Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung

Titel: Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Louis Fetjaine
Vom Netzwerk:
und ihren Mitfahrern zu: »Wenn wir drei Tage auf diesen Flößen bleiben sollen, brauchen wir Proviant und Wasser! Weitergeben!« 
    »Ja, das ist wahr«, bemerkte Uther mit einem Blick auf Lliane. »Könnt Ihr Euch darum kümmern?«
    »Wenn's ums Essen geht, denken die Zwerge an alles«, stellte sie lächelnd fest.
    Dann gab sie die Aufforderung an Tills Floß weiter, und der Spurensucher begann, den Proviant, der sich auf einem der Packpferde befand, nach vorn zu reichen.
    Dort stieß Tsimmi beim Anblick der trostlosen Wasserlandschaft, die sie umgab, einen resignierten Seufzer aus. In solch einer Umgebung konnte ein Zwerg sich nur fürchten (denn es ist ja bekannt, dass Zwerge im Allgemeinen schwimmen wie Steine), Er begann in seiner Tasche zu wühlen, bis er seine lange Tonpfeife und seinen Maistabak fand, und dann dauerte es nicht lange, bis der Zwerg, mitten auf dem Floß sitzend, gegen das wenige Gepäck gelehnt und die rauen Hände am Pfeifenkopf wärmend, einzuschlummern begann.
    Plötzlich riss ihn ein erschrecktes Gewieher aus dem Schlaf.
    Trotz des Nebels, der alle Geräusche dämpfte, konnte man deutlich Hufschlag auf den Holzbohlen des letzten Floßes hören.
    Der Zwergenpage fluchte laut, dann war eine seltsame Folge unterschiedlich klingenden Gewiehers zu vernehmen.
    »Was ist los?«, rief die Königin mit hoher, heller Stimme.
    »Die Pferde haben irgendetwas gespürt’«, antwortete Till. »Ich habe ihnen gesagt, sie sollen sich beruhigen, aber ich glaube nicht, dass sie sich noch lange beherrschen können’«
    Am Heck des großen Floßes begann ein weiteres Pferd zu scheuen und gefährlich auszuschlagen, so dass Rogor gezwungen war, sich hinzuknien, um nicht durch das harte Schwanken des Gefährts über Bord geworfen zu werden.
    »Helft mir, ihnen die Augen und Ohren zu verbinden’«, brüllte der Spurensucher.
    Dann herrschte wieder Stille, in der nur das Gescharr von Hufen und Bruchstücke von Sätzen zwischen dem Elf und dem Zwerg zu hören waren.
    Auf den beiden vorderen Flößen hielten alle den Atem an. 
    »Was haben sie wohl gespürt?«, murmelte Uther, der zur Königin getreten war.
    »Wartet!«, flüsterte sie, legte ihre Stange nieder und nahm all ihre Sinne zusammen.
    Dann hob sie ihr Haar hoch, um besser hören zu können, und Uther fuhr überrascht zusammen, als er ihre Ohren sah, die fein ziseliert waren und nach oben spitz zuliefen. Zur größten Verblüffung des Ritters (der wahrhaftig nicht viel von den Elfen wusste) konnte die Königin sie wie eine Katze oder ein Hund in die Richtung bewegen, aus der ein Geräusch kam ... Der Ritter kniff die Augen zusammen und versuchte, durch den Nebel zu blicken. Einige Sekunden lang sah und hörte er gar nichts. Dann, plötzlich, fiel ihm eine Art Gesumm auf, ein undeutliches Sirren, ähnlich wie wenn der Wind durch hohes Gras fährt.
    »Es ist so weit!«, warnte Oisin der Fährmann. »Der Stechmückensumpf! Bedeckt euch Gesicht und Hände, und lasst auf keinen Fall eure Fackeln ausgehen!«
    Von plötzlicher Panik ergriffen, verloren die Gesandten des Großen Rats in wenigen Sekunden all ihre Würde in ihrer Hast, sich irgendwie vor dem Mückennebel zu schützen. Weiter hinten scheuten die Tiere von neuem, und das Floß schwankte gefährlich. »Ruhe bewahren!«, wisperte Till in die Nüstern der panischen Pferde. »Wir werden sie mit den Fackeln abwehren. Ihr braucht keine Angst zu haben ...«
    »Aber hörst du sie denn nicht?«, antworteten die Tiere. »Die wird nichts daran hindern können, uns in den Bauch, die Ohren, die Nüstern zu stechen. Hat man dich jemals in die Nüstern gestochen, Till?«
    »Wenn ihr jetzt nicht ruhig seid, beiße ich euch in die Knöchel!«, schnappte Tills Hund plötzlich. »Und dann stoß ich euch in die Sümpfe, wo ihr rettungslos versinken werdet!«
    Die Pferde schüttelten sich vor Entsetzen und zügelten sich ein wenig, während sie verängstigte Blicke auf die Reißzähne des Hundes warfen. Till ging unentwegt zwischen ihnen hindurch und schwenkte zwei Fackeln. 
    »Das Feuer wird sie fern halten«, wieherte er. »Das Feuer ist unser Freund.«
    Rogor, der seine Stange umklammert hielt, schüttelte nervös seinen Bart aus. Dieser ekelhafte Sumpf und die Bedrohung durch die Mücken waren schon schwer genug zu ertragen, ohne dass auch noch direkt vor seiner Nase ein Elf die Mäuler der Pferde anwieherte!
    »Zum Henker, Elf, was treibst du da?«, brüllte er plötzlich.
    »Schrei nicht, Zwerg. Das macht sie

Weitere Kostenlose Bücher