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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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Feinde ziehen wollt .« Wann immer ein Trupp sich mit Schilden zu allen Seiten und auch nach oben hin schützte, nannten die Zwerge diese Formation den >Drachenpanzer<. »Habt ihr auch noch die Spieße, die ihr einst gegen die Drachen eingesetzt habt?«
    »Aber ja. Was sollen wir tun?«
    »Haltet die Reiter auf, wie ihr damals Balon auf gehalten habt.«
    Wengalf grinste.
    Als Nächstes wandte Nuramon sich an Nomja. »Deine Schützen werden die Reihen der Reiter ausdünnen, dann kann Wengalf den Rest übernehmen.«
    »Und was machen wir Alvemerer in der Mitte?«, fragte eine Elfe namens Daryll. Sie war die Stellvertreterin Obilees und hatte Nuramon nur mit Widerwillen als Anführer anerkannt.
    »Die Zwerge werden euch Partisanen geben«, erklärte Nuramon. »Seht zu, dass die feindlichen Reiter diese auch zu Gesicht bekommen. Sie werden euch meiden und mit den Zwergen vorlieb nehmen. Deren Spieße werden sie erst sehen, wenn es zu spät ist.« Nuramon wandte sich wieder an Nomja. »Ihr müsst auf die Flanken der Reiter schießen. Es darf keiner durchkommen.«
    »Und was machen wir?«, mischte sich nun Mandred ein.
    »Du wirst mit deinen Firnstayner Reitern verborgen in der weiten Bodensenke auf dem rechten Flügel warten. Sobald die Feinde nahe genug sind, fällst du ihnen in die Flanke. Auf dem anderen Flügel werde ich die Alvemerer Reiter anführen und dort das Gleiche tun.«
    Nomja nickte anerkennend. »Meine berittenen Schützen werden dich begleiten.«
    Lumnuon meldete sich zu Wort. »Wir aus der Sippe des Weldaron werden unseren Verwandten schützen.«
    Nuramon klopfte dem jungen Elfen auf die Schulter. »Nomja wird uns eine gute Verstärkung sein.«
    Wengalf wandte sich an Nuramon. »Das ist ein ausgezeichneter Plan. Wenn der Kampf losbricht, rücke ich mit meinen Kriegern Schritt für Schritt vor. Der Drachenpanzer wird den Freund in sich aufnehmen, den Feind aber vor sich aufspießen. Lasst uns ans Werk gehen! Möge das Schicksal dir hold sein, Nuramon!«
    Der König machte sich mit seinen Leuten auf den Weg zu seiner Streitmacht. Nur Alwerich blieb. »Mein Freund! Wage dich nicht allzu weit vor!«, mahnte er. »Denk an das, was du verlieren könntest! Hier, dies steht einem echten Anführer zu.« Er reichte Nuramon einen ledernen Gegenstand, der an beiden Enden mit Glas verschlossen war.
    »Was ist das?«, fragte er den Zwerg.
    »Ein Fernrohr«, entgegnete Alwerich. »Du musst es ans Auge halten.« Der Zwerg deutete auf die Seite, die mit dem kleineren Glas verschlossen war.
    Nuramon tat, wie der Zwerg ihn geheißen, und war erstaunt: Durch dieses Rohr konnte er Dinge, die weit entfernt lagen, ganz nahe sehen! Deutlich erkannte er vor ihnen das Drachenbanner der Zwerge. Als Nuramon das Rohr absetzte, musste er blinzeln. »Wieso sind wir Elfen nicht auf so etwas gekommen?«
    »Weil ihr ungern zugebt, dass auch euren Sinnen Grenzen gesetzt sind«, entgegnete Alwerich mit einem Lächeln. »pass auf dich auf!«
    »Vielen Dank, Alwerich. Und gib du auf dich Acht!«
    Alwerich folgte seinem König. Auf seinem Gesicht stand die Sorge geschrieben, die er um seinen Freund hatte.
    »Lass mal sehen!«, forderte Mandred, und Nuramon gab ihm das Rohr.
    Während der Jarl der Firnstayner sich mit dem Fernrohr beschäftigte, schickte Nuramon Lumnuon zu seiner Sippe. Sie sollten sich an der linken Flanke sammeln.
    Außer Mandred war nun nur noch Nomja an seiner Seite.
    »Das war ein guter Kriegsrat. Deine Bedenken sind unbegründet. Du bist ein guter Anführer. Bevor du gekommen bist, hatten viele Angst.«
    »Die Zwerge hatten gewiss keine Angst, und die Firnstayner kennen dieses Wort nicht.«
    »Glaub mir, meine Fjordländer kennen Angst«, sagte Mandred bitter. »Aber wir werden kämpfen. Meine Männer wissen, dass es, wenn wir heute verlieren, keinen Ort mehr geben wird, an den man noch fliehen kann. Sie werden siegen oder sterben. Dein Plan ist gut, Nuramon, und deine unerschrockene Rede hat gewiss Eindruck bei den anderen Anführern hinterlassen.«
    »Du meinst wohl eher meine Unwissenheit.«
    Mandred grinste, doch Nomja schüttelte den Kopf. »Wie dem auch sei: Die Anführer werden deine Zuversicht zu ihren Kriegern tragen.«
    »Glaubst du, wir können diese Schlacht gewinnen?«, fragte er sie leise.
    Nomja blickte zu den Zwergen. »Wengalf scheint mir sehr zuversichtlich zu sein. Und ich habe das Gefühl, dass er noch einige Überraschungen in seinem Drachenpanzer verbirgt.«
    Mandred reichte Nuramon das Fernglas.

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