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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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in stetem Flackern aufgeglüht und vergangen. Er zwang sich zur Ruhe.
    »Wo ist mein Weib? Und mein Sohn .« Der Krieger blickte auf. Die Männer mit den Speeren waren in die Halle gekommen und starrten ihn an. Immer neue Fremde traten durch die niedrige Eichentür. Nur Nuramon und Farodin wichen seinen Blicken aus. Und Svanlaib. Was wussten sie, das ihm verborgen blieb?
    Erek legte ihm die Hand auf die Schulter. »Mandred, ich bin der Junge, dem du das Messer geschenkt hast. Du warst fast dreißig Winter lang verschollen. Erinnerst du dich . Als ich noch ein kleines Kind war, das kaum laufen konnte, hat mich einer von Torklaifs Hunden angefallen.« Erek streifte den linken Ärmel seines groben Hemdes zurück. Sein Unterarm war zerfurcht von tiefen Narben. »Ich bin der Junge. Und nun sag du mir, warum du kein Greis bist, Mandred. Du warst mehr als doppelt so alt wie ich. Und doch sehe ich kein Silber in deinem Bart und keine Müdigkeit in deinen Augen.« Er deutete zur Tür des Langhauses. »Du bist noch immer der Mann, der vor fast dreißig Jahren dieses Langhaus verlassen hat, um gegen den Manneber zu ziehen. War dies das Geschenk, für das du mit deinem Sohn bezahlt hast?«
    Kalte Wut packte den Krieger. »Was sagst du da? Was ist mit meinem Sohn?« Er sprang auf und stieß dabei den Metkrug von der Bank. Die Schaulustigen wichen vor ihm zurück. Farodins Rechte ruhte auf dem Knauf seines Schwertes. Er beobachtete aufmerksam die Speerträger.
    »Was ist mit Freya und meinem Sohn geschehen?«, schrie Mandred mit sich überschlagender Stimme. »Was ist hier los? Ist denn das ganze Dorf verhext? Warum seid ihr alle so anders?«
    »Du bist anders, Mandred Torgridson«, keifte ein altes Weib. »Sieh mich nicht so an! Bevor du Freya erwähltest, hast du mich gern auf deinen Schoß gezogen. Ich bin es, Gudrun.«
    Mandred starrte in das verwitterte Gesicht. »Gudrun?« Sie war einst schön wie ein Sommertag gewesen. Konnte das sein? Diese Augen… Ja, sie war es.
    »Der Winter, nachdem das Ungeheuer aufgetaucht war, wurde noch härter. Der Fjord war zugefroren, und eines Nachts kamen sie. Zuerst hörten wir nur ihre Hörner in der Ferne, und dann sahen wir die Kette der Lichter. Reiter. Hunderte! Sie kamen vom Hartungskliff auf der anderen Seite des Fjords. Vom Steinkreis. Und sie ritten über das Eis. Niemand, der dabei war, wird diese Nacht je vergessen. Wie Geister waren sie und doch lebendig. Das Feenlicht wogte am Himmel und tauchte das Dorf in grünes Licht. Die Hufe ihrer Pferde wühlten kaum den Schnee auf. Und doch waren sie von Fleisch und Blut, die kalte Elfenkönigin Emergrid und ihr Hofstaat. Schön waren sie anzusehen und zugleich schrecklich, denn in ihren Augen spiegelten sich ihre kalten Herzen. Das prächtigste Pferd ritt eine zierliche Frau, die mit einem Kleid wie von Schmetterlingsflügeln angetan war. Trotz des bitteren Frostes schien sie die Kälte nicht zu spüren. An ihrer Seite ritten ein Mann ganz in Schwarz und ein Krieger in weißem Umhang. Falkner begleiteten sie und Lautenspieler, Krieger in schimmernder Wehr und Frauen, gekleidet wie für ein Sommerfest. Und Wölfe, so groß wie Hochlandpferde. Sie hielten vor deinem Langhaus, Mandred. Vor dieser Halle hier!«
    Ein Holzscheit zerbarst in der Feuergrube, und Funken stiegen zur rußschwarzen Decke empor, als Gudrun fortfuhr. »Dein Weib öffnete der Königin Emergrid. Freya empfing sie mit Met und Brot, wie es das Gesetz der Gastfreundschaft gebietet. Doch die Elfenkönigin nahm nichts an. Sie forderte allein das Pfand, das du ihr versprochen hattest, Mandred. Deinen Sohn! Den Preis dafür, dass dieses Dorf leben durfte und die Bestie von uns genommen wurde.«
    Mandred verbarg das Gesicht in Händen. Sie war gekommen! Wie hatte er ihr nur dieses Versprechen geben können! »Was… was ist mit Freya?«, stammelte er hilflos. »Ist sie .«
    »Mit deinem Sohn haben ihr die Elfen den Willen zum Leben genommen. Sie schrie und bettelte um Gnade für ihr Kind. Sie bot ihr Leben als Pfand, doch Königin Emergrid ließ sich nicht erbarmen. Mit bloßen Füßen lief Freya durch den Schnee und folgte den Elfen hinauf auf das Hartungskliff. Dort fanden wir sie am nächsten Morgen inmitten des Steinkreises. Sie hatte sich die Kleider zerrissen und weinte und weinte… Wir haben sie ins Dorf geholt, doch Freya wollte nicht mehr mit uns unter einem Dach sein. Sie ist auf den Grabhügel deines Großvaters gestiegen und hat dort die Götter und die

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