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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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kriegen Cor Syrte? Und diese Hilfslieferungen, von denen du gesprochen hast?«
    Svetlanas Augen zuckten unkontrolliert in den Höhlen. In Gedanken spielte sie die Reaktion ihres Vaters auf die unverhältnismäßige Forderung durch. Ihrem Gesichtsausdruck zufolge war er nicht gerade begeistert davon. »Meinetwegen. Solange wir dadurch die Vultures loswerden, wird alles südlich des Passes euch gehören.«
    »Seit wann kannst du das allein entscheiden?«, fragte Jade.
    »Seit mich der Senat dazu ermächtigt hat!«, entgegnete ihr Svetlana. »Ich hab dir doch gesagt, ich habe dazugelernt.« Dann wandte sie sich wieder an Angel. »Wenn die Vultures erstmal unter Kontrolle sind, werden die Details von meinem Vater mit dir oder wem auch immer dein Stamm folgt ausgehandelt, aber der Pakt steht ab diesem Augenblick!« Sie setzte ein politisch korrektes Lächeln auf und schüttelte Angel mit überraschend gesundem Druck die Hand. »Willkommen im Sicariianischen Imperium.« Nur einen Sekundenbruchteil später riss sie sich wieder von ihr los. »Und jetzt schafft mir die Vultures aus der Welt!«, befahl sie, wickelte sich in ihre schwarze Stola ein und stolzierte unbekümmert zurück zum Empfang.
    Angel und Jade starrten ihr unterdessen etwas überrollt hinterher.
    »Das war ja leichter als gedacht.«
    »Warum hast du ihr nicht gesagt, dass wir schon längst zusammenarbeiten?«, fragte Angel.
    »Ich soll der Tochter des Imperators auf die Nase binden, dass die Bacchae eine Privatarmee aufstellen? Danach hätte ich sie entweder auf der Stelle umbringen oder ins Exil gehen müssen.«
    »Aber das ist doch genau das, was sie uns gerade aufgetragen hat?«
    »Korrekt«, erwiderte Jade. »Jetzt haben wir das grüne Licht erhalten, mit dem Sydney eigentlich erst in ein paar Wochen gerechnet hat, wenn alles bereits vorbei gewesen wäre. Sie hat den Imperator richtig eingeschätzt und seine Entscheidungen vorausgesehen.«
    »Du siehst trotzdem nicht zufrieden aus.«
    Jade legte ihren Kopf auf die linke Schulter und rollte mit ihren Augen zu Angel. »Erinnerst du dich an das, was ich dir heute Nachmittag über den Imperator gesagt habe?«
    »Dass er sich ungern bei euch einmischt?«
    Jade nickte. »Wonach sieht das jetzt für dich aus?«
    »Verstehe«, murmelte Angel. »Woher das plötzliche Interesse?«
    »Scarlet«, wiederholte sich Jade.
    »Glaubst du wirklich, dass sie Svetlana binnen vierundzwanzig Stunden ...«
    »Nein. Aber wer sagt denn, dass sie erst gestern eine Nachricht nach Sicariia geschickt hat?«, erwiderte Jade. »Sie muss von Svetlanas Ankunft gewusst haben. Oder warum ist sie sonst so schnell vom Konzert zum Empfang gestürmt, um sie über die aktuellen Geschehnisse zu informieren?«
    »Meinst du nicht, dass du da ein bisschen viel hineininterpretierst?«
    »Vielleicht steckst du ja auch mit Scarlet unter einer Decke! Du hast mir nie erzählt, was auf der Zugfahrt zwischen euch passiert ist.«
    »Du bist doch paranoid«, entgegnete Angel ihr abweisend.
    »Gut möglich. Aber das bedeutet nicht, dass ich Unrecht habe!«
    »Na schön!«, raunte Angel gereizt. »Dann blasen wir die ganze Sache ab, um nicht in eine Falle zu laufen, und erstellen einen neuen Plan?«
    »Nein.« Jade rieb sich die Stirn, so als würde sie ein Gedankengewitter überfluten. Als ihre Miene wieder aufklarte, sagte sie: »In einem Punkt hat Svetlana Recht. Wir müssen die Probleme in Cor Syrte rasch lösen. Weder sie noch ihr Vater noch Scarlet werden uns dabei dazwischenfunken. Je schneller wir das über die Bühne bringen, desto eher können wir uns um deren Intrigen kümmern.«
    »Ich nehme an, von den Neces weiß sie auch nichts?«, fragte Angel.
    »Du meinst, dass wir sie mit Absicht auf unser Volk losgelassen haben?« Jade schüttelte mit dem Kopf und nahm ihren Spaziergang entlang des grünen Rasens wieder auf. »Nein. Das ist auch so eine Sache, für die ich sie anschließend erwürgen müsste.« Sie blickte über ihre Schulter auf die davonschwebende Elfenprinzessin und fügte morbide hinzu: »Irgendwann erzähle ich ihr mal die ganze Geschichte. Und dann ...« Sie drehte sich wieder um und simulierte mit ihren Händen eine Würgebewegung.
    »Wie habt ihr es nur geschafft, euer Imperium mit vielen Intrigen zusammenzuhalten?«, wunderte sich Angel.
    »Das ist der Unterschied zwischen uns und der untergegangenen Zivilisation. Unser Volk vertraut den Bacchae, das Richtige zu tun. Manchmal bedeutet das, eine Provinz auszuradieren oder über

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