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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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Heerführer in Kriegszeiten. Einige Jahre gingen ins Land, als kurz nach einem Mittsommerfest ein Elf nach Firnstayn kam und Alfadas um Hilfe bat. Ein Heer von Trollen war in Albenmark eingefallen, und es stand schlecht für die Elfen. Alfadas beriet sich mit dem König und den Fürsten des Fjordlandes und stellte schließlich das größte Heer auf, das der Norden jemals gesehen hat. Sie zogen durch ein Tor, das die Elfen ihnen öffneten, und fochten Seite an Seite mit Kentauren, Kobolden und Elfen. Der Krieg währte viele Jahre, und als man die Trolle zuletzt aus Albenmark vertrieb, begannen diese nun Städte und Dörfer im Fjordland anzugreifen. Sie eroberten Gonthabu und erschlugen den König und seine ganze Familie. Wenig später stellte Alfadas die Plünderer am Göndir-Fjord und brachte ihnen eine schwere Niederlage bei. Noch auf dem Schlachtfeld riefen die anderen Fürsten Alfadas zum neuen König aus. Gemeinsam mit den verbündeten Elfen trieb er die Trolle weit in den Norden zurück. Alfadas machte Firnstayn zur Hauptstadt, weil es an einem Tor nach Albenmark und zugleich so weit im Norden liegt, dass die Grenze zu den Trollen nah ist. Seit diesen Tagen besteht ein Bündnis zwischen den Elfen Albenmarks und den Menschen des Fjordlandes.«
    »Und was geschah mit meinem Sohn?«, wollte Mandred wissen.
    »Er starb als Held. Alfadas geriet in einen Hinterhalt und wurde von Trollen ermordet, die seinen Leichnam verschleppten. Doch sein Elfenfreund Ollwyn holte den toten Körper des Königs zurück und nahm blutige Rache für dessen Ermordung. Alfadas wurde in Firnstayn beigesetzt. An der Seite seiner Mutter unter der Mandredseiche fand er seine letzte Ruhe.«
    Bitternis und Stolz, das waren die widerstreitenden Gefühle, die Mandred bewegten. Wie gern hätte er noch einmal ein paar unbeschwerte Wochen mit Alfadas verbracht, so wie damals, als sie gemeinsam nach Firnstayn gekommen waren! Er hob sein Trinkhorn zur Decke. »Mögest du an der Tafel der Götter auf immer einen Ehrenplatz an Luths Seite haben«, sagte er mit belegter Stimme. Dann vergoss er ein wenig von seinem Met als Opfer an den Gott und leerte sein Horn.
    »Er wird gewiss an der Ehrentafel sitzen«, sagte der König. Njauldred war aufgestanden und deutete auf eine der goldbeschlagenen Säulen. In das Gold waren breite Figurenbänder gehämmert, die Krieger auf Pferden zeigten. Njauldred deutete auf einen der Reiter, der seine Lanze in den Leib eines Riesen getrieben hatte. »Siehst du? Das hier ist dein Sohn, wie er den Trollfürsten Gornbor tötet.« Der König deutete die lange Halle hinauf. »Auf fast jeder der Säulen wirst du ein Bild von Alfadas finden. Seine Heldentaten sind ohne Zahl. Oft ist er mit dem Elfen Ollwyn ausgeritten, um die Späher der Trolle zu jagen. Er ist unser Stolz und zugleich unser Fluch, denn niemand konnte es seither mit seinem Heldenmut aufnehmen.«
    »Kämpft ihr denn noch immer gegen die Trolle?«
    »Nein. Seit langem herrscht nun Frieden. Manchmal, wenn ein Boot im Sturm weit nach Norden abgetrieben wird, sehen die Fischer im Nebel eines der großen Trollschiffe. Auch finden Jäger im Winter hin und wieder Trollspuren im Schnee. Doch die Kämpfe sind vorbei.« Der König warf Mandred einen ernsten Blick zu. »Warum bist du gekommen, Mandred Torgridson?«
    »Ich wollte Alfadas, meinen Sohn, noch einmal in die Arme schließen.«
    Das Gesicht des Königs verfinsterte sich. »Dir muss doch klar sein, dass kein Mensch über Jahrhunderte lebt. Sag mir den wahren Grund, warum du hier bist.«
    Der Tonfall des Königs überraschte Mandred. Er klang fast feindselig. »Wenn man mit Elfen reist, dann vergeht die Zeit anders. Schneller. Ich glaubte, seit meinem letzten Treffen mit Alfadas seien erst drei oder vier Jahre vergangen. Sieh mich an. Ich bin noch immer ein junger Mann, Njauldred, und das, obwohl ich der Vater von Alfadas bin.«
    Der Herrscher strich sich nachdenklich über den Bart. »Ich sehe, dass dein Schmerz über den Tod von Alfadas echt ist, also will ich dir Glauben schenken. Dennoch versetzt mich deine Ankunft in Firnstayn in große Unruhe.«
    Mandred war erstaunt und auch ein wenig verärgert. »Ich trachte nicht nach deinem Thron, Njauldred.«
    »Den würde ich dir überlassen, wenn du ihn haben wolltest«, entgegnete der König gereizt. »Es geht um deine Saga. Und auch Alfadas hat es immer wieder gesagt.«
    »Was?«
    »Es heißt, du würdest in der Stunde der größten Not zu deinem Volk zurückkehren.

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