Die Enden der Parabel
sind, die Badenixen, die es von jeher waren, die Cowboys und Zigarrenladenindianer, die glubschäugigen Neger, die Lausbuben am Apfelkarren, die Salonlöwen und Leinwandköniginnen, Kartenhaie, Clowns und augenverdrehenden Betrunkenen an Laternenpfählen, die Fliegerasse, Jachtkapitäne, weißen Jäger auf Safari und negroiden Affen, die fetten Männer, die Köche mit Kochmützen, die jüdischen Wucherer, die XXX-Flaschen umklammernden Hillbillies, die Comix-Katzen, -Mäuse, -Hunde, die Schwergewichtsboxer, Bergsteiger, Radiostars, Zwerge und Monster, Eisenbahnhobos, Dauertänzer, Swingbands, High-Society-Partygänger, Rennpferde samt Jockeys, Taxigirls, Indianapolispiloten, Landmatrosen und Hulatänzerinnen, die flechsigen Olympioniken, die Tycoons mit ihren fettbäuchigen Dollartaschen, sie alle fallen in einen zweiten, großen Chorus des Songs ein, während die Anzeigetafeln sämtlicher Flipperautomaten rhythmisch in leicht vergifteten Primärfarben an- und ausgehen und die Flipper flippen und die Glocken klingeln und Nickels aus den Münzschlitzen der enthusiastischeren unter den Apparaten sprudeln und jeder Klang und jede Bewegung präzise eingepaßt ist in das riesige Ensemble.
Draußen vor dem Tempel lungern die organisierten Gangster aus Chicago herum, spielen Morra, trinken kanadischen Whisky aus silbernen Flachmännern, ölen und putzen 38er und produzieren sich rundum auf ihre ekelhafte ethnische Tour, jede scharfe Falte und jeder Wangenschatten schwarz von päpstlicher Unergründlichkeit. Unmöglich zu sagen, ob vielleicht irgendwo in einem hölzernen Aktenschrank ein Satz von Blaupausen existiert, die genau verzeichnen, wie die Schaltungen all dieser Flipperautomaten in planmäßiger Simulation des Zufalls neu verdrahtet worden sind -oder ob es sich um wirkliche Zufälle handelt, die uns zumindest den Glauben an die Fehlfunktion als etwas ließen, das noch außerhalb ihres Zugriffs liegt... den Glauben, daß jede einzelne Maschine, individuell und in aller Unschuld, schlicht kaputtgegangen ist, nach Tausenden von Raststättennächten, nach den Arsch-der-Welt-Gewittern Wyomings, die genau auf deinen hutlosen Kopf niedergehen, nach Track-Stop-Amphetaminen und Tabakrauch, der sich an den Innenrand der Augenlider klammert, nach all den mörderischen Griffen nach einen möglichen Ausweg aus der nie erlahmenden Scheiße des Jahres ... haben ewigfremde Spieler, unabhängig und allein, jeden einzelnen dieser Flipper ruiniert? Glaubt soviel: sie haben geschwitzt, geruckt, geschrien, unbeherrscht da-gegengedonnert, ihr inneres Gleichgewicht für immer eingebüßt - eine einzigartige Beweglichkeit, von der man nie gehört hat, eine Einigkeit, die von sich selbst nichts wußte, ein Schweigen, das die Geschichtsenzyklopädien höflich zugeschüttet haben mit genügend Institutionen, Initialen, Wortführern und Defiziten, um die Spur zu den Spielern für alle Zeiten unkenntlich zu machen ... doch für den Augenblick, durch das elaborate theatralische Tamtam von Maurern und Mafiosi, hat es sich hier verdichtet, im Hinterbau des Tempels von Mouthorgan, Missouri, ein elegantes Chaos, das eine harte Probe sein wird für das Ingenium von Blands gekauftem Fachmann, dem schon expreß in Marsch gesetzten Bert Fibel.
Als wir Fibel zuletzt sahen, war er mit dem Auslegen, Einklinken, Spannen von Horst Achtfadens Gummiseil beschäftigt, damals, in dessen Segelfliegertagen: Fibel, der am Boden blieb und zusah, daß sein Freund nach Peenemünde kam - zusah, daß? Ist das nicht ein kleiner Überschuß an Paranoia, nicht ganz zu rechtfertigen soweit? Gut, verbuchen wir's unter "Möglicher Einfluß Blands auch auf Horst Achtfaden, vorläufige Hinweise", wenn's dem lieben Frieden dient. Fibel also arbeitete für Siemens zu der Zeit, als Siemens noch zum Stinnes-Trust gehörte. Neben seiner regulären Arbeit als Konstrakteur war er damals auch als Stinnes-Geheimagent tätig. Dazu kommen einige Verpflichtungen gegenüber den Vereinigten Stahlwerken, die noch nicht vom Tisch sind, obwohl Fibel jetzt bei der General-Electric-Fabrik in Pittsfield, Massachusetts, angestellt ist. Es liegt in Blands Interesse, einen Agenten in den Berkshires zu haben, könnt ihr euch denken, warum? Jawoll, um ein wachsames Auge auf den heranwachsenden Tyrone Slothrop zu werfen, darum! Fast ein Jahrzehnt nach dem Abschluß des ursprünglichen Geschäfts hält die I. G. Farben es immer noch für einfacher, die Überwachung des jungen Tyrone per Subkontrakt an
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