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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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Wochen erwischte sie ihn mit einer viel jüngeren und hübscheren Frau vom Markt. Aus Zorn hatte sie sich vorgenommen, sein Essen zu vergiften, doch er aß seit dem nicht mehr im Schweinespieß , sondern traf sich mit seiner neuen Freundin bei sich zu Haus. Als Angel sie dann nach Verrätern fragte, hatte die betrogene Geliebte ihre Chance auf Rache gewittert und sich erhofft, dass die vermeintliche Gesandte der Bacchae Nadim für sie bestrafen würde.
    Jade rieb sich stöhnend mit Daumen und Zeigefinger in ihren Augenhöhlen, während Cassidy sich ein verschmitztes Lachen gönnte.
    »Es tut mir ja so leid, Herrin!«, entschuldigte sich Betty mit gesenktem Haupt. »Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist!«
    Jade wägte gedanklich ab, ob sie der fetten Frau eine Standpauke halten, sie aufgrund ihrer absichtlichen Fehlinformationen hinrichten oder sie einfach laufen lassen sollte, da ohnehin keine echte Bacchae auf ihre Worte hören würde. Am Ende entschied sie sich für eine gesunde Mischung, riss ihr blitzendes Katana hervor und hielt es der Kellnerin an den Hals.
    »Für deine vorsätzliche Irreführung der Bacchae verdienst du den Tod«, säuselte sie mit ihrer manisch klingenden Stimme, die Cassidy prompt das Lachen vergehen ließ. Betty lief kreidebleich an und erstarrte mit geschlossenen Augen zur Salzsäule. Sie wusste, dass Jade jedes Recht auf Selbstjustiz hatte und ihr Leben allein in ihrer Hand lag. Dann spürte sie, wie die Klinge von ihrer Kehle Abstand nahm und hörte, wie sie in der Saya-Scheide verschwand.
    »Andererseits hast du richtig gelegen und dafür werden wir dich verschonen.«
    Die verschwitzte Kellnerin japste verstört nach Luft und öffnete ihre grenzenlos dankbaren Augen. Hätte Jade sie nicht davon abgehalten, wäre sie in diesem Augenblick wohl vor ihr auf die Knie gefallen und hätte ihr die Schuhe geküsst. Cassidy kam indes nicht umhin zu bemerken, dass Jade in der Mehrzahl sprach.
    »Und jetzt verschwinde, bevor wir es uns anders überlegen!«, raunte Jade.
    »Warte!«, rief Cassidy. »Was ist mit Dog ... dem großen Kerl, der bei uns gewesen ist? Hast du ihn gesehen?«
    »Gesehen?«, wiederholte Betty. Sie zog die Mundwinkel schüchtern nach oben und klimperte mit einem Geldbeutel in der Tasche ihrer Servierschürze. »Ich hab dank ihm fünfzig Sicar in der Arena gewonnen!«
    »Und wo ist er jetzt?«
    Bei ihrer Antwort kam die Kellnerin etwas ins Grübeln.
    »Immer noch in der Arena«, erwiderte sie mit gerunzelter Stirn. »Wenn ich‘s mir recht überlege, hat er sie seit gestern nicht mehr verlassen.«
    Jade nickte bestätigend und wies Cassidy an, die Tür freizugeben.
    »Lang lebe das Imperium!«, sprach die Bedienung und hätte am liebsten salutiert, wenn Jade sie nicht mit einer deutlichen Handbewegung zum schnellen Abgang aufgefordert hätte. Anschließend verlor sie keine Zeit und lief über den Durchgang in der zweiten Etage zur Arena. Zu dieser Tageszeit war die Eingangstür unbewacht, obwohl Jade wohl ohnehin kein Eintrittsgeld abgenommen worden wäre.
    Von der Tribüne aus konnte man die Schäden des hölzernen Arenarings deutlich erkennen. Mehrere Bretter lagen zerbrochen am Boden und wurden zusammen mit blutverkrusteten Sägespänen von einem Arbeiter zusammengefegt. Als die beiden Dog nirgendwo zu entdecken vermochten, sprang Jade kurzerhand in den Ring und fragte den verschwitzten Sklaven nach dem Hünen, der angeblich unzählige Kämpfe gewonnen hatte. Ohne sie sich genauer anzusehen, zeigte er müde auf den Weg zu den Gladiatorenquartieren, wie die dunklen Kellerverliese unterhalb der Arena genannt wurden, in denen sich die Männer zwischen ihren Duellen erholen konnten. Normalerweise waren sie bis zum Abend leer, da selbst die halbwegs professionellen Kämpfer das Tageslicht den eintönigen Schatten vorzogen. Dementsprechend schnell entdeckten sie Dog, der trotz der Nachmittagszeit bewusstlos auf einer Holzpritsche herumlag. Ein benebelnder Alkoholgestank aus einer Mischung aus Bier und billigem Getreideschnaps strömte aus seinem Quartier. Cassidy stellte sich angewidert neben die schmale Tür, um Jade den Vortritt zu lassen.
    »Du kennst ihn länger als ich!«, protestierte diese und zeigte in die dunkle Zelle hinein.
    »Ich bin doch nicht lebensmüde!«, erwiderte Cassidy und tippte dabei mit ihrem Zeigefinger auf die Stirn. »Caiden hat mir erzählt, wie gefährlich es ist, ihn aus seinem Suff zu reißen. Er hat meinem Bruder fast mal den Arm abgerissen,

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