Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
Vom Netzwerk:
im Opal ein und aus, ohne dass irgendjemand es bemerkte. Einen Ort, der sicherer ist als die Krone eines mächtigen Herrschers, kann es nicht geben.«
    Nuramon überlegte. Das klang alles sehr phantastisch. »Könnte ich in jener >Bibliothek< herausfinden, wie man durch diese Welt von Insel zu Insel reist?«
    »Das könntest du, wenn die Bibliothek noch da wäre. Aber sie ist schon seit langem verschwunden. Viele Herrscher generationen nach Galsif unterwarf der Maharadscha Elebal seine Nachbarreiche und stieß dann nach Osten vor. Zuletzt kämpfte er in den Wäldern von Drusna, wo er mitsamt seinem Heer verschwand. Ohne ihn löste sich sein Reich auf, und die Krone, die in Drusna verloren ging, ist bis heute verschollen. Früher konnte ich von jedem Ort in der Menschenwelt aus den Opal spüren und zu ihm gelangen. Doch seit damals nehme ich ihn nicht mehr wahr, wenn ich durch die Welt der Menschen schwebe. Vielleicht sind die Krone und der Feueropal zerstört. Vielleicht sind sie aber auch von Magie umgeben und behütet. Es mag sein, dass sie eines Tages wieder auftauchen, aber bis dahin wirst du auf das Wissen der Bibliothek verzichten müssen. Allerdings kann ich dir deine Frage beantworten, denn mein Wissen ist umfassend. Die Antwort wird dir allerdings nicht gefallen.« Der Dschinn schwebte zum Rand des Oase, und von einem Augenblick zum anderen war die Finsternis wieder da. »Du hast es ja vorhin gesehen. Schau es dir an! Wer außer den Alben könnte auf diesem grauen Nebel wandeln? Es wäre verhängnisvoll, dort hinauszugehen. Das da draußen gehört im Grunde nicht zu dieser Welt. Es ist viel mehr der Hintergrund der Zerbrochenen Welt, das, was bleibt, wenn eine Welt verschwindet. Die einzelnen Inseln liegen unvorstellbar weit voneinander entfernt. Natürlich gibt es hier in der Oase Albenpfade und auch Albensterne. Aber wir können nur den einen Weg nutzen, der in die Menschenwelt führt. Alle anderen reichen in die Finsternis und enden irgendwo zwischen den Inseln. Nimmst du einen dieser Pfade, bist du auf immer verloren. Sich abseits der Albenpfade zu bewegen ist auch keine Lösung. Ich kann fliegen. Ich bin sogar einmal dort draußen gewesen, aber bald zurückgekehrt, ehe ich das Licht von Valemas aus den Augen verlor. Selbst wenn du fliegen könntest, würdest du ohne Essen und Trinken nicht weit kommen. Glaube mir, Nuramon: Sogar ich würde dort draußen zugrunde gehen. Denn jedes Wesen nährt sich von irgendetwas, aber dort gibt es nichts! Es führt kein Weg durch die Leere von Insel zu Insel.«
    Damit war Nuramons Idee zunichte. Wenn es nicht einmal einem Geist möglich war, in der Zerbrochenen Welt zu reisen, konnten sie die Barriere der Königin auf diesem Wege nicht umgehen. Sie würden sich ihr in der Menschenwelt stellen müssen.
    »Ich sehe, es bekümmert dich. Aber das Leben ist zu lang, um es mit Trauer auszufüllen. Sieh mich an! Ich habe hier ein neues Heim gefunden und lebe vergnügt unter Elfen.«
    »Verzeih mir, Dschinn. Aber für mich ist das keine Lösung. Ich muss eine Barriere um einen Albenstern brechen, um zu einem Ort in der Zerbrochenen Welt zu gelangen. Und ich weiß nicht einmal, wo in der Anderen Welt dieser Albenstern liegt.«
    »Aber finden wirst du ihn doch, oder?«
    »Ich werde auf Elfen weise danach suchen und ihn eines Tages finden. Doch was dann? Wie soll ich die magische Barriere überwinden, die den Albenstern schützen wird?«
    »Ich weiß, was dich plagt. Die Königin von Albenmark ist diejenige, welche die Barriere geschaffen hat.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Nuramon erstaunt.
    »Weil man ihrer Macht nicht gleichkommen kann. Deswegen scheint für dich und deine Gefährten alles verloren.« Der Dschinn schwebte um Nuramon herum. »Donnerwetter! Ein Elf, der einen Zauber seiner Königin brechen will. So etwas habe ich noch nie gehört. Es heißt, ihr seid alle so brav und folgsam in Albenmark.«
    »Ich bitte dich inständig, niemandem etwas von meinen Plänen zu sagen.«
    »Ich werde es so verborgen halten wie meinen eigenen Namen. Und weil ich Albenkinder mit Mut bewundere, werde ich dir helfen. Du sollst wissen, dass es schon mehrfach gelungen ist, eine Barriere um einen Albenstern zu durchbrechen. Auch wenn der Feueropal verschollen ist und ich leider nur bescheidenes Wissen auf dem Gebiet der Bannmagie besitze, kann ich dich an einen weiteren Ort verweisen, an dem seit Jahrtausenden das Wissen der Welten gesammelt wird. Das Tor dorthin liegt in Iskendria.

Weitere Kostenlose Bücher