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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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mit Brot allein zufriedenstellen«, erklärte Jade.
    »Manche Dinge ändern sich wohl nie«, brummte Angel.
    »Zumindest wissen wir jetzt, wie du an deinen Namen gekommen bist.«
    »Nein«, seufzte Dog zynisch und schlang mit einem selbstgefälligen Gesichtsausdruck seinen Arm um Angels Hüften. »Wisst ihr immer noch nicht.«
     
    ***
     
Seit ihrer kleinen Vorstellung hatte Cassidy ihre Tischecke nicht mehr verlassen. Einsam schlürfte sie an einem Jade und wurde das Gefühl nicht los, dass sie die ganze Discothek beobachtete. Clarissa hatte Kelly mit ihrer Autorität als Nocturnal des Imperiums lautlos von den Türstehern entfernen lassen und behielt sie seitdem von der Bar aus im Auge; mit ihrer dritten Tasse Kaffee in der Hand. Außerdem rauchte sie eine Zigarette nach der anderen, obwohl überall im AURORA Rauchverbotsschilder hingen. Ihr Status als Agentin räumte ihr gewisse Sonderrechte ein und die späte Stunde ließ sie ihre taktvolle Zurückhaltung aufgeben.
    Brandon und Dekker waren verschwunden; sie brauchten nach den Strapazen der vergangenen Nacht dringend Schlaf für das anstrengende Prätorianertraining. Alison und Jenny vergnügten sich auf der Tanzfläche, nachdem Cassidy ihnen eine Viertelstunde lang erklärt hatte, dass sie eine Weile allein sein wollte.
    Die Sorglosigkeit ihrer neuen Freunde, die sie tagsüber erlebt hatte, war Geschichte. Sogar während des Tanzens starrten sie immer wieder zu Cassidy herüber und tauschten offenbar die wildesten Vermutungen über ihre Vergangenheit aus. Keine von beiden schien einen blassen Schimmer zu haben, was Cassidy in ihrem Leben widerfahren war. Wie sollten sie auch, behütet und beschützt in einer strahlenden Festung wie Alexandria. Nur eine Person in der Discothek konnte sie vielleicht verstehen.
    »Hey«, rief sie C.T. zu. »Kann ich dir Gesellschaft leisten?«
    »Gibt‘s Probleme?«, fragte die Nocturnal und musterte skeptisch die Gäste in ihrer Nähe.
    »Nein ich ...« Cassidy quälte sich auf den Barhocker neben ihr. »Ich weiß nur nicht, ob die noch was mit mir zu tun haben wollen«, sagte sie mit einem schüchternen Blick über die Schulter.
    »Soll ich dich zurück in dein Quartier bringen?«
    Das war nicht ganz die Antwort, mit der Cassidy gerechnet hatte. Clarissa starrte sie an wie eine Soldatin, die stur ihrem Auftrag folgte. »Warum bist du eigentlich hier?«
    »Herrin Jade will sichergehen, dass du keinen Unsinn anstellst und unbeschadet zu deiner Angel zurückkehrst.«
    »Aha«, maulte Cassidy enttäuscht. »Das ist also nur ein Job für dich?«
    »Ich hab seit achtundvierzig Stunden nicht geschlafen und werde es auch nicht tun, bis du wieder in deinem Quartier bist«, antwortete C.T. mit gereizter Stimme. »Mir ist es völlig unverständlich, warum Jade euch so große Beachtung schenkt. Seit ihr hier aufgetaucht seid, haben wir nur Ärger. Erst schleust Scarlet Angel an uns vorbei in den Tempel, dann stürmt sie planlos durch D-Sechs-alpha, anschließend meint Angel, sie müsse unerlaubt vom Balkon klettern und seit heute Morgen habe ich nichts Besseres zu tun, als Babysitter für dich zu spielen!«
    »Entschuldigung«, murmelte Cassidy hervor, als die Nocturnal fertig war, sich den Frust von der Seele zu reden. Sie drehte ihren Barhocker zurück, um sich wieder in ihre Ecke zu schleppen.
    »Warte«, raunte ihr C.T. nach. Sie drückte ihre Zigarette aus und sprang vom ihrem Hocker. Dann nickte sie in Richtung Tanzfläche. »Diese Kinder da sind gestern nicht zum ersten Mal überfallen worden. Die Scharfschützen sonnen sich schließlich nicht aus Spaß den ganzen Tag auf den Dächern. Aber die Kids sind es gewohnt, dass sich andere um ihren Mist kümmern. Der Überfall auf der McCallum Farm hat ihnen hoffentlich die Augen geöffnet, doch es wird seine Zeit brauchen, bis sie das merken. Sag ihnen, wie es wirklich da draußen ist. Erzähl von deinem Leben. Vielleicht werden sie dann schneller erwachsen. Und selbst wenn nicht, weißt du danach wenigstens, woran du bist.«
    Cassidy starrte verloren auf ihre neuen Freundinnen. In ihr keimte der Verdacht, dass ihr der Alkohol langsam zu Kopf stieg und sie deshalb so lange brauchte, um C.T.s Worte zu verarbeiten. »Okay«, sagte sie. »Wenn du willst, können wir jetzt gehen, damit du noch etwas Schlaf bekommst.«
    Clarissa winkte beleidigt ab. Sie schwang sich stilvoll zurück auf ihren Hocker und zündete sich eine weitere Zigarette an. »Kümmer dich erstmal um deinen eigenen

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