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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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bevor er zu sich gekommen ist!«
    Mürrisch holte Jade ihr funkelndes Katana hervor und flüsterte Cassidy ein »Feigling!« zu. Anschließend streckte sie ihren Arm so weit in das Quartier, dass das blitzende Ende ihres Schwertes Dog an seinen Fußspitzen anstupste. Bis auf ein empörtes Grunzen zeigte er jedoch keine Reaktion, weshalb sie sich zwei Schritte in die Zelle hineinwagte und ein paar Mal auf seine Gürtelschnalle drückte. Wieder grunzte Dog lediglich im Halbschlaf und rieb sich wohlig den Bauch.
    Nun reichte es Jade. Sie lehnte sich soweit sie konnte in das Zimmer hinein, bis sie sich nur noch mit einer Hand an der Tür festhielt, und klopfte mit der kalten Stahlklinge auf Dogs Wange, so als würde sie ihn mit einer Ohrfeige aus seinen Träumen reißen wollen. Der Sicherheitsabstand erwies sich im nächsten Moment als überlebenswichtig, denn Dog öffnete die Augen und erblickte Jades funkelndes Schwert an seinem Hals. Reflexartig griff er nach seiner Pistole und feuerte schlaftrunken auf die Tür, hinter der sie sich im letzten Augenblick in Sicherheit bringen konnte.
    »Nicht schießen! Hör auf zu schießen!«, kreischte Cassidy entsetzt. »Ich bin‘s! Cassidy!«
    Mehr als ein ungläubiges Schmatzen bekam sie nicht als Antwort, vermochte aber deutlich zu hören, wie Dog sein Pistolenmagazin wechselte. Jade nickte ihr zu, dass sie als Erste hineingehen sollte.
    »Ich komme jetzt rein, okay?«, rief Cassidy ängstlich. Mit den Händen über dem Kopf drehte sie sich in die Tür hinein und entdeckte Dog mit angelegter Pistole in der dunkelsten Ecke des Raums. »Ich bin es nur, okay? Nimm die Waffe runter!«
    »Entschuldige ...«, grummelte er hervor und senkte seine Pistole. »Ich muss wohl geträumt haben. Ich dachte, diese verdammte Schlampe wollte mich abstechen.«
    »Nach all unserer schönen Zeit traust du mir sowas zu?«, säuselte Jade von draußen und lugte vorsichtig mit dem Kopf um die Ecke. »Ich bin enttäuscht von dir, mein Großer!«
    Dog grollte erzürnt und wägte gedanklich ab, ob es das Aufsehen wert wäre, seine arrogante Widersacherin mitten in Arnac zu erschießen. Ein paar neugierige Arenaangestellte kamen bei all dem Lärm bereits herbeigelaufen und wurden von Jade ohne Umschweife davongejagt.
    »Wo ist Angel?«, raunte Dog und ließ seine gesicherte Pistole zurück in den Gürtelholster gleiten.
    »In Alexandria«, erwiderte Jade, nachdem sie wieder allein waren. Sie hielt es für das Beste, sich vorerst mit den Späßen zurückzuhalten und dem immer noch betrunkenen Muskelprotz ein paar sachliche Antworten zu gönnen.
    »Ohne mich?«
    Enttäuscht holte Dog sein MG und Angels geliebtes Scharfschützengewehr unter der Holzpritsche hervor, das er keinen Moment aus den Augen gelassen hatte. Er zwängte sich an den beiden Frauen vorbei in Richtung Waschraum, wo er eine Dusche in Form einer Schüssel Wasser nahm, die er sich kurzerhand über den Kopf schüttete.
    »Warum bist du ihr nicht gefolgt?«, fragte Cassidy und ließ es wie eine Schuldzuweisung klingen.
    »Hast du schon mal versucht, Angel zu finden, wenn sie nicht gefunden werden will?«, knurrte Dog zurück. »Ich wollte mich von ihr aufspüren lassen und in diesem Saustall hätte sie mich wohl am ehesten vermutet. Bei euch hat‘s doch auch geklappt.« Bei seinen letzten Worten funkelte er Jade grimmig an und verschränkte die Arme. »Also, was ist dieses Alexandria und wie sieht euer Plan aus?«
    Jade wiederholte die Beschreibung der Schulstadt, in der alle Kinder des Imperiums für zehn Monate im Jahr ausgebildet wurden. Der Nachwuchs war für die Welteroberungspläne der Sicarii ungeheuer wichtig und nur so konnte man die Schüler effektiv schützen und gleichzeitig mit einem Gedankengut ausstatten, das den Vorstellungen des Imperiums entsprach. Rassismus, Religionen oder Familienfehden hatten kaum eine Chance, an die Folgegeneration überliefert zu werden. In den zwei Monaten, in denen die Kinder im Jahr nach Hause durften, belehrten sie eher ihre Eltern anstatt umgekehrt. Da das Imperium für sämtliche Kosten von Schulmaterial, Transport und Verpflegung aufkam, gab es für die Eltern im Gegenzug nur wenige Argumente, sich gegen die imperiumsweit geltende Schulpflicht zur Wehr zu setzen. Bei den laut Jade selten auftretenden Schulverweigerern griff das Imperium allerdings entschieden durch und entzog den in Frage kommenden Eltern rasch das Sorgerecht.
    »Genug!«, grollte Dog, dem nach Jades Monolog der Schädel

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