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Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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mir?«
    »Mach schon, Hugh, tu es!« Ralphs graue Augen leuchteten vor Begeisterung.
    »Und was ist mit der Jagd?«, wich Hugh aus.
    »Du hast doch noch andere Pferde, oder?« Longespee winkte ungeduldig ab.
    Widerwillig überließ Hugh ihm die Zügel.
    »Geh behutsam mit ihr um.«
    Longespee lächelte herablassend.
    »Keine Sorge, ich verstehe etwas von Pferden. Ich konnte eher reiten als laufen.« Er tätschelte der Stute den Hals, schob einen Fuß in den Steigbügel und schwang sich in den Sattel. Ein Hochgefühl durchströmte ihn, weil ihm seine Position nun die Möglichkeit gab, auf Hugh hinabzublicken  – so, wie es ihm gebührte, denn schließlich war er der Sohn eines Königs. Er schickte seinen Herold los, der de Braose die Herausforderung überbrachte, und setzte fünf Mark auf seinen Sieg.
    De Braose nahm die Wette bereitwillig an, ließ aber aufgrund seiner massigen Statur und seines fortgeschrittenen Alters seinen Knappen in den Sattel steigen.
    »Das muss man Euch lassen, Longespee  – Ihr schreckt vor nichts zurück, auch wenn die Chancen gegen Euch stehen.« Er lachte leise in sich hinein. Sein Atem bildete kleine Wölkchen. Er schlug mit der Hand auf den kräftigen Hals des Schwarzen, woraufhin der Hengst zusammenzuckte und mit den Hufen zu scharren begann.
    Der König traf in Umhang und Stiefeln ein, bereit für die Jagd, und verfolgte das Geschehen mit einer Mischung aus Interesse und Geringschätzung, bevor er zu Longespee hinüberschlenderte.
    »Ich schätze, de Braoses Hengst wird gewinnen.« Er reichte
ihm seine Peitsche aus geflochtenem schwarzem Leder. »Du wirst sie brauchen, wenn du überhaupt eine Chance haben willst.«
    Hughs Herz begann zu hämmern.
    »Sire, ich peitsche meine Pferde niemals und mein Vater auch nicht…«
    »Dann solltet Ihr vielleicht damit anfangen.« John maß ihn mit einem hochmütigen Blick. »Pferde, Hunde, Frauen, Bischöfe  – es schadet nicht, wenn man sie von Zeit zu Zeit antreibt.« Er winkte Longespee zu. »Bring sie zum Fliegen, Bruder, denn Lord de Braose wird dich nicht schonen.«
    Longespee lenkte die Stute in einer engen Wende auf das Burgtor zu. Ralph sprang in den Sattel und folgte seinem Halbbruder in raschem Trab. Hugh verkniff sich eine weitere Warnung, da er wusste, dass man ihn für ein altes Weib halten würde, und fuhr stattdessen einen Stallburschen an, sein Ersatzpferd zu holen. Er musste zur Seite springen, als de Braoses großer Schwarzer an ihm vorbeikam. Schweiß bildete sich unter den Zügeln an seinem Hals. Hughs Magen fühlte sich flau an. Er wünschte, er hätte Arrow in Settrington gelassen oder wäre selbst dort geblieben. Wölfe zu jagen war weniger gefährlich.
    Auf einem Feld hinter Micklegate Bar hatte sich eine Zuschauermenge versammelt, und andere Männer bereiteten sich darauf vor, ihre schnellsten Pferde gegen die Hauptfavoriten antreten zu lassen. Der Earl of Derby hatte seinen Knappen auf einen schlanken Kastanienbraunen gesetzt, und ein anderer Halbbruder des Königs, Geoffrey, der Erzbischof von York, ließ sein Schlachtross von einem jungen Stallburschen reiten.
    Hugh biss sich auf die Innenseite seiner Wange, als die Strecke auf vier Achtelmeilen festgesetzt und ein Holzpfahl als Wendemarke in den Boden gerammt wurde. Er erwog, Longespee
absteigen zu lassen und Arrow selbst zu reiten, aber dafür war es jetzt zu spät; er konnte nur noch hilflos zusehen und beten. Die Art, wie Arrow mit dem Schweif schlug und mit den Hufen aufstampfte, bereitete ihm ebensolche Sorgen wie das Funkeln in Longespees Augen und sein angespannter Körper.
    Er wurde kurz abgelenkt, als sein Vater in Begleitung einiger Gefolgsleute auftauchte.
    »Was geht hier vor?« Roger Bigod nickte zu den Männern und Pferden hinüber.
    Hugh berichtete ihm, was geschehen war. Der Gesichtsausdruck seines Vaters blieb unverändert, aber Hugh spürte seine Missbilligung.
    »Ich hätte ablehnen sollen«, räumte er ein.
    Der Earl nickte.
    »Ja, das hättest du tun sollen, aber für die Zukunft weißt du es jetzt besser. Zieh eine Lehre daraus  – was dich betrifft und andere Männer. William Longespee gelüstet es immer nach dem Besten. Er hat den Mut eines Soldaten und das Herz eines Spielers  – darum liebt Ralph ihn so.«
    Reiter und Pferde drängten sich am Start der provisorischen Rennstrecke. Inzwischen waren es acht. Die Pferde schnaubten ungeduldig, die Reiter warfen sich einschüchternde Blicke zu. De Braoses Schwarzer schnappte nach

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