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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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Seelenruhe die Steaks auf dem Rost.
    »Diese verdammten Bacchae haben keine Befugnis über unser Material!«
    »Aber über uns. Ich darf mich einem direkten Befehl nicht widersetzen«, entgegnete ihm Grant stur.
    »Von wem stammen die Befehle?«
    »Von Herrin Sydney, Sir.«
    »Ach, natürlich! Und wer hat sie ihnen überbracht?«
    Grant schwieg, während er einen Teller nahm und ein saftiges Stück vom Grill darauf schob. »Auch ein Steak, Sir?«
    »Diese verdammte ...« Torus starrte verdutzt auf das Fleisch und anschließend ebenso verwirrt in die Runde. »Was läuft hier eigentlich?«
    »Meine Männer erhalten vor der Übung etwas anständiges zu essen«, antwortete Grant und bot ihm erneut den Teller an. Mürrisch griff Torus zu und schluckte den Rest seines Zorns als Vorspeise herunter.
    »Diese Jade wird noch mal ihr Untergang sein, Colonel!«
    »Gut möglich, Sir. Aber hoffentlich erst, wenn wir beide alt und grau sind.«
    Grant verteilte die restlichen Stücke vom Grill und ließ sie von seinen Offizieren zum langgezogenen Biertisch tragen.
    »Wofür brauchen sie das verfluchte Zeug überhaupt?«, fragte Torus, nachdem der erste Bissen sein Gemüt etwas beruhigt hatte.
    »Für den Angriff auf die Vulturefestung«, erklärte Captain Deveroux. Nun wurde Dog hellhörig und riss sich beim Kauen zusammen, damit seine Essgeräusche das Gespräch nicht überdeckten. »Wir haben den Screamer aus Camp Remus angefordert, aber der Konvoi wird wohl unterwegs liegengeblieben sein.«
    »Der Plan ist doch längst abgesagt worden«, erwiderte Torus mit einer abweisenden Handbewegung. »Wir sollen nur noch den Pass sichern. Sydney und ihre Bande wollen die Vultures übernehmen.«
    »Sir ...?« Deveroux starrte Colonel Grant verwirrt an, aber der ließ sich nichts anmerken und blickte unbeirrt auf sein schrumpfendes Steak.
    »Wer weiß, was die jetzt wieder vorhaben«, lamentierte Torus weiter. »Ist mir doch alles egal. Die haben sich die Suppe eingebrockt, also sollen die Prätorianer sie von mir aus auch auslöffeln. Von denen gibt es ohnehin schon zu viele.«
    Dog verspürte ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, das nicht vom Fleisch kam. Er wusste, worüber der General redete, denn er war am Vortag in der Besprechung gewesen, bei dem Sydney Torus das Kommando über die südlichen Wastelands entzogen hatte. Insgeheim freute es ihn immer wieder, wenn ihn seine Gegner für einen geistig zurückgebliebenen Muskelprotz hielten, während er im Stillen an ausgefeilten Taktiken arbeiten konnte.
    Captain Deveroux schien in genau diese Kategorie zu fallen, denn obwohl sie direkt neben ihm saß und über einen Angriff auf seine alte Festung diskutierte, würdigte sie ihn keines Blickes. Nur David Grant behielt ihn die ganze Zeit im Auge. Er war schließlich ebenfalls bei der Besprechung dabei gewesen und wusste von der Planänderung, was ihn jedoch nicht aus der Ruhe brachte.
    »Sir«, begann er respektvoll, als sein Teller leer war. »Ich weiß nicht, was Herrin Sydney vorhat, aber ich habe meine Befehle und werde diese Übung durchführen. Training hat noch niemandem geschadet und damit sind wir für den Ernstfall gerüstet.«
    »Sie meinen, falls die den Mund mal wieder zu voll genommen haben?«
    »Zum Beispiel.«
    »Meinetwegen«, seufzte Torus und schob den Teller beiseite. »Behalten sie das ganze Zeug, Colonel, und hoffen sie, dass der Spuk bald ein Ende hat!« Er stand auf und rückte seinen Gürtel zurecht. »Aber lassen sie sich nicht noch mal einfallen, einfach so Material aus anderen Lagern zu konfiszieren! Bacchae hin oder her. Beim nächsten Mal soll Sydney gefälligst selbst auftauchen!«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, kehrte er zum Kommandogebäude zurück und fuhr kurz darauf mit seiner Eskorte von dannen.
    »Sir?«, fragte Deveroux erneut, als sie wieder unter sich waren.
    »Was ist, Captain?«
    »Der Plan ist abgesagt worden?«
    »Pläne ändern sich.« Grant blickte zu ihr hoch und ließ seine Augen anschließend zu Dog schwenken, der aufmerksam jedes Wort mitverfolgt hatte, um Angel am Abend davon berichten zu können. »Aufessen! Wir haben heute noch viel Arbeit vor uns.«
     
    ***
     
Nach der unerwarteten Kaffeepause wollte Angel endlich ihre Erkundung fortsetzen und stellte Fragen nach den Aufklärungsdrohnen über den Freien Enklaven, der Herkunft der Neces und Jades Beziehung zu Jiao. Jade hörte sich ihre Worte beim Gang durch die blankpolierten Korridore des Tempels still an, schmunzelte

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