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Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Titel: Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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genügte ihm, um zu erahnen, was geschehen sein musste. Er sah den toten Späher. Den Krieger und die Menschenkinder, die niedergemacht worden waren. Seine Krieger hatten die Verteidigungslinie auf dem gegenüberliegenden Hügel durchbrochen, und das Gemetzel war in vollem Gange.
    »Halt!« Seine Stimme übertönte Schreie und Waffenlärm. »Halt! Krieger der Nachtzinne!«
    Voller Stolz sah er, wie sich die Seinen aus dem Kampf lösten - nicht ohne noch ein paar Verwundete niederzumachen und einige der Leichen für ein abendliches Festmahl mitzunehmen, aber sie zogen sich zurück. Kein einziges Kriegerrudel in Albenmark hätte mitten aus einem siegreichen Gefecht abberufen werden können. So waren nur seine Männer. Und genau darum schickte Skanga nach ihm.
    Die Menschenkinder bildeten einen neuen Verteidigungskreis. Ein Krieger mit einem Helm, dessen Kettengeflecht das halbe Gesicht verhüllte, schien ihr Anführer zu sein. Er wies jedem einzelnen seinen Platz in der Kampfformation zu. Dem Menschensohn musste klar sein, dass er gegen die Trolle nicht bestehen konnte. Aber er dachte offensichtlich nicht daran, sich zu ergeben oder auch nur zu verhandeln.
    Orgrim überlegte, ob er doch noch einen Angriff befehlen sollte. Das Herz dieses Kriegers wäre es wert, gegessen zu werden.
    Der Schlitten mit der kranken Königin erreichte den Hügelkamm. Sie war auf Bergen von Fellen über dem gefrorenen Leichnam ihres Vaters mit breiten Lederriemen festgebunden. Wie es schien, lag sie in tiefem Fieberschlaf. Gut, dass ihr dieser Anblick erspart blieb.
    Neben dem Schlitten ging der merkwürdige Elf. Mit unbewegter Miene betrachtete er den blutgesprenkelten Schnee. »Wirst du sie verschonen?«
    Seine Stimme klang schroff. Herausfordernd. »Wie sollte die Menschentochter eine gute Königin sein, wenn die tapfersten ihrer Krieger hier erschlagen wurden? Glaubst du, sie eignet sich als Königin von Feiglingen?«
    Der Elf schwieg eine Weile. »Du bist ungewöhnlich für einen Troll«, sagte er schließlich.
    »Kennst du so viele Trolle, dass du dir ein Urteil erlauben kannst?«
    Das Elflein deutete auf die Krieger, die damit begonnen hatten, die erschlagenen Menschen auszuweiden und zu vierteln. Einer der Krieger aß eine Leber, die so frisch war, dass sie in der kalten Winterluft dampfte. Blut troff ihm auf die Brust. Orgrim lief bei dem Anblick unwillkürlich das Wasser im Munde zusammen. »Das sind die Trolle, wie ich sie kenne.«
    Der Herzog der Nachtzinne nickte. »Ich werde am Abend mit ihnen essen.« »Du denkst an den Abend, sie fressen schon jetzt. Du planst für die Zukunft. Sie sind ganz Gegenwart. Das unterscheidet dich von ihnen.«
    Orgrim sah den Elfen verwundert an. »Versuch nicht, nett mit mir zu reden. Wenn ich dir noch einmal begegne, dann werde ich dich umbringen. Jetzt schaff deine Schwester fort von hier! Und wenn ich dir einen Rat geben darf, treib dich nicht in den Wäldern der Maurawan rum.« Er sah ihm an, dass er unter den Elfen in den Wäldern am Albenhaupt aufgewachsen war. Und Orgrim war überzeugt, dass sie Ärger machen würden. Sie hatten sich nicht einmal Emerelle unterworfen. Und sie lebten an der Grenze zur Snaiwamark, der ursprünglichen Heimat der Trolle.
    »Ich werde dir dein Leben schenken, wenn wir uns noch einmal begegnen, weil du meine Schwester verschont hast.«
    Orgrim musste unwillkürlich lachen. »Du solltest nicht darauf vertrauen, dass es zu einem ritterlichen Zweikampf kommt, wenn du mich wiedersiehst. Falls es dir entgangen sein sollte, ich bin ein Troll. Wir duellieren uns nicht. Wir schlagen unseren Gegnern die Köpfe ein und essen ihre Leber.« Er deutete auf die ausgeweideten Toten. »So sieht das aus, Elflein. Das ist dein Schicksal, wenn du mir nicht aus dem Weg gehst. Und jetzt nimm den Schlitten mit deiner Schwester und mach dich davon!« Erstaunlicherweise gehorchte der Kerl. Er war ungewöhnlich. Diese versponnene Sache mit den Metallkrallen. Nie hatte Orgrim einen Elfen getroffen, der mit solchen Waffen kämpfte. Für gewöhnlich versuchten sie, so viel Abstand wie möglich von Trollen zu halten, und schössen feige mit Pfeilen oder sogar mit Speerschleudern. Er musste auch an die Unzahl von Trollen denken, die vor den Mauern des Königssteins verbrannt waren. Wenn es sich nicht vermeiden ließ, kämpften sie auch mit Speeren oder Schwertern. Aber auch dabei hielten sie eine Armeslänge und mehr Abstand. Mit diesen Krallen müsste sich der Elf auf eine tödliche Umarmung

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