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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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nachgedunkelt, und von den Dachfirsten zogen sich weiße Bahnen aus Möwenkot hinab. Die Holzschindeln sahen aus, als hätten sie schon mehr als einen Winter kommen und wieder gehen sehen.
    Mandred dachte an seine Träume in Luths Höhle. Sie waren düster gewesen und erfüllt von Waffenklirren. Er war Trollen und mächtigen Kriegern begegnet, und zuletzt hatte er sich unter einem prächtigen weißen Banner reiten sehen, auf dem eine grüne Eiche als Wappen geprangt hatte. Die Männer, die ihm gefolgt waren, waren auf seltsame Weise gewappnet gewesen. Sie hatten Rüstungen getragen, die ganz aus eisernen Platten bestanden hatten, und ihre Gesichter waren unter schweren Helmen verborgen gewesen. Wie eine Mauer aus Stahl waren sie Mandred vorgekommen. Selbst ihre Pferde waren in Stahl gekleidet gewesen. Auch Mandred hatte eine solche Rüstung getragen. Der Krieger lächelte und versuchte trotzig seine düstere Stimmung zu verdrängen. Das mit der Rüstung war ein gutes Omen! Er würde einmal sehr reich sein, wenn er sich so viel Stahl leisten konnte. Die Zukunft verhieß also Gutes. Und bald schon würde er Freya in die Arme schließen!
    Als er das Ufer des Fjordes erreichte, winkte Mandred mit den Armen und rief mit lauter, unbändiger Stimme, um auf sich aufmerksam zu machen. »Heho, holt über! Hier stehen drei Recken und ein Pilger mit durstigen Kehlen.«
    Der Fjord war hier immer noch mehr als hundert Schritt breit. Jemand auf dem Landungssteg bemerkte sie und winkte zurück. Dann wurde eines der runden Lederboote bereit gemacht, auf denen die Fischer ausfuhren. Zwei Männer paddelten es über den Fjord, doch ein gutes Stück vom Ufer entfernt machten sie Halt. Mandred hatte keinen der beiden je gesehen.
    »Wer seid ihr? Und was wollt ihr in Firnstayn?«, rief der Jüngere der beiden misstrauisch.
    Mandred hatte damit gerechnet, dass die beiden Elfen ihnen Angst machten. Hoch gewachsen und wohl bewaffnet sahen sie nicht gerade aus wie die üblichen Reisenden. Doch dass sie nicht einmal Menschen waren, würde auf den ersten Blick wohl niemandem auffallen.
    »Hier steht Mandred Torgridson, und dies sind meine Gefährten Nuramon, Farodin und Svanlaib Hrafinson.«
    »Du trägst den Namen eines Toten, Mandred!«, schallte es über das Wasser. »Falls dies ein Spaß sein soll, so ist Firnstayn nicht der rechte Ort für solche Scherze!«
    Mandred lachte schallend. »Nicht die Bestie hat Mandred erschlagen, ich habe den Manneber erlegt.« Er hob die Saufeder hoch über den Kopf, sodass man gut den Beutel daran sehen konnte. »Und hier bringe ich meine Trophäe. Ihr beide müsst fremd sein! Holt Hrolf Schwarzzahn oder den alten Olav. Sie kennen mich gut. Oder bringt mir Freya, mein Weib. Sie wird euch mit ihrer großen Kesselkelle den Schädel einschlagen, wenn ihr mich noch länger warten lasst.«
    Die beiden Männer beratschlagten kurz, dann brachten sie das Lederboot ans Ufer. Beide starrten ihn seltsam an. »Du bist wirklich Mandred Torgridson«, sagte der Ältere von beiden ehrfürchtig. »Ich erkenne dich, auch wenn du keinen Tag gealtert scheinst, seit ich dich das letzte Mal sah.«
    Mandred musterte den Mann; er hatte ihn noch nie gesehen. »Wer bist du?«
    »Ich bin Erek Ragnarson.«
    Mandred runzelte die Stirn. Er kannte ein Kind mit diesem Namen. Einen frechen rothaarigen Bengel. Den Sohn seines Freundes Ragnar, den der Manneber zerrissen hatte.
    »Setzt uns über«, mischte sich jetzt Svanlaib ein. »Und lasst uns bei einem guten Krug Met weiterreden. Meine Kehle ist wie ein vertrocknetes Bachbett, und dies ist kein guter Platz, um müde Reisende zu empfangen. Zumindest an mich erinnert ihr euch doch noch, oder? Ich war erst vor ein paar Tagen im Dorf.«
    Der ältere Fischer nickte. Dann gab er ihnen ein Zeichen, in sein Boot zu kommen. Als Nuramon und Farodin einstiegen, sah Mandred, wie Erek verstohlen das Zeichen des schützenden Auges schlug. Hatte er erkannt, was sie waren?
    Die Fahrt über den Fjord verlief in aller Stille. Immer wieder blickte Erek über seine Schulter. Einmal schien es, als wollte er etwas sagen, dann schüttelte er nur den Kopf und wandte sich wieder ab.
    Es dämmerte, als sie das Boot am Landungssteg vertäuten.
    Unter den Dachfirsten der Langhäuser quoll Rauch hervor. Es roch nach gebratenem Fleisch und frischem Brot. Mandred lief das Wasser im Munde zusammen. Endlich wieder richtig essen! Braten und Met statt Maulbeeren und Quellwasser!
    Mit festem Schritt ging Mandred den Steg

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