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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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schnaufte Jade und fasste mit verzerrtem Gesicht an ihre blutige Hüfte. »Wir haben eine halbe Stunde, um da reinzukommen.«
    »Die Neces sind völlig durchgedreht«, sagte Angel. »Durch die Stadt zu schleichen ist nicht mehr drin.«
    »Dann rücken wir geschlossen vor und schmeißen das Zeug einfach rein!«
    »Moment. Amy? Amy!«
    »Euch bleiben noch dreiunddreißig Minuten«, antwortete die KI.
    »Kannst du Cassidy orten?«, fragte Angel.
    »Orten?«, murrte Jade.
    »Die haben ihr auch einen Sender implantiert.«
    »Die haben ...!?«
    »Negativ«, wurde sie von Amy unterbrochen. »Die Nyx ist nicht in der Lage, ihre genaue Position zu bestimmen. Ich kann lediglich bestätigen, dass sie sich im Stadtkern von Jacksonville befindet.«
    »Dann bleibt uns nur die altmodische Art«, sagte Angel.
    »Ich geh voraus«, entschied Anderson.
    »Okay, wir geben dir Rückendeckung«, stimmte Jade zu.
    Zu dritt hetzten sie durch das steinige Gras auf Jacksonville zu. Amy kreiste nach wie vor mit ihrer lauten Turbine über den Ruinen, so dass die Neces die Eindringlinge bis auf ein paar Ausnahmen ignorierten. Der Plan schien aufzugehen. Anderson zog die Aufmerksamkeit nun doch mit seinem Gewehr auf sich, während Angel und Jade lautlos einen Gegner nach dem anderen in seinem Windschatten ausschalten konnten. Dabei stöhnte Jade zwar bei jedem Schlag etwas auf, hielt sich aber in Anbetracht ihrer schweren Wunde überraschend wacker.
    »Tut das nicht weh?«, rief Angel und betrachtete ihre Verletzung bei einer kurzen Kampfpause genauer. »Wenn du so weitermachst, reißen die Nähte!«
    »Dann hoffe ich, dass du noch mehr Garn in deinem Stab hast!« Jade trat näher an sie heran. »Hör zu. Diese Sender sind nicht unsere einzigen Augmentierungen. Hat dir Cassidy von Yolandas Augen erzählt?«
    »Künstliche Augenimplantate wie das von Doktor Webb aus der Biosphäre«, nickte Angel.
    »Genau, nur sind die von Yolanda militärischen Ursprungs. Nachtsicht, Zielverfolgung, optischer Zoom und so weiter.«
    Angel legte den Kopf auf die rechte Schulter und kniff abschätzend ihre Augenlider zusammen.
    »Meine sind echt!«, dementierte Jade sofort ihre Vermutung und stieß dabei einem heranstürmenden Neces ihr Katana in die Brust. »Aber ich trage ein kleines Implantat, mit dem ich je nach Bedarf Schmerzmittel freisetzen kann.«
    »Und warum der Aufstand heute Morgen?«, erwiderte Angel skeptisch. »Warum hast du den Stab nicht einfach selbst rausgerissen und die Wunde genäht?«
    »Weil ich keine Lust habe, von dem Scheißzeug abhängig zu werden, okay?!«, entgegnete ihr Jade scharf. »Der Wirkstoff ist pures Zeraphonin. Reines Scar.«
    Angel knurrte wenig überzeugt und machte sich wieder auf den Weg durch die Stadt. »Wo habt ihr die Teile eigentlich her?«
    »Augmentierungen standen beim Untergang der Welt kurz vor der Markteinführung«, keuchte Jade, nachdem ihr ein weiterer Neces ins Schwert gerannt war und sie die Klinge mit dem Fuß auf seiner Brust herauszerrte. »Von den einfachen Implantaten haben wir ganze Kisten gefunden. Die komplexeren Geräte sind meistens Prototypen oder Maßanfertigungen. Nicht jeder Mensch hat gleich große Augen. Generell halten wir die Augmentierungen unter Verschluss. Nur in absoluten Ausnahmefällen werden sie außerhalb der Bacchae eingesetzt. Sie bieten uns einen enormen, taktischen Vorteil. Ein paar zurückgebliebene Gangs und Stämme erklären sich unsere Fähigkeiten hin und wieder sogar mit Zauberei.«
    »Und jede von euch hat sowas? Auch Faith?«
    »Jede Bacchae stellt sich ihren persönlichen Implantatcocktail zusammen. Je nach Spezialisierung«, antwortete Jade mit zwei Gänsefüßchen in der Luft. »Ich zum Beispiel würde mir nie die Augen herausoperieren lassen, auch wenn das nicht gerade Yolandas Idee war. Sie wurden ihr als Foltermaßnahme ausgestochen.«
    »Eww«, zuckte Angel zurück und spürte auf einmal ihre eigenen Augen brennen.
    »Sie hat nichts davon gemerkt«, beruhigte Jade sie. »Trotzdem soll man ihre künstlichen Schreie angeblich kilometerweit gehört haben.«
    »Könnte man das Ding nicht einfach rausschneiden und euch anschließend foltern?«
    »Kaum jemand außerhalb der Bacchae weiß, dass es überhaupt existiert«, sagte Jade und nickte dabei in Andersons Richtung. »Die Augmentierungen sind absolute Geheimsache. Darum geht Yolanda selbst bei dunkler Nacht nie ohne Sonnenbrille aus dem Haus.«
    »Warum erzählst du mir dann ...«
    Ehe sie den Satz beendet hatte,

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