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Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Titel: Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Er griff danach und wollte es fortreißen, doch Ollowain fiel ihm in den Arm. »Nicht!« Wieso konnte er den Elfen hören? Nikodemus stemmte sich mit aller Macht gegen den Griff des Elfen. Er hatte das Gefühl, ersticken zu müssen. Sie waren tief im Wasser. Helles Licht stand weit über ihnen. Das Wasser war warm.
    Die Atemblase schützt dich, Nikodemus. Reiß sie nicht fort, dann wirst du ertrinken.
Nikodemus verdrehte die Augen und starrte auf das Ding, dass seine Schnauze umgab. Es war halb durchsichtig. Es pulsierte. »Das ist ein Tier!«
    Beruhige dich, s
agte Ollowain. E
s ist ein magisches Geschöpf. Durch Zauber erschaffen. Nicht aus einem Ei oder einem lebendigen Leib geboren. Ich kenne sie. Es gab sie auch schon vor sehr langer Zeit. Es ist ein Schutzzauber der Alben, damit Lungenatmer wie wir, die versehentlich durch einen Albenstern im Meer treten, nicht ertrinken.
    Ganz egal, ob es ein Zauber der Alben war, dachte Nikodemus, da klammerte sich ein glibberiges Tier um seine Schnauze! Was für ein erbärmlicher Zauber war das denn! Hätten die Alben sich nichts Besseres ausdenken können? Schließlich hatten sie ganze Welten erschaffen!
    Wieso können wir im Wasser sprechen?
    Auch das sind diese Kreaturen. Wir sprechen nicht wirklich. Sie sondern ein Sekret ab. Eine Droge. Ich kann deine Gedanken wie gesprochene Worte hören.
    Das war ein Traum, entschied Nikodemus. Ganz sicher ein Traum! Er wollte nicht, dass irgendwelche Tiere ein Sekret in ihn absonderten. Während er das dachte, sanken sie tiefer. Das Blau wurde dunkler.
    Ein sehr überzeugender Traum, dachte der Lutin. Aber nicht mehr. Er musste ohnmächtig geworden sein. Beim Übergang ins Goldene Netz. Wenn er erwachte, hätte es ihn in eine ferne Zukunft verschlagen.
    Ein Seehund erschien vor ihm und glotzte ihn an. Er schwamm um ihn herum, begaffte auch Ollowain und Emerelle und verschwand dann wieder im tiefen Blau. Nikodemus trat mit den Füßen. Er war nie ein sonderlich guter Schwimmer gewesen. Das Ding auf seiner Schnauze drückte. Er war versucht, es abzureißen. Aber wenn es kein Traum war … Seine Augen brannten. Kam das vom Salz im Meerwasser?
Das war eine Selkie.
    Eine was … Woher kennst du das alles? Wir sind in Eleborns Reich. Wir sind dem Geisterhund entkommen. Dank dir, Nikodemus. Allein die mächtigsten
    Zauberweber können ein Tor auf einem Albenpfad öffnen, weit ab von jedem Albenstern. Ich muss gestehen, ich habe dich bisher unterschätzt.
    Nikodemus hatte noch nie von einem Lutin gehört, der in das Reich unter den Wogen gereist war. Das musste einen Grund haben! Es war nicht gut, hier zu sein. Zumindest für einen Lutin. Er blickte zu Emerelle. Sie lag noch immer in Ollowains Arm. Man hätte die beiden für Liebende halten können, wäre da nicht Emerelles Gesichtsausdruck. Viel mehr als ihre Augen und ihre Stirn sah er nicht. Der Rest war auch bei der Königin von einem durchscheinenden Gallertgeschöpf verdeckt. Emerelle wirkte zu Tode erschöpft. Und älter. Nikodemus hatte gesehen, dass der Geisterhund etwas aus ihr herausgezerrt hatte. Lag sie im Sterben?
Geht es ihr gut?
    Nein. Aber ich bin zuversichtlich, dass bald Hilfe kommt. Eleborn besitzt einen Albenstein. Der Fürst unter den Wogen ist sehr mächtig. Er wird ihr helfen können. Du hast eine gute Wahl getroffen, als du uns hierher gebracht hast.
    Nikodemus bemühte sich, nicht daran zu denken, dass er einfach nur aus dem erstbesten Albenstern getreten war. Er blickte hinauf. Das Licht über ihnen war fast verschwunden. Dafür konnte er jetzt erkennen, dass das Ding auf seiner Schnauze von einem leichten, grüngelben Schimmer umgeben wurde.
    Nikodemus versuchte angewidert, an etwas anderes zu denken. Aber immer wiede musste er auf dieses Ding starren. Man konnte sogar sehen, wie sich Flüssigkeiten i ihm bewegten!
    Was sind Seikies?
    Seikies sind Gestaltwandler. Manche sagen, sie seien die Kinder Eleborns. Man kann ihnen als Otter oder Seehund begegnen. Oder als ausnehmend hübsche Frauen, die uns Elfen sehr ähnlich sind.
    Mit diesen Gedankenreden war es seltsam. Man spürte mehr, als gesagt wurde. Erinnerungen, die hinter den Worten standen, tauchten als Bilder in Nikodemus' Gedanken auf. Ollowain kannte die Seikies gut. Er war mehr als einer begegnet, und Emerelle würde nicht wissen wollen, was ihr weißer Ritter und diese Meeresgeschöpfe miteinander getan hatten. Eine ganze Flut von Bildern brach auf den Lutin herein. Er sah Ollowain auf großen Festen, an

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