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Die Elfen von New York

Die Elfen von New York

Titel: Die Elfen von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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persischen Thron, im Kampf gegen seinen Bruder Artaxerxes unterstützt.«
    »Ich hasse deine albernen erfundenen Geschichten«, sagte Dinnie. »Laß mich in Frieden.«
    Da sie nicht schlafen konnte, stand Morag auf und beschloß, die Hummer zu befreien.
    »Die armen kleinen Dinger.«
    Sie hüpfte auf ein Auto, das in Richtung Chinatown fuhr, und war voller Abenteuerlust.
    »Genau wie James MacPherson«, murmelte sie. James MacPherson war der berühmte schottische Räuber und Fiedler aus dem siebzehnten Jahrhundert und ein großer Feenfreund gewesen, ehe man ihn hängte.
    In der nächsten Straße ging ein Kracher hoch, und ein paar Leute waren unterwegs, aber im ganzen war es ziemlich ruhig.
    Morag fand das Restaurant wieder und begrüßte die Hummer mit überschwenglichem Winken. Sie zu befreien war nicht schwer. Es gibt kaum ein Schloß, das eine Fee nicht mit Leichtigkeit knackt, und im nächsten Moment schwammen die Hummer durch die Kanalisation in die Freiheit.
    Ein spektakulärer Erfolg, dachte Morag. Geradezu ein Triumph. Wie geschmiert war die Aktion gelaufen. MacPherson der Räuber persönlich hätte es nicht besser gekonnt.
    »Was fällt dir ein, ein Restaurant in unserem Revier auszurauben?« gellte eine Stimme hinter ihr. Morag wirbelte herum und entdeckte zu ihrer großen Überraschung eine sehr aufgebrachte Fee mit gelber Haut und Schlitzaugen, die sie wütend anblitzten.
    Morag floh.
    An der Ecke Canal Street hüpfte sie auf ein Motorrad, das viel schneller fuhr, als sie hätte fliegen können, und sie mußte sich mit aller Kraft festhalten. Hinter ihr schüttelte eine wütende Horde chinesischer Feen die Fäuste und hielt Ausschau nach einem Gefährt, das geeignet war für die Verfolgungsjagd.
    »Weißer Teufel«, schrien sie. »Dir werden wir’s zeigen. Niemand überfällt ungestraft unsere Restaurants!«
    Als das Motorrad in die 4. Straße einbog, riskierte Morag mit einem spektakulären Sprung aufs Pflaster Kopf und Kragen und rannte dann heim, so schnell sie konnte. Sie warf noch einen hastigen Blick über die Schulter, entdeckte aber keine Verfolger. Hoffentlich habe ich sie abgeschüttelt, betete sie. Was ein Glück, daß der Motorradfahrer betrunken und wie ein Verrückter gerast war.
    Aha! dachte Magenta, die den Broadway hinauf schlich und beobachtete, wie die chinesischen Feen vergeblich versuchten, Morag einzuholen. Die ersten Scharmützel! Artaxerxes hat seinen Feldherrn Tissaphernes und ein Heer orientalischer Söldner ausgeschickt. Sie begriff, daß die große Schlacht kurz bevorstand. Um ihre Nerven zu beruhigen, nahm sie einen kräftigen Schluck aus ihrer Flasche Fitzroy Cocktail. Die Stiefelwichse verfärbte ihre Lippen dunkellila, aber sie fühlte sich sehr gestärkt.
    Da sie es für ratsam hielt, in Deckung zu gehen, schlich sie zur 4. Straße und stahl sich in das alte Kino.
    Drinnen gab Cal gerade dem Schauspieler, der die Rolle von Theseus, dem Herzog von Athen, spielte, Regieanweisungen.
    »Du bist ein Herzog. Also beweg dich und rede wie ein Aristokrat!«
    »Lächerlich«, verkündete Magenta und trat aus den Kulissen. »Theseus war nie Herzog von Athen.«
    »Was?«
    »Theseus war nie Herzog von Athen. Den Rang eines Herzogs gab es im alten Griechenland gar nicht!«
    »Woher zum Teufel willst du das wissen?«
    Magenta warf sich in die Brust. Das Leben auf den Straßen hatte ihr nichts anhaben können. Fünfunddreißig und muskulös, mit gestutztem eisgrauem Haar, war sie ein furchteinflößender Anblick, wenn man sie reizte.
    »Woher ich das weiß? Weil ich dort geboren bin.«
    »Hau ab, du Pennerin«, sagte der Schauspieler.
    Magenta gab ihm eine schallende Ohrfeige.
    »Ich trete von meiner Rolle zurück«, jaulte der Schauspieler auf. »Ein wahrer Künstler kann unter solchen Bedingungen nicht arbeiten!«
    Sicher daheim angekommen, flitzte Morag in Kerrys Zimmer. Kerry war aufgewacht, saß auf einem Kissen, machte sich einen zu ihrem hellblauen Haar passenden Hut, trank Bier und hörte Radio.
    »Teuflische gelbe Feen …«, begann Morag, aber Kerry unterbrach sie.
    »Morag, gerade habe ich an dich gedacht. Hör dir die Nachrichten an!«
    Der Nachrichtensprecher berichtete von den Ereignissen des Tages in Brooklyn, wo es nach einem Streit in einem Lebensmittelgeschäft zu Ausschreitungen zwischen Koreanern und Lateinamerikanern gekommen war. Der Zwischenfall hatte zu heftigen Straßenkämpfen geführt, und inzwischen war das Geschäft von Wachposten umstellt.
    »Schon wieder

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