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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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Korken mit seinen Zähnen aus dem Flaschenhals.
    »Nimm wenigstens Gläser!«, ermahnte ihn Grant. »Sonst dreht dir Jade nachher den Hals um!«
    »Du sprichst wohl aus Erfahrung?«, konterte Dog. Etwas entmutigt stellte er die Flasche hin. »Meinetwegen. Aber keine von diesen Fingerhüten!«
    Grant ließ die winzigen Schnapsgläser im Schrank stehen und holte stattdessen zwei Whiskygläser heraus.
    »Besser?«
    »Viel!«, stimmte Dog zu und füllte sie zur Hälfte auf. Anschließend reichte er eins davon Grant und hielt das andere hoch. »Also dann, auf unsere Freiheit!«
    »Nicht auf unseren Sieg?«
    »Pah!«, spottete Dog. »Als ob Eric eine Chance gegen Angel hätte.«
    Grant setzte sich auf die Couch und lehnte sich entspannt zurück. »Und warum lebt er noch, wenn sie angeblich so gut ist?«, fragte er und legte die Füße mitsamt den sandigen Armeestiefeln auf den Couchtisch.
    »Die Frage hab ich mir drei Jahre lang gestellt, bis ich Monroe in Silver Valley begegnet bin«, erklärte Dog so nachdenklich es sein berauschter Zustand zuließ. » Er hat sie zurückgehalten, ihr Regeln auferlegt und sie zum defensiven Stellungskrieg gezwungen.«
    »Und jetzt wo sie seinen Posten hat ...«
    »... ist Eric seines Lebens nicht mehr sicher«, vollendete Dog den Satz. »Ohne euch und diese ganzen Flüchtlinge hätte sie ihm schon längst den Arsch aufgerissen.«
    Grant nippte zweifelnd an seinem Wodka. »Wofür brauchen wir dann überhaupt unsere Legionen oder deinen Tunnel, wenn sie die Vultures im Alleingang ausräuchern kann?«
    »Die braucht ihr , um euer Land zu schützen.« Dog beugte sich nach vorn und starrte ihm in die Augen, als sprach er vom Sensenmann persönlich. »Allein würde Angel sich in den Ruinen rings um die Festung schleichen und warten. Wochenlang, wenn es sein muss. Aber dann, eines Tages, wenn niemand mit ihr rechnet, würde eine Kugel anderthalb Kilometer durch die Luft heranrauschen und Erics Kopf durchschlagen, bevor irgendwer den Schuss hört!« Er lehnte sich wieder zurück und trank den Rest seines Glases mit einem Mal aus. »Für Angel wäre die Sache damit erledigt. Wir würden sie nie wiedersehen.«
    »Erzähl doch keinen Mist«, beschwerte sich Grant. »Wie sollte sie anschließend entkommen? Einsam und quer durch eure Wüste? Löst sie sich einfach in Luft auf wie ein Geist?«
    »Glaub, was du willst«, sagte Dog mit abwesendem Blick. »Ihr einmal im Gefecht gegenüberzustehen ändert deine Ansicht. Für immer.«
     
    ***
     
    »Da bist du ja endlich!«, giftete Svetlana Jade wie einen scharfen Dolch in den Rücken, als sie zusammen mit Angel die Universität durch den Seitenausgang verließen. »Haben die dir immer noch keine Pünktlichkeit beigebracht?«
    Selbst in den kaum beleuchteten Straßen von Alexandria konnte man deutlich sehen, wie Jade die Fäuste ballte und schon mal vorsichtig ein Auge nach Svetlanas Leibwächterinnen aufhielt, die aber beim Büffet zurückgeblieben waren.
    »Ganz allein in der Finsternis, Prinzessin?«, presste sie zwischen ihren zornigen Lippen hervor.
    Die Tochter des Imperators stieß sich mit dem Fuß von der Wand neben der Tür ab und tänzelte einmal um Jade herum. Sie hatte sich eine schwarze Stola besorgt, der ihre aufsehenerregende Präsenz in der dunklen Nacht ein wenig verbarg und ihre Schultern vor der Kälte schützte.
    »Hm«, spottete sie unbeeindruckt und hüllte ihren Hals fröstelnd in weißen Pelzschal. »Zumindest haben sie dich Beherrschung gelehrt.«
    »Könnt ihr das vielleicht auf später verschieben?«, unterbrach Angel die traute Zweisamkeit. »Ich hab hier ein Volk, das auf Hilfe wartet.«
    »Wohl eher ein halbes Volk, wenn ich Torus richtig verstanden habe«, entgegnete ihr Svetlana ohne die geringste Spur von Reue, die sie zuvor noch auf dem Empfang gezeigt hatte. Anschließend spazierte sie in Richtung Sophiaplatz und winkte den beiden zu, ihr zu folgen. »Torus hat alles auf dich und Faith geschoben. So gern ich ihm glauben würde, weiß ich doch, dass er nur an seiner eigenen Karriere interessiert ist. Also, was ist wirklich in Cor Syrte passiert?«
    »Eine Fehleinschätzung«, gab Jade offen zu. Sie erzählte von ihrem ersten Treffen mit Jonathan vor Sienna, wie verachtenswert er die Ranger repräsentiert hatte und warum sie die Enklave anschließend zerstören ließ. »Unser nächstes Ziel war Eagle Village. Wir haben uns als Flüchtlinge getarnt unter die Leute gemischt und zwei Tage unseren Angriff vorbereitet. Eine

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