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Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Titel: Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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würde es begrüßen, wenn er keine Gelegenheit mehr hätte, mich noch einmal zu kränken. Es sollte wie ein Unfall aussehen. Er hat viele Freunde. Aber niemand würde sich wundern, wenn so ein alter Mann die Treppe hinabstürzt. Allerdings soll er vorher noch den Brief aufsetzen. Morgen wäre ein guter Tag für seinen Tod.«
    Tankret trat vor ihn. »Mein König, ist es klug, den Alten zu töten?«
    Cabezan hob verärgert eine Braue. Es war das erste Mal, dass sein Leibwächter einem Mordauftrag widersprach. War er plötzlich von Verrätern und Weichlingen umgeben? »Nicht, dass Ihr mich missversteht, mein Herr. Lange Jahre habe ich nur darauf gewartet, dass Ihr mir befehlt, ihn zu töten. Er hält mich für einen tumben Mörder. Er lässt keine Gelegenheit aus, mir seine Verachtung zu zeigen. Ich würde seinen Tod nicht bedauern. Und manches Mal habe ich überlegt, ob ich das Schicksal nicht ohne Euren Befehl in die Hand nehmen soll. Aber Balduin ist zu wichtig … Er ist in zu viele Geheimnisse eingeweiht. Er versteht sich zu gut darauf, die Verwaltungsaufgaben in Eurem Sinne zu erledigen, ohne dass Ihr danach schauen müsstet. Es gibt am ganzen Hof niemanden, der ihn ersetzen könnte. Schon am Tag nach seinem Tod würden Schwierigkeiten beginnen. Wenn ich mir einen Rat erlauben darf, mein Herr. Lasst ihn erst einen Nachfolger ausbilden. Dann werde ich ihn mit Freuden umbringen.«
    Cabezan strich sich müde über die Stirn. Ein Leibwächter, der seine Befehle hinterfragte … Er sollte Tankret auch damit beauftragen, einen Nachfolger auszubilden!

DAS HAUS DER KÖNIGIN
    Die Maurawan hatten Emerelle überrascht. Sie hatten ihr einen prächtigen Schimmel geschenkt und ein wunderbares Kleid. Man konnte ihm ansehen, woher es kam. Und doch war es einer Königin angemessen. Es war aus weichem, weißem Leder mit langen Fransen an den Ärmeln, die die Nähte gegen Regenwasser schützten. Hunderte kleiner Flussperlen waren darauf aufgestickt und bildeten verschlungene Spiralmuster. Dazu kamen schenkelhohe, weiße Stiefel. Das Kleid war geschlitzt, so dass es beim Reiten nicht störte, obgleich es vermutlich die Blicke der Männer anziehen würde. Stiefel und Lederkleid waren schön und praktisch zugleich. So würde sie auch das Albenhaupt erklimmen können.
    Emerelle führte den Hengst über das Schneefeld hinauf zum Albenstern. Immer wieder blickte sie zu dem Berg, der sich in der Ferne erhob. Sein Haupt war in dichte Wolken gehüllt. Es hieß, noch nie habe ein Albenkind den Gipfel dieses Berges erblickt. Falrach hatte ihr etwas gesagt, das sie zunächst einfach nur abgetan hatte, doch die Worte waren wie ein schleichendes Gift in sie eingedrungen. Wenn kein Albenkind und kein Menschenkind den Weg zum Gipfel finden konnten, dann mochte dort oben auch ein Devanthar lauern. Vielleicht war der Bann, der auf dem Berg lag, ein Schutz? Jener letzte Devanthar, der sich vor etlichen Jahren ins Herzland gewagt hatte, um mit der Zauberin Noroelle ein Kind zu zeugen, war seitdem verschwunden. Wartete er auf dem Albenhaupt?
    Das war Unsinn, sagte ihr der Verstand. Warum sollte er sich dorthin zurückziehen? Vielleicht um die blutige Fehde mit den Alben zu Ende zu bringen?
    Emerelle erreichte das Boot, das noch immer auf dem Berghang lag. Es war halb in einer Schneewehe versunken. Die Elfe entspannte sich und befreite ihren Geist von allen Zweifeln. Dann griff sie nach der Macht des Albensterns. Sie spürte die Kraft des Goldenen Netzes und ließ sie durch sich fließen. Dabei dachte sie an das Hartungs-kliff hoch über Firnstayn, wo inmitten einer steinernen Krone auf dem Gipfel des Berges der Albenstern lag, der ihr Ziel war.
    Das magische Tor öffnete sich. Sie spürte die Unruhe ihres Hengstes. Er ließ sich zwar ohne zu scheuen ins Goldene Netz führen, doch seinen Augen waren weit vor Angst, und seine Nüstern bebten. Nur wenige Schritt, dann war sie auf der anderen Seite. In einer anderen Welt. Wind zerzauste ihr Haar, als sie durch das magische Tor trat. Sie blickte hinab auf das graue Wasser des Fjords. Es lag noch kein Schnee auf dem Hartungskliff, doch der Winter war nicht mehr fern. Kalter Nieselregen wob silberne Wasserperlchen in die Mähne ihres Hengstes.
    Leichter Nebel lag über dem Ufer des Fjords. Sie konnte Firnstayn nicht sehen, doch leuchteten dort, wo die kleine Stadt liegen musste, zwei helle Lichter. Nein, nicht Lichter. Es waren Feuer wie von brennenden Häusern!
    Emerelle saß auf und trieb ihren Hengst den

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