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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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gefunden«, übernahm Jade. »Vergraben unter meterdicken Schuttbergen und geschützt durch verschweißte Panzerstahltore, die kein Mob der Welt je aufgebrochen hätte.«
    Angel fühlte sich unweigerlich an die McKnight Air Force Base erinnert. Sie hatte Jade den Weg dorthin gewiesen, aber die hatte etwas von vor sieben Jahren gesagt.
    »Wo liegt dieses Labor?«, fragte sie, um auf Nummer sicher zu gehen.
    »Die genaue Position ist geheim und nur den Bacchae bekannt«, antwortete Jade. »Die Anlage ist weit von Cor Syrte entfernt. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass ihr je darauf gestoßen seid.«
    Es handelte sich demnach nicht um die verfluchte Militärbasis. Das beruhigte Angel ein wenig.
    »Die Tore sind bis heute verschlossen. Wir haben stattdessen eine Wand sprengen müssen, aber uns kam nichts als abgestandene Luft entgegen. Kein Leichengestank, wie wir ihn von anderen versiegelten Komplexen kennen. Auch so gut wie keine Aufzeichnungen, Computer oder Datenspeicher. Das meiste schien vor der Evakuierung entfernt worden zu sein«, erzählte Jade weiter. »Wir standen schon kurz davor aufzugeben, als zwei von unseren Prätorianern plötzlich durchdrehten. Zunächst weigerten sie sich, Befehle zu befolgen und versteckten sich stattdessen wie verängstigte Kinder in den dunkelsten Ecken, die sie finden konnten. Als wir ...« Jade machte eine kurze Pause und drehte Angel und Dr. Sheridan den Rücken zu. »Als ich die Geduld mit ihnen verloren habe, wurden sie aggressiv, schlugen wie wild um sich und flüchteten am Ende in die tiefergelegenen Kellergeschosse.«
    »Klaustrophobie?«, mutmaßte Angel. Seit sie sich ihrer Furcht vor Höhen bewusst geworden war, hatte sie sich mit irrationalen Ängsten beschäftigt.
    »Nein, auf sowas werden alle Prätorianer vor ihrer Aufnahme getestet«, sagte Jade. »Eines der Experimente war bei unserer Erkundung beschädigt worden. Darunter befanden sich Behälter mit einem Parasiten, mit dessen Hilfe die Regierung ihr Protestproblem lösen wollte. Sie nannten ihn Necetha Arthropoda und die Prätorianer haben sich durch Schnittwunden der Scherben mit ihm infiziert.«
    »Necetha ... Neces!?«, kombinierte Angel.
    »Das Experiment war ganz klar ein Fehlschlag«, bestätigte Jade nickend. »Wäre es nach mir gegangen, hätten wir das Labor verlassen, die Gebäude darüber einstürzen lassen und zuvor noch eine Bombe in den Keller geworfen, aber Sydney war fasziniert von den potentiellen Verwendungsmöglichkeiten.«
    »Was für Möglichkeiten? Eure eigenen Farmen abzubrennen?«
    »Bitte ...«, erwiderte Jade überheblich. »Erzähl mir nicht, dass du dermaßen kurzsichtig bist.«
    »Das Imperium stand zu jener Zeit vor dem Abgrund«, übernahm Dr. Sheridan in seinem sachlichen Tonfall. »Die Gangs der Apokalypse waren von Sophias Legion und ihren Bacchae unterworfen und versklavt worden, aber der erste Ragnarkrieg hatte enorme Verluste gefordert. Das Volk suchte Schuldige und verlangte nach Veränderungen und Reformen. Die lebenslange Sklaverei galt nicht länger als zeitgemäß. Die Schulpflicht von Alexandria und die daraus resultierende Trennung zwischen Eltern und Kindern sorgte für Unruhen; besonders in den sicher geglaubten Städten wie Isis und Sicariia. Die Bewohner von Isis stimmten mehrheitlich dafür, sich mit ihren Nachbarprovinzen vom Reich abzuspalten. Schnelle Veränderungen gehen immer mit großem Chaos einher. Die Aufmerksamkeit des Volkes musste abgelenkt werden, bis das Imperium die Forderungen geordnet umsetzen konnte.«
    »Was ist deiner Meinung nach das wirksamste Mittel, um Menschen unter Kontrolle zu halten?«, fragte Jade.
    Nun begannen die Bilder an den Wänden, für Angel einen Sinn zu ergeben. Gekrümmte Männer und Frauen, die in dunklen Verstecken vom Blitzlicht der Kamera aufgeschreckt worden waren. Unheimliche Schatten, die zwischen Ruinenstädten herumirrten. Chemische Formeln, die auf sie äußerst kompliziert und unverständlich wirkten. Strategische Zahlenspiele über den Einsatz von biologischen Waffen . Und wo immer sie hinsah, fiel ihr nun das Wort Neces auf.
    »Furcht«, antwortete sie nachdenklich.
    Jade ging zu einem der Labortische und zeigte auf das darauf stehende Mikroskop.
    »Sieh mal hindurch.«
    Angel folgte ihrer Anweisung und rechnete mit länglichen Stäbchen oder ähnlichen Bildern; Überbleibsel von Dr. Stevens Crashkursen in Medizin aus Silver Valley. Stattdessen wurde ihr schlagartig bewusst, warum ihr das Wort Arthropoda so

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