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Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Titel: Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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dreieckige Rückfinne. Und kalte, dunkle Augen. Ihnen fehlte jeder Glanz. Seine Kiefer klafften weit auf, während er in langsam enger werdenden Kreisen schwamm. Nikodemus entdeckte noch einen Schatten. Und kurz darauf noch einen dritten. Diese Fische waren zu groß. Fast so groß wie ein Troll.
Was sollen wir tun? Nichts!
    Der Lutin spürte, dass Falrach nicht so gelassen war, wie er mit seiner knappen Antwort Glauben machen wollte. Wir
müssen sie bekämpfen!
    Womit? Ich bin unbewaffnet, Nikodemus. Und wir werden ihnen auch nicht davonschwimmen können. Wir sollten ruhig bleiben. Sie können unsere Furcht riechen. Wie sollen sie uns riechen? Wir sind im Wasser!
    Vielleicht schmecken sie auch unsere Furcht. Das weiß ich nicht. Aber ich weiß ganz sicher, dass wir ihnen schmackhafter erscheinen werden, wenn wir Angst haben. Vielleicht haben wir auch Glück, und der Seehund kehrt bald zurück. Dann sind sie Boten und keine Jäger. Wir könnten hinauf zum Albenstern schwimmen und fliehen,
dachte Nikodemus.
So weit werden wir nicht kommen.
    Der Lutin fluchte. Sie konnten doch nicht einfach aufgeben und darauf warten, ob es diesen verdammten Fischen einfiel, sie zu verspeisen!
    Das stimmt, mein Freund, wir könnten auch etwas Sinnvolles tun. Kanntest du Ollowain?
Von jemandem, der allem Anschein nach Ollowain war, eine solche Frage gestellt zu bekommen, war schon einigermaßen befremdlich. Aber dass der Schwertmeister, gelinde gesagt, seltsam war, wusste er ja. Ic
h kannte ihn in der Zeit, als er Echsendung für die Lagerfeuer meiner Sippe gesammelt hat.
    Ollowain, Falrach, Klaves unter all diesen Namen war er dem Elfen schon begegnet. Und jedes Mal hatte er sich ganz anders verhalten. Nikodemus blickte zu den großen Fischen. Jetzt waren es schon fünf, die weite Kreise um sie zogen. Sein Gefährte hatte Recht, sie würden ihnen nicht entkommen. Ihre Hoffnung bestand darin, dass Emerelle aus ihrer Ohnmacht erwachte und half. Aber vielleicht war sie auch schon tot. Ihre Gedanken jedenfalls vermochte er nicht zu berühren.
    Wenn es ans Sterben ging, konnte man auch an etwas Lustiges denken. Und lustig war die Geschichte um Klaves allemal. Er dachte an das Eselskostüm, in das sie den Elfen eingenäht hatten und daran, wie unglaublich naiv er gewesen war.

ALPTRAUM
    Skanga erwachte aus unruhigem Schlaf. Ihre Träume waren verworren gewesen. Zuletzt hatte sie das Gefühl gehabt, eine eiskalte Hand habe sie im Nacken gepackt. Die Schamanin richtete sich auf ihrem Lager auf. Sie war in ihre Höhle in den Bergen der Snaiwamark zurückgekehrt. Nur für einige Tage. Sie musste Burg Elfenlicht entfliehen. Sie hasste die Betriebsamkeit dort. Das Durcheinander. Dass man nirgends allein war.
    Skanga trat an den Eingang ihrer Höhle. Eisiger Wind schnitt in ihr altes Fleisch. Sie begrüßte ihn. Sie fühlte sich lebendiger in der Kälte. Und sie mochte es, auf das karge, harte Land hinabzublicken. Die dunklen Felsen, die durch die endlose Schneelandschaft stießen. Die Wiesen und Wälder des Herzlands konnte sie nicht leiden. Sie sahen selbst im Winter noch lieblich aus. Die Snaiwamark war ganz anders. Hart, spröde, abweisend. Wer sie das erste Mal erblickte, der ahnte, dass die Schwachen hier sehr schnell starben. Aber wer hier zu leben vermochte, den erfüllte dieses Land mit Stolz. Deshalb hatte ihr Volk in all den Jahrhunderten der Vertreibung nie aufgehört, von der Snaiwamark zu träumen und sich abends an den Feuern Geschichten über ihre verlorene Heimat zu erzählen. Skanga war stolz darauf, sie hierher zurückgebracht zu haben.
    Sie atmete die kalte Luft ein. Jeder Atemzug brachte einen wohligen Schauer mit sich. Sie wusste, dass die Erzfeindin zurückgekehrt war. Sie wusste nicht, wo sie steckte, aber sie war wieder in Albenmark. Ihr Traum konnte keine andere Bedeutung haben. Sie hatte nie Albträume! Nie erwachte sie von Angst erfüllt aus dem Schlaf! Als die drei Shi-Handan nicht zurückkehrten, hatte Skanga zunächst Sorgen gehabt. Doch als Jahr um Jahr verstrich, ohne dass sie von Emerelle hörte, begann trügerische Hoffnung in ihr zu keimen. Vielleicht waren sie alle in einem großen Kampf gestorben. Irgendwo in der Wildnis, wo es keine Zeugen gab. Sie hatte Emerelle auf jede erdenkliche Art gesucht und nichts gefunden.
    Jetzt war sie zurück. Die verfluchte Elfenschlampe. Skanga konnte es spüren. Emerelle war da. Diesmal würde sie keine Mörder auf die Elfe ansetzen. Sie würde es ganz anders angehen! Sie

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