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Die englische Episode

Die englische Episode

Titel: Die englische Episode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Oelker
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Hebriden
veröffentlichte biographische Notizen zeigen ein plastisches Bild Johnsons und seiner Zeitgenossen.
    Kauffmann, Angelica
(1741   –   1807) Die schweizer Malerin ließ sich nach langem, enorm erfolgreichem Italienaufenthalt 1766 in London nieder. Sie engagierte sich für die Rechte der Künstlerinnen, gründete u.   a. mit (→) Reynolds, dem seinerzeit populärsten Maler der Society, die
British Royal Academy of Arts
, lehnte seinen Heiratsantrag ab, genoss ihr Leben und ihren großen Erfolg in ihrem Palais mit der Londoner Elite. Nach einem Reinfall mit einem schwedischen Betrüger heiratete sie einen unbedeutenden venezianischen Maler und kehrte 1782 mit ihm nach Italien zurück. Auch in Rom war ihr Haus ein gesellschaftlicher und geistiger Mittelpunkt. Goethe, ein enger Freund und ihr Schüler in Fragen der Kunst, beklagte ihre langweilige Ehemit dem geldgierigen faulen Gatten, der sie zwinge, ständig Auftragsarbeiten anzunehmen, anstatt ihren künstlerischen Ambitionen zu folgen. Zur Beerdigung der Frau, von der der Philosoph und Dichter J.   G.   Herder sagte: «Bei aller demütigen Engelsklarheit und Unschuld ist sie vielleicht die kultivierteste Frau in Europa», eilten Künstler aus ganz Europa nach Rom.
    Kotelette-Haus
Die englische Bezeichnung
chop-house
ist hier wörtlich übersetzt. Diese kleinen Gasthäuser waren wie die noch zahlreicheren, in denen Mahlzeiten ‹außer› Haus verkauft wurden, so eine Art Fastfood-Restaurants. Sie wurden auch (Steak- oder) Beefsteak-House genannt und waren sehr beliebt, nicht zuletzt, weil hier in den kalten Monaten immer gut geheizt wurde. Die Speisen waren für die geringen Preise gut und reichlich (gewöhnlich Rindfleisch, Brot und Bier für einen Shilling, einen Penny Trinkgeld incl.), die Gäste konnten dennoch wie in ‹ordentlichen› Tavernen so lange herumsitzen, wie sie wollten. In der Regel wurde an langen Tischen gegessen, an denen man sich einen freien Platz suchte und ganz nach Belieben mit den Nachbarn schwatzen oder – für die damalige Zeit auch in fremder Gesellschaft ganz unüblich – vor sich hin schweigen konnte.
    Leichter
Verschiedene Arten zumeist offener kleiner Boote mit oder ohne Besegelung (ähnlich den nordd. Ewern und Schuten), häufig mit flachem Boden. Da seit dem 15.   Jh. die Größe der Segelschiffe erheblich zunahm, mussten sie immer häufiger entfernt von den Anlegern im tieferen Wasser ankern. Zum Transport der Ladung von und zu den Schiffen wurden (und werden) Leichter eingesetzt.
    Levante
Der Begriff leitet sich vom italienischen Begriff für Sonnenaufgang (levata del sole) ab und meint seit dem Mittelalter die östlichen Mittelmeerländer. Er wurde von den italienischen Stadtstaaten geprägt, die mit dieser Region in engen Handelsbeziehungen standen. Der Levantiner – in der älteren Lit. gern als Prototyp ebenso für den romantischen Abenteurer wie für das undurchsichtige Schlitzohr verwandt – steht für einen Vertreter der dort entstandenen europäisch-orientalischen Mischbevölkerung, aber auch als gemeinsamer Begriff für die armenischen, griechischen, italienischen und jüdischen Händler aus den Hafenstädten dieser Region.
    Loutherbourg, Philippe Jacques de
(1740   –   1812; in England Philip James de L.) berühmter engl. Bühnenbildner (und Maler) elsässischer Herkunft. Nach Ausbildung in Paris und Aufenthalt in Italien ging er 1771 nach London, wo er zehn Jahre für das
Drury Lane Theatre
arbeitete. Er revolutionierte das starre Bühnenbild u.   a. durch Perspektivmalerei, naturnahe visuelle, akustische und Lichteffekte. 1781 erfand er das ‹Eidophusikon›, ein Guckkastentheater für bewegliche Bilder mit Musik.
    Mastiff
Die Ahnen der großen kräftigen Hunde mit den sorgenfaltenreichen Gesichtern haben angeblich schon im alten Assyrien existiert. Dass sie aus Kämpfen mit Löwen siegreich hervorgingen, halten Hundekenner schlicht für Blödsinn. Gleichwohl mussten sie in den englischen Cockpits des 18.   Jhs. gegen Bären, Stiere und ihre Artgenossen kämpfen.
    Negligé
(franz.: négliger = vernachlässigen) meinte ursprünglich alle Kleider, die nicht für den großen Auftritt(bes. bei Hof) gemacht waren, später ein bequemes, hauptsächlich am Morgen getragenes Hauskleid.
    Neuwerk
Auf der kleinen Insel in der Elbmündung bauten die Hamburger anno 1300 einen dicken Backsteinturm als Seezeichen, das für die Schifffahrt von großer Bedeutung war. Bis auf die Jahre 1937   –   1961

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