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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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brummte. »Was hat das alles mit Angel zu tun? Was will sie in eurer verdammten Schule?«
    »Herausfinden, warum sie für mich einen Krieg führen soll«, antwortete Jade. Anschließend machte sie eine kurze Pause, damit Dog ihre Worte in aller Ruhe verarbeiten konnte. Amüsiert verfolgte sie, wie seine Gesichtszüge bedingt durch den Restalkohol wie in Zeitlupe entgleisten.
    »Sie ... soll ... was!?«
    »Die Sicarii sind kein homogenes Imperium«, fuhr Jade fort und sprach dabei absichtlich langsamer als sonst. »Es gibt verschiedene Ströme innerhalb des Reiches, die alle unterschiedliche Ziele verfolgen. Die Bacchae und Sacerdos sind nur zwei davon. Die Armee ist seit dem Krieg gegen die Ranger verärgert über unsere mangelhafte Aufklärung und die Generäle schieben den Bacchae die Schuld für den Verlust von vier Legionen in Silver Valley zu. Die Bacchae selbst sind spätestens seit Scarlets wundersamer Wiederauferstehung gespalten, denn bis vor ein paar Wochen galt sie noch als mausetot. Nun versucht sie die anderen davon zu überzeugen, dass wir eine aktivere Rolle innerhalb des Imperiums übernehmen sollten. Beim Angriff auf Silver Valley haben die Legionskommandeure auf die Vultures gehört, die einen schnellen Sieg über die angeblich schwachen Ranger versprochen haben. Wären sie stattdessen den Anweisungen der Bacchae gefolgt, hätten sie den maßlos übertriebenen Ausführungen von Eric niemals Glauben geschenkt. Die Neces haben sich ebenfalls zu einer unkontrollierbaren Plage entwickelt, gegen die wir etwas unternehmen müssen. Außerdem wird das Imperium seit Jahren durch eine Allianz von Stämmen im Norden bedroht, die sich die Söhne des Ragnarök nennen. Der Blitzkrieg gegen die Ranger sollte uns genug Material für einen Präventivschlag verschaffen, doch nun sind unsere Legionen stark geschwächt worden und die Söhne des Ragnarök werden nicht mehr lange auf sich warten lassen!« Jade legte eine kurze Denkerpause ein und ließ ihre Worte wirken. »Und ihr dachtet, ihr habt Probleme ...«
    Dog blinzelte sie finster aus den Augenhöhlen heraus an. Ihm brummte der Schädel wie nach einer Sauftour und das lag nicht nur am Restalkohol. Aber genau wie viele seiner inzwischen toten Feinde unterschätzte Jade sein strategisches Denkvermögen, das Angel zudem über Jahre geschult hatte.
    »Wieso schiebt die Legion die Schuld für das Debakel in Silver Valley auf euch?«, grunzte er andächtig hervor. Jade zog erstaunt die Augenbrauen hoch, witterte jedoch sofort die Chance zum Gegenangriff.
    »Ach ja, das kannst du ja noch nicht wissen«, begann sie mit einem bissigen Unterton. »Faith ist eine von uns. Sie ist eine Bacchae!«
    »WAS!?«, fuhr Dog sie zornig an. Jade ging vorsichtshalber einen Schritt zurück und versteckte sich hinter Cassidy, hörte aber nicht auf, schadenfroh zu grinsen.
    »Oh ja, und Eric wusste es die ganze Zeit!«
    Dog brüllte aus vollem Hals und hätte am liebsten auf sie eingeschlagen, begnügte sich dann jedoch mit den Holzschränken, auf denen die Schüsseln zum Waschen standen. Erst nachdem er zwei davon zu Kleinholz verarbeitet hatte, gewann er seine Fassung zurück.
    »Es stimmt«, bestätigte Cassidy kleinlaut. »Sie hat es mir im Kloster selbst erzählt. Wer sie ist und, dass sie Victor umgebracht hat.«
    »Im Kloster ...?«, fragte Dog mehr verwundert als verärgert. »Du weißt seit zwei Wochen davon und hast nichts gesagt? Nicht mal zu Angel!?«
    Cassidy schüttelte beschämt den Kopf.
    »Oh man«, stöhnte Dog und setzte sich auf einen der umgestürzten Schränke. Aus irgendeinem Grund linderte es jedoch seinen Schmerz zu wissen, dass selbst Angel keinen blassen Schimmer hatte. »Sie wird dir den Hals umdrehen, wenn sie davon erfährt. Das ist dir klar, oder?«
    Cassidy nickte unsicher. Sie hoffte noch immer, Angel überzeugen zu können, dass ihr Schweigen der richtige Weg gewesen war.
    »Gibt es sonst noch etwas, das ich erfahren sollte?«
    »Für den Moment nicht«, antwortete Jade selbstgefällig, aber Dog ignorierte ihre Anspielung, mit der sie ihn seiner Meinung nach ohnehin nur aufziehen wollte.
    »Also dann fahren wir in dieses Alexandria und suchen Angel«, versuchte er zusammenzufassen. »Wie kommen wir da hin?«
    Jade verschränkte die Arme und lief nachdenklich auf und ab.
    »Der Zug ist gestern abgefahren und kommt erst in zwei Wochen wieder«, überlegte sie. »Und wir werden hier kaum einen Wagen für eine derart lange Reise finden, ohne großes

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