Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Eltern-Trickkiste

Die Eltern-Trickkiste

Titel: Die Eltern-Trickkiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
Vom Netzwerk:
sei denn, Papa ist selten tagsüber daheim und werkelt nun mit der Tochter an derenBaumhaus, während Mama unterwegs ist. Was Sie an diesen speziellen Tagen unternehmen, ist egal, solange es dem Kind Freude macht. Es bereitet schon Spaß, die Köpfe zusammenzustecken und Pläne zu schmieden: »Morgen gibt’s einen Mama-Tag für dich ganz allein. Was könnten wir denn machen?« Solch ein Tag zeigt dem Kind, dass es wertgeschätzt wird. Das gilt vor allem auch, wenn es sich durch ein neues Geschwisterchen verdrängt fühlt. Die exklusive Mama-/Papa-Zeit bringt dann das Seelenheil ins Lot. Oft wird sie durch besondere Erlebnisse auch zum Quell schöner Erinnerungen oder sogar ein »Anker« (siehe >) in der Gefühlswelt des kleinen Menschen.
    ELTERN EXTRA
    Streit und Versöhnung
    Menschen sind keine Maschinen. Niemand ist perfekt. Deshalb gibt es Streit. Auch zwischen Ehepartnern. Für Eltern stellt sich allerdings die Frage: Soll das Kind in den Streit hineingezogen werden, indem es Zeuge wird? Vielleicht waren Sie selbst einmal dabei, als zwei sich stritten, und erinnern sich an Ihr Gefühl? Angenehm war das sicher nicht. So wird auch Ihr Kind empfinden, sollte es dabei sein, wenn Türen knallen, Stimmen brüllen und Vorwürfe hin und her fliegen. Für Ihr Kind ist es sogar schlimmer als für Sie, denn es versteht nicht, worum es geht. Tonlage, Lautstärke, Gesten und ein paar Reizworte – all das wirkt bedrohlich. Sicherheit und Schutz der elterlichen Welt geraten für den Sprössling ins Wanken. Denn Mama und Papa nimmt es als behütende Einheit wahr. Kracht es zwischen ihnen, macht das Angst.
    Da ein Kind alles auf sich bezieht, glaubt es womöglich zudem, Grund des Zerwürfnisses zu sein. Besonders dann, wenn beim Streit sein Name fällt oder es um Familiäres geht. Das führt zu Schuld- und Schamgefühlen.
    Wer es schafft, Streit auf einen Zeitpunkt zu verlegen, an dem der Nachwuchs außer Haus ist oder fest schläft, tut ihm Gutes. Wer für diese Beherrschung zu impulsiv ist, sollte seinem Kind zumindest sagen, dass es mit dem Streit nichts zu tun hat, dass er eine Sache von Mama und Papa ist. Etwas, was mal passiert und später wieder gut wird. Wichtig ist dann, dass der Sprössling nicht nur Zeuge des Streits ist, sondern auch wahrnimmt, dass sich seine Eltern wieder versöhnt haben. Dann hat er unterm Strich womöglich sogar etwas gewonnen: Erfahrung in positiver Streitkultur.



KONTAKTFORUM MAHLZEIT
    Beim Essen im Gespräch bleiben
    GEMEINSAME MAHLZEITEN sind ausgezeichnete Gelegenheiten, sich auszutauschen. Man erfährt, was den anderen bewegt, bleibt im Gespräch – auch wenn die Kinder größer werden und zunehmend eigene Wege gehen. Dieser Kontakt am Tisch zeigt dem Kind: Wir sind für dich da, wir interessieren uns für dich. So wird die Mahlzeit für den Nachwuchs mitunter sogar zum hilfreichen Katalysator, um Probleme oder Fragen buchstäblich »auf den Tisch« zu bringen. Wer Mahlzeiten als Familieninseln bewahren will, muss allerdings auf der Hut sein: Mal hat Papa eine Besprechung, mal Mama einen Termin, oder das Kind will einen Freund besuchen. All das muss möglich sein, und doch lohnt es sich, darauf zu achten, dass es unterm Strich regelmäßig gemeinsame Essen gibt. Damit die Mahlzeit tatsächlich zum Kontaktforum wird, sind Zeitunglesen, Telefonate, Handyspiele natürlich tabu. Ist jemand satt, bleibt er in der Gemeinschaft sitzen, bis alle fertig sind. Lediglich kleine Kinder sollten den Tisch verlassen dürfen, sofern bei den Eltern ein baldiges Ende des Essens nicht absehbar ist.
    NIEMAND VERHUNGERT
    Wer nicht will, der hat schon
    KALORIEN SICHERTEN FRÜHER das Überleben, denn wer zu wenig aß, war zu dünn und damit anfällig fürs Frieren und Krankwerden. Inzwischen gibt’s zwar Medikamente, Heizung und Thermokleidung, aber das alte Muster sitzt offenbar tief, weshalb immer noch stolz »Mein Kind isst gut« verkündet wird. Auch der Begriff des »schlechten Essers« kursiert und bezeichnet wohl eine Spezies, die nicht die Mengen vertilgt, die Mutter gerne hätte. Immer wieder ist zu beobachten, dass Kindern der Teller voller gepackt wird, als diese wünschen. Und wer A nicht will, dem bieten Eltern B, C und womöglich auch noch D an, nur damit der Sprössling ordentlich futtert.
    Dabei ist noch kein Kind am vollen Tisch verhungert. Kinder wissen, wie viel sie brauchen, sofern ihnen dieses natürliche Gespür nicht abtrainiert worden ist. Je stärker Sie sich bemühen, Ihr Kind zum

Weitere Kostenlose Bücher