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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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Bäume sind ins Mondlicht gegangen. Nur einige der Großen haben ihre Seelen gebunden. Alaen Aikhwitan, Atta Aikhjarto, die Feentanne, die Fauneneiche und wenige andere. Sie werden die Urväter und Urmütter neuer Seelenbäume sein. Emerelle sagte, sie wolle die Feentanne bei den Auenfeen pflanzen.«
    Nuramon musste an Noroelles See denken, der an die Wiese der Auenfeen grenzte. Alles würde sich ändern, zu etwas Neuem werden. Noroelles See würde im neuen Albenmark gewiss seinen Platz im Gefüge behalten.
    »Du wirst tatsächlich gehen?«, fragte Yulivee und riss Nuramon aus seinen Gedanken.
    »Ich muss es tun«, antwortete er.
    Yulivees Lächeln verging. »Ich würde viel dafür geben, der Frau zu begegnen, für die du ein solches Opfer bringen willst. Obilee hat mir von ihr erzählt.«
    »Bist du enttäuscht?«
    Yulivee schüttelte den Kopf. »Nein. Du wirst immer mein Bruder sein. Ich würde niemals erwarten, dass du die Liebe zu Noroelle meinetwegen aufgibst. Ich bin so froh, dass ihr den Devanthar besiegt habt und dass ich dich noch einmal sehen darf. Ich hatte solche Angst um dich.« Sie fiel ihm in die Arme. »Jetzt bin ich glücklich.«
    »Wird es dir sehr wehtun, wenn ich Albenmark hinter mir lasse?«, fragte er sie leise.
    Die Zauberin löste den Kopf von seiner Schulter und schaute ihn mit großen Augen an. Er strich ihr über die Wange, und schon entfaltete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht, das ihn an das des Kindes erinnerte, das er in Iskendria in seine Obhut genommen hatte. »Nein«, antwortete sie. »Wir hatten unsere Zeit miteinander. Unsere Reise von Iskendria bis hierher war das Schönste, was ich je erlebt habe.« Sie küsste ihn auf die Stirn. »Sei stark morgen!« Sanft befreite sie sich aus seiner Umarmung. »Ich muss nun in den Großen Wald zurück«, sagte sie und ging.
    Nuramon blickte ihr nach. Er hatte so viel verpasst! Aus dem kleinen Mädchen an seiner Seite war unversehens eine mächtige junge Zauberin geworden. Der Sieg über den Devanthar hatte einen hohen Preis gehabt.
    Obilee trat an seine Seite. »Sie hat dich sehr vermisst.«
    »Für mich ist das alles schwer zu begreifen . Bei dir war es damals ähnlich. Du warst ein Mädchen, als wir mit der Elfenjagd auszogen. Als Frau hast du uns hier erwartet und Noroelles Worte gesprochen . Und hier habe ich Noroelle zum ersten Mal berührt.«
    »Sie erzählte es mir in jener Nacht.« Obilee machte ein trauriges Gesicht. »Sie schwärmte so von dir und Farodin.«
    »Du siehst mich so betrübt an. Hat die Königin dir nicht gesagt, dass Hoffnung besteht, solange wir morgen die Schlacht gewinnen?«
    »Für wen besteht Hoffnung, Nuramon?«
    »Natürlich für Noroelle.«
    Obilee nickte. »Die Königin hat mir alles gesagt. Und ich weiß es schon seit Jahren. Sie sagte mir, wie weit sie gehen würde, damit diese Hoffnung nicht versiegt.«
    »Wieso bist du dann so traurig?«
    »Du weißt es nicht, Nuramon? Hast du es denn nie bemerkt?«
    Im ersten Augenblick verstand Nuramon nicht, doch die gequälte Miene, die funkelnden Augen und die bebenden Lippen verrieten ihm, was Obilee bewegte. Sie liebte ihn! Verlegen wich er ihrem Blick aus. »Ich Narr!«, sagte er leise. »Verzeih mir!«
    »Weswegen? Du gehst in großen Schritten durch die Jahrhunderte. Für dich bin ich noch das Mädchen, das von Noroelle vor die Königin geführt wurde.«
    »Nein. Bei der Seeschlacht erkannte ich, dass du eine Frau bist. Doch seit wann…?« Er zögerte, die Frage ganz zu stellen.
    »Mein Gefühl zu dir wuchs aus einer Zuneigung, die ich schon verspürte, als Noroelle mit mir über dich und Farodin sprach. Du warst mein Liebling. Und je länger ihr fort wart, desto größer wurde meine Zuneigung. Erinnerst du dich an eure Abreise, damals, als ich dir vom Hügel aus zuwinkte?«
    »Ja.«
    »Da liebte ich dich bereits.« Sie biss sich auf die Lippen und schien insgeheim auf eine Regung Nuramons zu warten. Dann sprach sie weiter. »Ich wusste von Emerelle, dass du mit deinen Gefährten Großes vollbringen würdest. Und ich durfte euch nicht von eurem pfad abbringen. Schließlich will auch ich, dass ihr Noroelle rettet. Und es beruhigt mich, dass Hoffnung für sie besteht, gleich, was morgen geschieht. Doch ich weiß auch, dass es für mich keine solche Hoffnung gibt.
    Selbst dein Tod und deine Wiedergeburt könnten mir diese nicht schenken. Denn Emerelle sagte mir, dass du dich nun an deine früheren Leben erinnerst. Was für ein Schicksal ist das, welches mir zuerst

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