Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
Vom Netzwerk:
Betonkonstruktion errichtet, die ihm erstaunlich bekannt vorkam.
    »Was zum Henker ...«
    »Willkommen zu Hause!«, rief Grant vom Steuer herüber.
    »Ihr habt Erics Festung nachgebaut!?«
    Dog rieb sich ungläubig die Augen. Wachturmattrappen, graue Betonmauern mit Stacheldrähten und Fallgruben. Selbst kleine Details stimmten. Die Grube für Stabkämpfe, der Sklavenzwinger und sogar der gelbe Schulbus, der als Zufahrtstor diente. Es war nicht die gesamte Festung, sondern nur die Front und rechte Seite, die offenbar zu Übungszwecken errichtet worden waren.
    »Im Gegensatz zur weitläufig verbreiteten Meinung unter den Bacchae ist die Legion keine Ansammlung von unterbelichtetem Kanonenfutter«, knurrte Grant. »Ich war dabei, als General Torus mit Eric verhandelt hat, und hab direkt nach meiner Rückkehr den Nachbau der Gefängnisanlage angeordnet.«
    »Aber seid ihr nicht ...«
    »Beste Freunde geworden?«, beendete Grant den Satz. »Wohl kaum. Nach dem Desaster von Eagle Village und dem Verlust beider Bacchae mussten wir uns entscheiden, ob wir auf eigene Faust einen Zwei-Fronten-Krieg vom Zaun brechen wollten oder uns lieber einen nach dem anderen vornehmen. Zugegeben, für eine Weile bestand durchaus die Hoffnung, dass die Vultures unsere Anforderungen erfüllen würden, insbesondere nachdem uns die Biosphäre die Gefangennahme von Angel gemeldet hat.«
    »Was für Anforderungen?«, fragte Dog. Damit hatte Grant das treffende Stichwort gesagt. Eric hatte sich nie irgendwelchen Bedingungen untergeordnet, sondern sie immer nur anderen auferlegt.
    »Gehorsam. Ein Wort, das dein Boss nicht hören wollte.«
    Mit einem lauten Rumpeln überquerte der Truppentransporter die hölzerne Zugbrücke zum Stützpunkt, dem einzig erkennbaren Eingang zum ansonsten eingezäunten Fort. Zwei Wachsoldaten salutierten mit der Faust auf der Brust und ließen sich dabei höchst diszipliniert von dem vorbeifahrenden Laster einstauben. Grant drehte eine Runde an den Wohnbaracken und dem Feldlazarett vorbei, um Dog etwas mehr von Camp Tanis zu zeigen.
    Einige Kohorten von Legionären trainierten in der halbwegs erträglichen Vormittagszeit Kraftsport und den Nahkampf. Andere joggten am Zaun des Feldlagers entlang und sangen dabei im Chor ein Lied, das allerdings im Motorenlärm des LKW unterging. Dog fielen eine Menge Frauen auf, die den Männern zwar zahlenmäßig eins zu drei unterlegen waren, ihnen jedoch sonst in nichts nachstanden. Sie trainierten ebenso hart wie ihre Kameraden und schienen auch nicht in der Hierarchie benachteiligt zu sein.
    »Wie viele Frauen habt ihr in eurer Armee?«, fragte er aus purer Neugier. Angel war bei den Vultures fast die einzige gewesen und auch bei den Rangern gab es nur wenige Ausnahmen außerhalb der Einsatzkommandos. Grant misstraute seinen Motiven allerdings, da sie gerade an einem halboffenen Gemeinschaftswaschraum vorbeifuhren.
    »Du bist hier, um zu arbeiten!«, entgegnete er schroff. Als er Dogs überraschten Blick sah, setzte er aber doch noch zu einer Erklärung an. »Etwa ein Viertel der Legion wird von Frauen gestellt. Die meisten davon sind Offiziere oder arbeiten daran.«
    »Und das funktioniert?«
    »Klar«, erwiderte Grant wie selbstverständlich. »Würdest du vor deiner Angel vielleicht Schwäche zeigen? Unsere gemischten Truppen spornen sich gegenseitig zu Höchstleistungen an und erlangen einen deutlich höheren Grad der Kameradschaft als Züge mit reiner Männerwirtschaft. Da wird viel zu viel gesoffen.«
    Der LKW kam vor dem Kommandantengebäude im hinteren Teil von Camp Tanis zum Stehen und wurde bereits erwartet.
    »Willkommen zurück, Sir«, rief ihm Captain Deveroux beim Aussteigen zu. Ohne ihre Frauenstimme wäre sie Dog bei all dem aufgewirbelten Sand kaum aufgefallen. Ihre brünetten Haare hatte sie unter dem scharlachroten Barett der Legion versteckt und trug eine wüstentarnfarbene Uniform wie alle anderen auf dem Stützpunkt stationierten Soldaten.
    »Captain«, erwiderte Grant nickend und folgte ihr ins Hauptquartier. »Status?«
    »General Torus hat wie erwartet Widerspruch gegen ihren Befehl eingelegt, Sir. Er ist auf dem Weg nach Camp Tanis.«
    »Na hervorragend«, seufzte Grant und blieb auf den Stufen stehen. »Sonst noch irgendwelche schlechten Nachrichten, bevor wir mit dem Essen beginnen?«
    »Essen, Sir?«, echote Deveroux verwundert.
    Der Colonel zeigte verschmitzt auf Dog, der mit der Kiste voll roher Steaks in seinem Windschatten geblieben war.
    »Der Mann

Weitere Kostenlose Bücher