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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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und Alfadas den Elfenprinzen aus Freundschaft in die Stadt Aniscans folgten. Dort wollten die Prinzen nach einem Wechselbalg suchen…
    Nach der Erzählung des Skalden Ketil, Band 2 der Tempelbibliothek zu Firnstayn, S. 42

DER HEILER VON ANISCANS

    Drei Jahre waren vergangen, seit sie Albenmark verlassen hatten, und dennoch gab es für Nuramon jeden Tag etwas Neues in der Welt der Menschen zu entdecken. Besonders ihre Sprachen hatten es ihm angetan, und er hatte sich viele von ihnen angeeignet. Dabei wunderte er sich, wie schwer es Mandred fiel, diese Sprachen zu erlernen. Alfadas, den Mandred stets Oleif nannte und dem dieser Menschenname fremd war, hatte ebenfalls seine Schwierigkeiten damit. Dass er bei Elfen aufgewachsen war, schien in diesem Fall wenig zu nützen. Seltsam waren die Menschen!
    Die Suche nach Noroelles Sohn war bisher ergebnislos gewesen. Sie hatten die weiten Wälder von Drusna durchquert, waren durch das vom Krieg verwüstete Königreich Angnos gezogen, hatten Monde lang auf den weit verstreuten Aegilischen Inseln gesucht und waren zuletzt in das Königreich Fargon gelangt. Es war ein grünes und fruchtbares Land, ein Land, das von den Menschen erobert sein wollte, wie Mandred immer wieder sagte. Viele Flüchtlinge aus Angnos waren in den letzten Jahren hierher gekommen, und sie hatten ihren Glauben mitgebracht. Einige der wenigen Menschen, die schon seit Generationen hier lebten, begegneten den Fremden mit Neugier, andere aber empfanden sie als Bedrohung.
    Die Gefährten hatten viele Spuren verfolgt. Ihre einzige Hoffnung war, dass der Sohn einer Elfe und eines Devanthars magische Kräfte besaß. Wenn er von dieser Gabe Gebrauch machte, würde er auffallen. Man würde sich von ihm erzählen. Und so gingen sie jeder Geschichte über zauber oder Wunderwerk unter den Menschen nach. Bisher waren sie jedes Mal enttäuscht worden.
    Während die Elfen und Alfadas sich als ausdauernde Jäger erwiesen, fehlte es Mandred mit den Jahren zunehmend an Geduld. Häufig betrank er sich, so als wollte er vergessen, dass ein Menschenleben für die Suche nach dem Dämonenkind zu kurz sein könnte.
    Nuramon wunderte es, dass Alfadas, anders als sein Vater, elfengleich die Ruhe behielt. Selbst Mandreds Lehrstunden ertrug er mit einer Geduld, die an Selbstaufopferung grenzte. Alfadas schien nur wenig von seinem Vater geerbt zu haben, außer vielleicht dessen Dickkopf, denn Alfadas weigerte sich auch nach drei Jahren noch, die Axt als die Königin aller Waffen anzuerkennen, was Ollowain sichtlich Vergnügen bereitete.
    Ein neuer Frühling war angebrochen, und sie kamen von den Bergen hinab, um einer Spur in die Stadt Aniscans zu folgen. Nomja, Yilvina und Alfadas waren längst gute Freunde geworden und ließen so manches Mal den nötigen Ernst bei ihrer Suche vermissen.
    Gelvuun blieb ein Eigenbrötler, der kaum die Zähne auseinander brachte. Farodin hatte einmal behauptet, dass die Trolle Gelvuun einst sämtliche Zähne ausgeschlagen hätten und er deshalb den Mund nicht aufbekam. Nuramon wusste bis heute nicht, ob dies nur ein Scherz war.
    Ollowain war derjenige von ihnen, der die Pflicht, die ihnen auferlegt war, nie aus den Augen verlor. Stets drängte er darauf, nur kurz an einem Ort zu verweilen und rasch weiterzuziehen, wenn wieder eine Spur im Nichts verlaufen war.
    Farodin hingegen verließ die Gruppe, wann immer es ihm möglich war. Stets war er es, der sich freiwillig meldete, um den Weg auszukundschaften. Nuramon kam es manchmal so vor, als befände sich Farodin nicht auf der Suche nach dem Kind, sondern als hielte er insgeheim nach etwas anderem Ausschau. Vielleicht versuchte er auch die Reise hinauszuzögern, um nicht die Bluttat an Noroelles Sohn begehen zu müssen.
    Mandred ritt an Nuramons Seite; gemeinsam führten sie ihre kleine Truppe bei ihrem Abstieg zwischen den Hügeln hindurch. Der Menschensohn, dessen Freundschaft Nuramon in der Eishöhle angenommen hatte, sorgte mit seinen Worten und Taten oft für Kurzweil und ließ den Elfen dann für eine Weile vergessen, aus welchem Grunde sie unterwegs waren. Auch wenn auf den Frohsinn irgendwann die Einsicht folgte, dass ihr Ziel den Anfang eines Daseins voller Seelenqualen markierte, war Nuramon froh, dass Mandred seine erheiternde Gabe besaß.
    »Weißt du noch, damals, als wir diesen Räubern begegnet sind?«, fragte Mandred grinsend. Der Menschensohn nahm die Zeit anders wahr als ein Elf. Ein Jahr, und er schwelgte bereits in Erinnerungen. Das

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