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Die Elite

Die Elite

Titel: Die Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiera Cass
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hatte ich diesen schrecklichen Bericht über die Soldaten schließlich doch noch durchgearbeitet und erinnerte mich an ein paar der Statistiken. Deshalb rechnete ich mir auch gute Chancen aus, an diesem Abend einen positiven Eindruck zu hinterlassen.
    »Genau, Gavril. Der Krieg in New Asia zieht sich schon seit Jahren hin. Wenn wir die Zahl der Soldaten bei der nächsten oder bei den nächsten beiden Einberufungen erhöhen, hätten wir eine ausreichend große Armee, um ihn endlich zu beenden.«
    Ich konnte Celeste einfach nicht ausstehen. Sie hatte ein Mädchen aus dem Wettbewerb geworfen, im letzten Monat Kriss’ Geburtstagsparty ruiniert und im wahrsten Sinne des Wortes versucht, mir die Kleider vom Leib zu reißen. Ihr Status als Zwei ließ sie glauben, sie wäre etwas Besseres als der Rest. Um ehrlich zu sein, hatte ich zwar, was die Zahl der Soldaten von Illeá betraf, gar keine Meinung. Doch nun, da ich Celestes Standpunkt kannte, hielt ich unerbittlich dagegen.
    »Da bin ich anderer Ansicht«, sagte ich so damenhaft wie möglich. Celeste wandte sich zu mir und die Bewegung ließ ihr dunkles Haar um ihre Schultern fliegen. Mit dem Rücken zur Kamera, fühlte sie sich sicher genug, um mich unverhohlen anzufunkeln.
    »Aha, Lady America, Sie glauben, es ist keine gute Idee, die Anzahl der Soldaten zu erhöhen?«, fragte Gavril.
    Ich spürte, wie sich meine Wangen röteten. »Zweier können es sich leisten, sich aus der Einberufung freizukaufen, und ich bin sicher, Lady Celeste hat noch nie gesehen, wie es Familien ergeht, die ihren einzigen Sohn verlieren. Noch mehr Männer einzuziehen, würde verheerende Folgen haben, besonders für die niedrigsten Kasten, die auf die Arbeit jedes Einzelnen angewiesen sind, um zu überleben.«
    Marlee, die neben mir saß, verpasste mir einen anerkennenden Knuff.
    Dann ergriff Celeste wieder das Wort. »Aber was sollen wir dann tun? Du willst doch bestimmt nicht vorschlagen, dass wir uns zurücklehnen und zusehen sollen, wie der Krieg immer weitergeht?«
    »Nein, nein. Natürlich möchte ich, dass Illeá den Krieg beendet.« Ich schwieg kurz, um meine Gedanken zu ordnen, und blickte auf der Suche nach Unterstützung zu Maxon hinüber. Neben ihm saß der König, er wirkte ziemlich verärgert.
    Ich musste eine andere Richtung einschlagen, deshalb stieß ich das Erstbeste hervor, das mir in den Sinn kam. »Und wenn der Eintritt in die Armee freiwillig wäre?«
    »Freiwillig?«, fragte Gavril.
    Celeste und Natalie kicherten, was alles nur noch schlimmer machte. Doch bei näherer Betrachtung drängte sich mir die Frage auf, ob das wirklich so eine schlechte Idee war?
    »Genau. Natürlich weiß ich, dass bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen, aber können wir von einer Armee, die aus Männern besteht, die Soldaten
sein
wollen, nicht mehr erwarten als von einer Gruppe Jungen, die nur das tun, was erforderlich ist, um zu überleben? Die nur ein Ziel kennen – nämlich in das Leben zurückzukehren, das sie hinter sich gelassen haben.«
    Nachdenkliches Schweigen senkte sich über das Studio. Offenbar hatte ich ins Schwarze getroffen.
    »Das ist eine gute Idee«, pflichtete mir Elise bei. »Dann könnten wir alle ein bis zwei Monate neue Soldaten als Verstärkung schicken, sobald sich genügend Freiwillige gemeldet haben. Das würde sich vermutlich auch positiv auf die Männer auswirken, die bereits eine Weile in Diensten stehen.«
    »Dem stimme ich zu«, ergänzte Marlee, was für gewöhnlich alles war, was sie von sich gab. Sie fühlte sich in solchen Diskussionsrunden eindeutig unwohl.
    »Äh, ich weiß, das klingt vielleicht ein bisschen verrückt, aber vielleicht könnte man auch Frauen in die Armee aufnehmen«, schlug Kriss vor.
    Celeste lachte laut auf. »Und welche Frauen sollten das sein? Würdest du in die Schlacht ziehen?« Ihre Stimme triefte nur so vor verletzendem Spott.
    Doch Kriss ließ sich nicht beirren. »Nein, ich bin keine geeignete Soldatin. Aber«, fuhr sie an Gavril gewandt fort, »wenn ich eines während dieses Castings gelernt habe, dann, dass manche Mädchen zu allem fähig sind. Lassen Sie sich von den hübschen Ballkleidern nicht täuschen«, schloss sie lächelnd.
     
    Als ich wieder in meinem Zimmer war, erlaubte ich meinen Zofen, ein wenig länger als gewöhnlich bei mir zu bleiben, damit sie mir halfen, die vielen Haarnadeln aus meinen Haaren zu entfernen.
    »Also mir gefällt Ihre Idee, dass der Eintritt in die Armee freiwillig sein soll«,

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