schlingel, Dieb
goniec
(poln.) – »Springer« (eigentl. Pferd); in der Gettosprache für Laufbursche, Bote
Gordonia
(jidd.) – zionistische Jugendorganisation; benannt nach dem progressiven Zionisten Aharon David Gordon (1856–1922)
grober
(jidd.) – Totengräber
Haschomer hazair
(jidd.) – zionistische Jugendorganisation mit sozialistischer Ausrichtung
Hachschara
(hebr.; Pl.:
Hachscharot
) – in den 1920/30er Jahren (aber auch im Getto) landwirtschaftliches Kollektiv für junge Pioniere vor dem Aufbruch nach Palästina; Ziel war es, die jungen Menschen mit all jenen Kenntnissen zu versehen, die sie in Palästina brauchen würden
hilfer
(jidd.) – Lehrerassistent
jarmulke
(jidd.) – Käppchen, Kippa
jecke
(jidd.) – ostjüdische Bezeichnung für Deutsche; im Gettosprachgebrauch für die westeuropäischen (»deutschen«) Juden, die vom September 1941 an im Getto eintrafen
Jom Kippur
– Versöhnungstag
Kaddisch
(hebr.) – wichtiges jüdisches Gebet, vor allem zum Totengedenken und am Grab gesprochen
Kaschrut
(hebr.) – (religiöse) jüdische Speisegesetze
kehilla, kehille, kehal
(hebr./jidd.) – jüdische Gemeinde, auch Gemeindevorstand; in der Vorkriegszeit gehörten sämtliche polnischen Gemeindevorstände einer führenden Zentralgemeinde,
Vaad Arba Arazot
, an, die ein jüdisches Parlament entsprechend dem polnischen Sejm (=
sejmik
) bildete, mit administrativer und legislativer Macht über alle auf polnischem Territorium existierenden jüdischen Gemeinden (die gesamte von den
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