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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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Noroelle nimmt und dann unsere Liebe unmöglich macht? Soll ich denn immer die sein, die zurückstehen muss? Ich habe manchmal das Gefühl, selbst eine Gefangene zu sein. Doch da ist niemand, der mich rettet.« Sie fing an zu weinen, und dieser Anblick schmerzte Nuramon. Obilee wirkte auf einmal so zerbrechlich und nicht wie die starke Kriegerin, die er von der Seeschlacht her kannte.
    Behutsam schloss Nuramon sie in die Arme. Er strich ihr durch das Haar und über den Rücken. In ihr Ohr flüsterte er: »Obilee! Wenn wir morgen siegen, dann bricht für Albenmark ein goldenes Zeitalter an. Und ich weiß, dass du dann dein Glück finden wirst, deine Bestimmung. Doch ich bin es nicht. Es liegt nicht an dir, sondern an meiner Liebe zu Noroelle. Du bist bezaubernd, und wüsste ich nichts von Noroelle, dann würde ich deinem Glanz erliegen, deinem goldenen Haar, deinen Augen, so grün wie die See in Alvemer, und deinen lieblichen Lippen. Es wäre einfach zu sagen, dass du für mich nur eine Schwester oder eine Freundin bist. Doch es wäre eine Lüge. Denn ich empfinde mehr für dich als das . Aber noch mehr empfinde ich für Noroelle.«
    Sie löste sich von ihm. »Das ist alles, was ich hören wollte, Nuramon. Ich weiß, dass ich neben Noroelle nicht bestehen kann. Ich weiß, dass es keine Hoffnung für meine Liebe gibt. Aber die Gewissheit, dass ich mehr als eine Freundin bin, ist ein Geschenk, das ich mir nicht zu wünschen wagte. Es ist wie ein Augenblick, der nur mir gehört.«
    Nuramon fasste Obilees Hände. »Ja, dieser Augenblick ist dein.« Er strich ihr über die Wange und legte wieder die Arme um sie. Dann küsste er ihre Lippen. Er spürte, wie sie sich geradezu in seinen Armen fallen ließ. Sie hatte sich gewiss noch nie einem Mann ausgeliefert. Als er die Lippen von ihr löste, blieb Obilee so nahe vor seinem Gesicht, dass er ihren sanften Atem schmecken konnte. Eine Geste von ihr, ein betörendes Wort, und er könnte der Versuchung nicht widerstehen .
    Sie lächelte und biss sich auf die Lippen. »Ich danke dir, Nuramon«, sagte sie leise. Schließlich wich sie vor ihm zurück.

AM ANFANG DER SCHLACHT

    Nuramon ritt auf Felbion seinem Heer entgegen. Wengalf hatte seine gewaltige Zwergenstreitmacht in zwei Hälften geteilt und die Alvemerer Schwertkämpfer in die Mitte genommen. Gemeinsam bildeten sie das Hauptheer. An den Flanken standen Nomjas Bogenschützen bereit, während sich ein wenig abseits die Reiter sammelten. Er selbst würde darüber entscheiden müssen, wo die Reiterei eingesetzt werden sollte.
    Er erreichte den kleinen Kreis der Anführer, die sich vor den Katapulten der Zwerge sammelten. In den Gesichtern der Anwesenden war zu erkennen, dass es schlechte Nachrichten gab.
    »Gut, dass du da bist«, sagte Nomja. »Die Späher haben uns berichtet, dass das Hauptheer auf uns zuhält. Mehr als fünfzigtausend Krieger!« Sie deutete auf die Hügelkette in der Ferne, über welche die Feinde kommen würden.
    Nuramon konnte sich nicht vorstellen, wie viele Menschen das waren. Ihr eigenes Heer bestand aus nicht einmal zehntausend Kämpfern.
    »Das ist die größte Streitmacht, die sie je an einem Ort aufgeboten haben«, fuhr Nomja fort. »Und unser fruchtbares Land nährt sie auch noch.«
    Nuramon hatte gehört, dass die Menschen im Land jenseits der Shalyn Falah ganze Wälder abgeholzt hatten, um daraus Quartiere für die Krieger zu bauen. Und die kahl geschlagenen Flächen waren zu Äckern gemacht worden, die den Eindringlingen alles schenkten, was sie zum Überleben brauchten.
    »Für fünfzigtausend ist der Platz zwischen der Schlucht und dem Wald viel zu eng, und im Wald werden sie nicht kämpfen wollen«, erklärte Nuramon.
    »Die Krieger aus Yaldemee sorgen dafür, dass der Wald sicher ist«, warf Lumnuon ein, der zu seiner Sippe gehörte. Am Abend zuvor hatte er ihn in der Kammer aufgesucht.
    Nuramon blickte voraus zur Ebene und nickte. Dies war für die Ordenskrieger der richtige Ort, um durchzubrechen. Er wandte sich an Nomja. »Du hast mir erzählt, dass sie auf dem offenen Feld immer erst die Reiterei vorrücken lassen. Wie seid ihr ihnen begegnet?«
    »Mit Pfeil und Bogen. Dagegen haben sie wenig auszurichten. Aber sie sind überheblich und lassen sich nicht so leicht zurückdrängen. Wenn sie nun mit einer solchen Übermacht kommen, werden uns die Bogenschützen nicht retten können.«
    Nuramon wandte sich an den Zwergenkönig. »Wengalf, ich vermute, dass ihr in Drachenpanzern gegen die

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