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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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»Den alten Paul und seine Frau in Schach zu halten, muss dir ja wirklich schwergefallen sein.«
    »Ich hab rosa Elefanten auf meinem Buggy tanzen sehen!«, setzte Angel nach.
    »Was sind Elefanten?«
    »Das sind riesige Tiere ... mit Rüsseln ... ist doch völlig egal! Ich dachte, ihr wärt so ein elitärer Haufen! Vielleicht geh ich doch lieber selbst.«
    »Ich werde allein gehen«, entschied Anderson aus dem Hintergrund. Er hatte das Gespräch mit angehört, sich aber bisher respektvoll zurückgehalten. »Sobald ich meine Männer gefunden habe, können wir uns den Weg freikämpfen. Ihr würdet mich nur aufhalten, Herrin.«
    Jade blickte ihn abschätzend an und versuchte sich zu entscheiden, ob sie ihn für seine Respektlosigkeit tadeln oder seinen Mut würdigen sollte.
    »Einverstanden«, sagte sie schließlich. »Nimm die Karte und beeil dich!«
    »Verstanden, Herrin«, bestätigte Anderson und machte sich mit seinem Rucksack auf den Weg bergab.
    »Ist die Katze aus dem Haus«, murmelte Angel.
    »Die Prätorianer wissen genau wie die Nocturnals, dass wir nichts als die Wahrheit hören wollen«, entgegnete ihr Jade gereizt. »Auch wenn ich manchmal das Gefühl bekomme, dass sie es etwas zu sehr genießen.«
    Sie griff nach ihrem Fernglas und verfolgte angespannt seinen Kurs.
    »Was ist, wenn das Gas nicht wirkt oder die Neces stattdessen flüchten lässt?«
    »Dann holen wir ihn da wieder raus und fahren nach Arnac, wie ich es von Anfang an vorhatte. Ich weiß ohnehin nicht, warum ich dich nicht einfach allein zurückge–«
    Jade verstummte und holte ein kleines, taschenlampenähnliches Gerät von ihrem Gürtel, das unaufhörlich vibrierte.
    »Was ist das?«, fragte Angel.
    »Anderson, sofort umkehren! Wir haben ein Viragosignal in Jacksonville!«, befahl Jade in ihr Funkgerät. Kaum hatte sie die Anweisung abgesetzt, machte der Prätorianer ohne die geringste Gegenfrage kehrt und riskierte dabei sogar, von den Neces entdeckt zu werden, als er im gebückten Laufschritt die Böschung hochkam.
    »Wer ist es? Haben wir schon Verstärkung in der Nähe?«
    »Nein, es ist Megan. Sirens Schülerin.«
    Angel starrte die beiden verwirrt an. »Klärt mich vielleicht mal jemand auf?«
    »Das Virago ist ein Notsignal der Bacchae. Jede von uns bekommt bei ihrer Aufnahme einen kleinen Biochip implantiert, ähnlich den Armbändern für unsere Kinder, wenn sie Alexandria verlassen. Die Reichweite beträgt fünfzig Kilometer.«
    »Und wo kommt diese Megan auf einmal her?«
    »Sydney meinte, Siren wäre in Ragnarök unterwegs«, erinnerte sich Jade. »Sie muss Megan bei denen eingeschleust haben.«
    »Das Signal ist ziemlich schwach«, sagte Anderson nach einem Blick auf den Empfänger.
    »So als wäre sie unter Tage«, nickte Jade und drückte ihm das Gerät in die Hand. »Die Richtung stimmt mit den drei Zugängen überein.«
    »Vielleicht überleben wir den heutigen Tag ja doch noch«, freute sich Angel mit sarkastischem Unterton, da sie sich etwas außen vorgelassen fühlte. Anderson und Jade blickten sie daraufhin verwundert an, denn immerhin hatte sie den Plan gekippt, Verstärkung aus Arnac zu holen.
    »Okay, Abmarsch«, befahl Jade nach einem flüchtigen Kopfschütteln.
    Anderson stolperte erneut den Hügel hinab; immer mit einem Auge auf dem Sender.
    »Megan, Megan, Megan«, murmelte Jade gedankenverloren, nachdem der Prätorianer außer Hörweite war. »Das ist gar nicht gut für uns.«
    »Und ich hatte schon befürchtet, dass sich unsere Mission zum Selbstläufer entwickeln könnte«, brummte Angel.
    »Megan ist vierzehn«, erklärte Jade mit hochgezogenen Augenbrauen, als würde sie die Kompetenz der Schülerin in Frage stellen. »Und sie ist nicht gerade das, was man eine Kämpfernatur nennt.«
    »Warum hat Siren sie dann auserwählt?«
    »Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Siren ist unsere Waldhexe. Sie benimmt sich wie eine Wildkatze, die dir eher die Augen auskratzt, als dir Guten Tag zu sagen, und lehnt es ab, im Bacchaeviertel von Alexandria zu wohnen. Stattdessen hat sie eine selbstgezimmerte Holzhütte über der Stadt, in der sie sich ihre eigenen Zaubertränke braut«, antwortete Jade. »Und Megan kam mir auch eher wie ein verlauster Hund vor, als wie eine werdende Bacchae.«
    »So schlimm?«
    »Du hast ja keine Ahnung. Von Haarewaschen hält sie rein gar nichts; die werden sowieso wieder sandig und spröde. Ihr Dresscode orientiert sich an dem, was morgens am nächsten liegt, wenn sie im Schweinestall

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