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Die elfte Geißel

Die elfte Geißel

Titel: Die elfte Geißel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aurélien Molas
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Gaspard Fogeti? Ist das nicht einer unserer Spitzel?«
    »Du hast ein gutes Gedächtnis. Aber das Beste kommt noch: In diesem Keller wurden auch Nacktfotos von Minderjährigen gemacht. Ich habe die Fotos von dem Keller zum Zeitpunkt der Durchsuchung mit dem Set von Neverland verglichen. Die Ähnlichkeit ist unverkennbar. Wir haben sie, diese Mistkerle!«, ereiferte sich Zoé.
    »Haben Sie die Akte von Gaspard Fogeti?«
    Zoé las sie diagonal.
    »Festnahme wegen Hehlerei im Jahr 1981. Festnahme wegen Zuhälterei im Jahr 1989. Nach seiner Heirat im Jahr 1994 kauft er einen Sexshop im 2. Arrondissement und ein Haus in Marne-la-Vallée. Bis 1996 ist er nicht mehr polizeilich in Erscheinung getreten. Laut seiner Akte hat er begonnen, pornografische Amateurfilme zu drehen. Ohne Erfolg. Zu dieser Zeit hat er seinen Keller für ein Fotoshooting mit einem Kind benutzt. Er hat versucht, die Aufnahmen zu verkaufen, vermutlich um seine Finanzen in Ordnung zu bringen. Ihr Kollege Alain Broissard ist ihm auf die Schliche gekommen. Nachdem er Anfang 2000 freigelassen wurde, hat er für Ihre Abteilung als Informant gearbeitet. Dann hat er als Zeuge ausgesagt ...«
    »Im Prozess gegen Étienne Caillois«, fuhr Léo düster fort.
    »Kennen Sie ihn?«
    »Étienne Caillois wurde wegen Vergewaltigung eines Mädchens namens Alice Deloges verurteilt. Es war mein erster Fall.«
    Er vertrieb die restlichen Erinnerungen aus seinen Gedanken.
    »Wir müssen Gaspard Fogeti vorladen, um ihn zu vernehmen. Schicken Sie zwei Beamte zu ihm nach Hause.«
    »Auf den Friedhof Montmartre?«
    »Was?«
    »Er wurde 2002 umgelegt.«
    »Von wem?«
    »Laut Mordkommission wurde das Verfahren ergebnislos eingestellt. Eine Kugel vom Kaliber 9 mm, in den Kopf geschossen. Er wurde auf einem Schrottplatz auf der Rückbank eines Xsara Picasso gefunden. Um genauer zu sein: Ein Mitarbeiter hat die Leiche entdeckt, als er den Wagen für die Schrottpresse vorbereiten wollte. Keine Spuren, keine Patronenhülse, keinerlei Abdruck, der einzige Hinweis war eine Fliege, die mit einer Nadel an den Mandeln befestigt war. Das sieht ganz nach einem Mafia-Verbrechen aus.«
    »Verstehe ich Sie richtig? Neverland soll im Keller des Hauses von Gaspard Fogeti gedreht worden sein, aber er selbst hätte nichts damit zu tun?«
    »Die Fogetis haben das Haus in Marne-la-Vallée Ende 2001 verkauft, um ihren Anwalt bezahlen zu können. Vorstellbar wäre, dass alte Bekannte von Gaspard Fogeti ihn als Deckmantel für ihre Schweinereien benutzten. Zumal wenn er Schulden hatte, könnte er ihnen das Haus verkauft haben, um diese zu begleichen.«
    »Hört sich plausibel an. Haben Sie die Zentrale in Nanterre angerufen?«
    »Nein, das ist dein Fall. Dafür bist du zuständig.«
    »Zoé, ich ...«
    Léo drückte den Hörer an sein Ohr und konnte nur sagen:
    »Danke.«
    Völlig durch den Wind, legte er auf und ging den Report durch, den Zoé erstellt hatte. Die Analysen und die Schlussfolgerungen waren brillant. Die Argumentation war stimmig. Ein Meisterstück. Er rief in der Zentrale der OCLCTIC an und warf die Informationen den verblüfften diensthabenden Beamten an den Kopf.
    Alarmstufe Rot. Gemeinschaftliche Vergewaltigungen. Tatort lokalisiert. Stadtrand von Paris. Eilt.
    Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Der Alarm wurde an die Privatwohnung der Kommissarin weitergeleitet. Léo legte auf in der Erwartung, dass diese ihn gleich nach ihrer Ankunft im Kommissariat zurückrufen würde. Er ging in seinem Büro nervös auf und ab, der kleinste seiner Nerven zum Zerreißen gespannt. Eine Dreiviertelstunde später schrillte das Telefon wie eine Sirene.
    »Apolline? Kommissarin Dussaud am Apparat. Ich bin in der Zentrale.«
    »Wir müssen sofort zuschlagen. Es eilt.«
    Die Kommissarin kam gleich zur Sache:
    »Wie viele Männer? Risiken?«
    »Die Risiken sind schwer abzuschätzen. Ich brauche eine Brigade des Sondereinsatzkommandos, ein Team von der Spurensicherung und zwei Rettungswagen.«
    Léopold hörte, wie sie Anweisungen an ihre Untergebenen gab. An ihn gerichtet, fuhr sie fort:
    »Sie haben zehn Minuten, um mir Ihre Berichte und alles andere, was ich wissen muss, zu mailen. Jetzt, wo Kommissar Kolbe die Sondereinheit nicht mehr leitet, unterstehen Sie mir direkt. Sie erhalten Ihre Weisungen nur noch von mir, und ich will über die kleinste Kleinigkeit unterrichtet werden.«
    Es trat ein kurzes Schweigen in der Leitung ein, ehe die Kommissarin mit leiser Stimme fragte:
    »Wie groß sind

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