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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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linker Arm war halb betäubt vor Schmerz. Der Elf machte einen Satz nach vorn. Das schwere Schwert ruckte. Es zerschmetterte einen Helm und grub sich tief in die Brust des nächsten Kämpfers.
    Farodin fühlte, wie sich ein Haken hinter seine linke Ferse setzte. Er versuchte, den Fuß anzuheben, als ihn mehrere Stoßdorne gegen die Brust trafen. Die Klingen glitten zur Seite weg, doch ihr Aufprall brachte ihn vollends aus dem Gleichgewicht.
    Er stürzte nach hinten. Das Schwert wurde seinen Händen entrissen. Der Elf versuchte sich zur Seite wegzurollen, doch ein Fuß setzte sich auf seine Brustplatte und drückte ihn zu Boden. Über Farodin glitt der Schatten eines Falken über den wolkenlosen, türkisblauen Himmel von Albenmark. Dann glitzerte ein Dreikantdorn silbern im Sonnenlicht und stieß herab.

RASTLOSIGKEIT

    Die Schlacht ließ Nuramon keinen Augenblick der Ruhe. Felbion hatte er im Getümmel aus den Augen verloren. Nachdem er dreimal aus dem Sattel geholt worden war, fühlte er sich am Boden sicherer. Zwei Armwunden und eine Schulterwunde plagten ihn. Seinen rechten Arm konnte er nur unter Schmerzen heben, und er spürte, wie warmes Blut seine Haut hinabrann.
    Sein Plan war nicht ganz aufgegangen. Die Reiterei hatte sie in einen längeren Kampf verwickelt, und sie hatten die Übermacht der Feinde nicht vollends brechen können. Zwar hörte Nuramon wieder und wieder die rauen Schreie der von Pfeilen getroffenen Menschen. Doch er konnte nicht sagen, woher diese Schreie genau kamen. In der Hitze der Schlacht hatte er die Orientierung verloren, und all seine Sinne waren allein aufs Überleben ausgerichtet.
    Weit über sich sah er Steinbrocken hinwegfliegen. Das konnte nur eines bedeuten: Die Fußsoldaten waren so nahe gekommen, dass die Katapulte der Zwerge sie treffen konnten.
    Er sah sich um. Seine Verwandten und die Alvemerer kämpften tapfer und bewiesen einmal mehr, dass ein Elfenkrieger mindestens so gut war wie zwei Menschen.
    Schwindel überkam Nuramon, gefolgt von Schmerz. Er taumelte, versuchte Halt zu finden, spürte dann aber, wie seine Sinne ihm schwanden. Plötzlich wurde er aufgefangen, und verschwommen sah er ein Gesicht. Wenn es die Maske Guillaumes war, dann wäre es um ihn geschehen!
    »Nuramon!«, rief jemand und ließ ihn aufschrecken. Er kniff die Augen zusammen und erkannte Lumnuon. »Krieger der Weldaronsippe! Zu mir!«, rief der Elf. »Halte durch! Wir werden dich schützen…« Was sein junger Verwandter danach noch sagte, hörte Nuramon nicht. Sein Geist war ganz von der Sorge erfüllt zu sterben. Ihm fiel nur eines ein, was er tun konnte. So begann er mit seinem Heilzauber und sprach ihn auf sich selbst. Sogleich verkrampfte sich sein verletzter Arm; es fühlte sich an, als risse ihm jemand das Fleisch von den Knochen. Dann ergriff dieser Schmerz seinen ganzen Körper. Der Elf biss die Zähne zusammen, dass sein Kiefer schmerzte. Plötzlich traf ihn etwas Kaltes ins Gesicht, und er schreckte auf. Über sich sah er Lumnuon; die Krieger seiner Sippe hatten einen schützenden Kreis um ihn gebildet. Lumnuon tastete nach seinem Arm. »Hast du dich selbst geheilt?«, fragte er.
    Nuramon nickte angestrengt und rang nach Luft. Lumnuon half ihm auf die Beine. Plötzlich stürzte neben ihm einer seiner Krieger vom Feind getroffen zu Boden. Nuramon packte die Wut. Endlich gelang es ihm, die Lähmung abzuschütteln, die ihn ergriffen hatte, seit er tausendfach in das Gesicht Guillaumes hatte blicken müssen. Er griff nach seinen Schwertern und sprang in die Lücke, gerade als ein Ordensritter sein Schwert senkte. Blitzschnell kreuzte er seine Klingen über dem Kopf und fing die Schneide des Gegners auf. Mit einem Tritt sandte er ihn zu Boden, setzte ihm nach und stach ihm in die Seite. Nachdem er zwei weitere Ordenskrieger zu Fall gebracht hatte, hob er sein Langschwert und schrie seinen Leuten zu: »Weldaron!« Seine Leute riefen den Namen ihres Sippenbegründers, sie drängten zu allen Seiten die Feinde zurück, taten sich mit Gefährten zusammen und kämpften sich zu den Zwergen vor.
    Die Kinder der Dunkelalben hatten die Formation des Drachenpanzers noch nicht geöffnet. Nur allmählich bewegten sie sich vorwärts. Die Leichenberge und die Kadaver toter Pferde verschwanden unter ihren Schilden, so als wären die Zwergenhaufen Bestien, die sich vom Fleisch der Toten nährten.
    Plötzlich hallten Schreie aus tausenden von Kehlen zu ihnen herüber. Das feindliche Hauptheer musste angekommen

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