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Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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meinem Vater gut?« Das war das Einzige, was sie noch heute unbedingt wissen musste.
    Hugh grunzte und öffnete mühsam die Augen.
    »Er ist bei guter Gesundheit und hält sich wacker. Deiner Mutter und deinen Geschwistern fehlt auch nichts, und die Babys sind gut geraten  – aber nicht so hübsch wie unser Sohn.«
    In seiner Stimme schwang etwas mit, und Mahelt neigte den Kopf zur Seite, wie ein Hund, der ein unbekanntes Geräusch im Hof hört. Irgendetwas verschwieg er ihr, oder er ließ Einzelheiten aus. Sie beschloss, später nachzuhaken. Ihn jetzt auszufragen käme der Suche nach Juwelen in einem tiefen Sumpf gleich.
    »Komm«, sagte sie. »Du wirst morgen früh den Hals nicht mehr bewegen können, wenn du auf der Bank einschläfst.« Sie nahm seine Hand, zog ihn auf die Füße und führte ihn zum Bett. Die Laken würden morgen früh gewechselt werden müssen, aber dafür wurde es ohnehin Zeit. Sie half ihm, seine Stiefel auszuziehen, woraufhin er wie ein Stein auf die Matratze fiel, nach ihrer Hand griff und sie zu sich zog.
    »Ich bin zu müde und zu nichts mehr zu gebrauchen, aber ich möchte dich neben mir spüren  – nur um zu wissen, dass du kein Traum bist.«
    Seine Worte rührten sie. Sie streifte ihre Schuhe ab und legte sich neben ihn. Ihre Kleider würden ihr zumindest etwas
Schutz vor ungebetenen kleinen Gästen bieten, dachte sie mit einem schiefen Lächeln, und da sie nächtelang wach gelegen und sich nach ihm gesehnt hatte, war sie glücklich, dass sie ihn jetzt in die Arme schließen konnte. Um alles andere würde sie sich morgen kümmern.
     
    Am nächsten Morgen wies Mahelt, während Hugh noch schlief, die Zofen an, ein Bad zu bereiten. Sie nahm einen Kamm aus ihrer Truhe und ließ sich von einer der Frauen aus der Seifenkammer ein Stück mit Rosenöl versetztes geklärtes Fett bringen, dazu Flohkraut, Öl und Asche, um die Läuse zu vernichten. Eine andere Zofe musste eine Kleinigkeit zu essen und Wein holen, denn sie wusste, dass der Earl trotz der frühen Stunde sofort mit Hugh sprechen wollen würde, aber sie wollte ihn erst einmal für sich allein haben. Als sie es nicht länger aushielt, ging sie zum Bett, zog die Vorhänge zurück und rüttelte ihn sacht wach.
    Er blickte sie mit schlaftrunkener Überraschung an. Ein paar kleine dunkle Punkte hüpften über die Laken, und Mahelt wandte den Blick ab.
    »Es ist Morgen«, verkündete sie. »Auf dich wartet ein warmes Bad, und die Zofen müssen die Laken unverzüglich in ein Waschfass stecken.«
    Seine Augen wurden allmählich klar.
    »Ein Bad?«
    »Ich mag letzte Nacht aus Liebe zu dir neben dir geschlafen haben, aber ich bezweifle, dass irgendjemand sonst in deine Nähe kommen möchte«, erwiderte sie streng. »Sieh dich doch nur an! Ein Igel hat weniger Flöhe als du, und du riechst wie ein wochenlang nicht ausgemisteter Stall!«
    Er setzte sich auf und rieb sich die Augen.
    »Ich wollte nur so schnell wie möglich nach Hause.« In seiner
Stimme schwang etwas mit, das ihr einen Schauer über den Rücken jagte  – etwas, das über die bloße Freude, nach so vielen Wochen wieder in Framlingham zu sein, hinausging, und da sie den Grund dafür nicht kannte, machte es sie nervös.
    »Nun, du bist ja jetzt da«, sagte sie knapp. »Und deine Frau hält dir eine Strafpredigt, weil du dich nicht länger in einem Feldlager oder auf der Straße befindest und dich endlich wieder in einen vorzeigbaren Zustand verwandeln sollst. Wärst du Tripes gewesen, hätte ich dich in den Stall gesperrt. Komm.« Während sie ihn vom Bett hochzog, befahl sie den Zofen, die Laken abzuziehen und die Bettdecken draußen aufzuhängen und gründlich auszuklopfen. Sein Hemd und seine Hose sollten sie auskochen und dann zu Lappen für den Abtritt zerschneiden.
    »So schlimm sehen sie doch gar nicht aus!«, protestierte Hugh, als sie die Sachen mit spitzen Fingern aufhob und auf den Wäschestapel fallen ließ.
    »Sie haben mehr Löcher als Rübenblätter, die von Käfern befallen worden sind«, gab Mahelt zurück. »Und sie sind so schmutzig, dass man Gemüse darauf anbauen könnte. Selbst der ärmste Bettler würde sich weigern, so etwas zu tragen.«
    Hughs Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, das an ein Grinsen grenzte.
    »Ich habe deine Vorhaltungen schmerzlich vermisst.«
    Mahelt schnalzte mit der Zunge und bedeutete ihm, in die Wanne zu steigen. Als sie die Gänsehaut an seinen Armen bemerkte, wies sie die Badezofe an, noch einen Eimer heißes Wasser

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