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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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dem Umhang hervorragte. Ausdruckslos erwiderte er Nuramons Blick. Den Elfen wunderte das nicht, er hatte schon von Gelvuun gehört. Der Krieger galt als mürrischer Raufbold. Manche sagten, es gäbe Trolle, die umgänglicher seien. Aber niemand spottete in seiner Anwesenheit.
    Ollowain trat zu seinem Pferd und griff nach einer langstieligen Axt, die vom Sattelbaum hing. In fließender Bewegung drehte er sich um und warf sie Mandred zu.
    Nuramons Herzschlag setzte aus, dann sah er erleichtert, dass Mandred die Axt im Flug fing. Der Menschensohn strich fast zärtlich über das Doppelblatt der Waffe und bewunderte die verschlungenen Elfenknoten, die es schmückten. »Schöne Arbeit.« Mandred wandte sich zu seinem Sohn. »So sieht die Waffe eines Mannes aus.« Er wollte sie Ollowain zurückgeben, doch dieser schüttelte nur den Kopf.
    »Ein Geschenk, Mandred. In der Welt der Menschen sollte man stets auf Ärger gefasst sein. Ich bin gespannt zu sehen, ob du mit der Axt besser kämpfst als mit dem Schwert.«
    Mandred ließ die Axt spielerisch durch die Luft wirbeln. »Eine gut ausgewogene Waffe.« Plötzlich hielt er inne und legte ein Ohr auf das Axtblatt. »Hört ihr das?«, flüsterte er. »Sie ruft nach Blut.«
    Nuramon spürte, wie sich ihm der Magen zusammenzog. Hatte Ollowain dem Menschen etwa eine verfluchte Waffe zum Geschenk gemacht? Nuramon kannte manch düstere Geschichte über Schwerter, die jedes Mal, wenn sie gezogen wurden, Blut vergießen mussten. Es waren Waffen des Zorns, geschmiedet in den schlimmsten Tagen des ersten Trollkriegs.
    Unbehagliches Schweigen hatte sich über die Gruppe gesenkt. Außer Mandred hörte wohl keiner den Ruf der Axt, aber das mochte nichts heißen.
    Schließlich ging Alfadas zu einer der Boxen weiter hinten im Stall und sattelte sein Pferd. Das brach den Bann des Schweigens.
    Nuramon wandte sich an den Stallknecht. »Hat die Königin Pferde für uns bereit gestellt?«
    Der Bocksbeinige deutete nach rechts. »Dort stehen sie.« Nuramon glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Das war sein Schimmel!
    »Felbion!«, rief er und trat zu ihm.
    Auch Farodin war überrascht, seinen Braunen wiederzusehen. Selbst Mandred sagte: »Bei allen Göttern, das ist ja mein Pferd!«
    Sie führten die Tiere zu Ollowain. »Wie kann das sein?«, fragte Nuramon. »Wir mussten sie in der Anderen Welt zurücklassen.«
    »Wir haben sie bei dem Steinkreis am Fjord gefunden. Sie warteten dort auf euch«, erklärte Ollowain. Er schaute zum Stallburschen. »Ejedin hat sich gut um sie gekümmert. Das stimmt doch, oder?«
    »Natürlich«, antwortete der Faun. »Sogar die Königin ist manches Mal gekommen, um nach den Pferden zu sehen.«
    Nuramon empfand diese Fügung als ein gutes Vorzeichen. Selbst Farodins Stimmung schien sich zu heben. Nuramon war aufgefallen, dass Farodin sich gegenüber Ollowain sehr zurückhaltend gab. Es war keine Abneigung wie in Mandreds Fall. Vielleicht vertraute Farodin der Königin nicht mehr so wie einst, und da Ollowain ein Diener Emerelles war, mochte er auch ihm misstrauen.
    Der Morgen nahte auf silbernen Schwingen, als die Gemeinschaft ihre Pferde auf den Hof hinausführte. In der Burg war es noch immer still. Niemand außer den Torwachen würde sie ausreiten sehen. Größer könnte der Unterschied zu ihrer letzten Abreise nicht sein. Damals waren sie im Tageslicht wie Helden aufgebrochen, nun aber schlichen sie sich Häschern gleich davon.

DIE SAGA VON ALFADAS MANDREDSON
    Die erste Reise

    Noch im selben Winter verließen Mandred und Alfadas Seite an Seite das Reich der Albenkinder. Der Vater wollte sich gewiss sein, dass der Sohn seiner Nachfolge würdig war. So zogen sie mit den Elfenprinzen Faredred und Nuredred aus und suchten das Abenteuer, wo es sich ihnen bot. Keinem Kampf wichen sie je aus, und wer ihnen in den Weg trat, der bereute es, noch ehe der erste Hieb geführt ward. Alfadas folgte seinem Vater an Orte, die kein Fjordländer zuvor gesehen hatte. Doch Torgrids Sohn sorgte sich zu sehr um seinen Spross. Er unterwies ihn im Kampf mit der Axt, ließ es aber nur selten zu, dass Alfadas sein Können erprobte. Und wann immer die Gefahr groß war, musste der Sohn Mandreds die Pferde oder das Lager bewachen.
    Ein Jahr verging, da sprach Alfadas zu Mandred: »Vater, wie soll ich lernen, so wie du zu sein, wenn du mich vor jeder Gefahr bewahrst? Wenn du immerzu fürchtest, mir könnte etwas geschehen, dann werde ich nie der Jarl von Firnstayn werden.«
    Da erkannte

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