Die englische Episode
spätgotischen (erb. 1478) Gebäude aus massivem Backstein mit hohem Staffelgiebel beim Hafen in der Gröninger Straße (abger. 1819). Mitte des 18. Jhs. hatte die Vereinigung fast nur noch gesellschaftl. Bedeutung.
Equipage
Herrschaftliche Kutsche in vielfältiger Form. Mr. Cutler benutzt eine Entwicklung des Rokoko, ein Cabriolet, d. h. eine leichte, gut gefederte zwei- bis dreisitzige E., einspännig und nach vorne offen mit herunterklappbarem Verdeck (wegen der Leichtigkeit nach dem frz. cabrioler: Luftsprünge machen). Ebenfalls eine ‹halbierte› E. ist das allerdings geschlossene Coupé (coupiert).
Faktor
(facere = lateinisch tun, machen) Aufseher in einer Werkstatt, Werkmeister o. Geschäftsführer besonders in einer (Buch-)Druckerei.
Fielding, John
(1721 – 1780), ab den späten 60er Jahren Sir) Der legendäre blinde Richter war der Halbbruder von
Henry Fielding
(1707 – 1754), einem der bedeutendsten engl. Erzähler und Dramatiker des 18. Jhs. (z. B.:
The History of Tom Jones
.) Nach massivem Ärger mit der Zensur wegen seiner satirisch-gesellschaftlichen Komödien und Balladen, deren Aufführung zur Schließung etlicher Theater und Verschärfung der Gesetze führte, studierte Henry in London Jura und war ab 1748 so eine Art Oberfriedensrichter für den Bezirk Westminster am Gericht in der Bow Street. Er versuchte das von Willkür und Korruption bestimmte Polizei- und Gerichtswesen zu reformieren und kämpfte entschieden und immer optimistisch gegen soziale Missstände.Nach seinem frühen Tod übernahm
John F.
das Amt, wie Henry Jurist und ein engagierter und unermüdlicher Kämpfer. Er gilt auch als der eigentliche Gründer der ‹Bow Street Runners›, einer ersten kleinen Detektiv-Truppe, die heute als die Urzelle der Londoner ‹Metropolitan Police Force› gilt.
Fingal- und Ossian-Dichtungen
Schon seit der Veröffent lichung in den frühen 1760er Jahren wurde die Echtheit der von
James Macpherson
als Übersetzung alter gälischer Texte ausgegebenen Dichtungen bezweifelt. Doch in der Zeit unbedingter Verehrung der klassischen Antike war die Sehnsucht nach ureigenen, nordeuropäischen Wurzeln groß. Das Urteil einer Expertenkommission (1805), nach dem es sich tatsächlich um Fälschungen und Eigendichtungen Macphersons handelte, schmälerte die Begeisterung kaum. Die lyrischen Naturschilderungen und der einsam-heldische Barde begeisterten auch deutsche Dichter von Klopstock bis Goethe und Herder und beeinflussten Dichtung und bildende Kunst bis in die Romantik.
Füssli, Johann Heinrich
(1741 – 1825; in England Henry Fusely). Engl. Maler, Zeichner und Kunstschriftsteller Schweizer Herkunft. Nach beendetem Theologiestudium und Ärger mit der Zensur in Zürich floh er 1764 nach London, wo er von J. (→) Reynolds zum Malen ermuntert wurde. 1770 reiste er nach Rom, um die Werke der Antike und Michelangelos zu studieren, neun Jahre später kehrte er nach London zurück und brachte es dort bis zum Direktor der
Royal Academy of Arts
. Der Schwerpunkt seines Werkes liegt in den Illustrationen klassischer Dichtungen, am populärsten ist heute jedoch sein Gemälde ‹Der Nachtmahr› . (1781).
Garrick, David
(1717 – 1779) Der berühmteste brit. Schauspieler des 18. Jhs. wurde durch seinen realistischen, eindringlichen und vom Bombast freien Darstellungsstil Vorbild auch für die Arbeit an deutschen Theatern. Er brillierte ebenso in der Komödie wie in der Tragödie. Neben ihm, so hieß es, wirkten alle auf der Bühne wie Marionetten. Er initiierte in England und damit in ganz Europa eine Shakespeare-Renaissance. Neben seinen Talenten als Schauspieler und als Theaterleiter gelang es ihm auch, den Schauspielerberuf ehrbar zu machen. Er gehörte zu einem Freundeskreis der gebildetsten und interessantesten adeligen wie bürgerlichen Londoner/innen seiner Zeit. 1749 heiratete er
Eva Maria Veigel
(1724 – 1822, Bühnenname Madame Violette), eine Tänzerin von ätherischer Schönheit, die 1746 aus Wien nach London gekommen war und nach ihrem Debüt an der Haymarket-Oper einen kometenhaften künstlerischen wie gesellschaftlichen Aufstieg erlebte. Sie überlebte G., der 1779 in Westminster Abbey zu Grabe getragen wurde, um 43 Jahre.
Grand Tour
Die große Reise gehörte im 18. Jh. zum Bildungsprogramm reicher junger Männer. Sie führte gewöhnlich durch Europa, fast immer nach Italien, ganz Mutige verschlug es auch bis in ein seltsames, von antiken
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