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Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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ihr offenes Haar, glitten unter ihr Kleid und umschlossen ihre Brüste. Mahelt erschauerte vor Verlangen und Vorfreude. Hugh schickte die Zofen mit einer Handbewegung fort und zog Mahelt zu dem frisch bezogenen Bett, wo sie sich zärtlich und drängend liebten, mit dem Schafvlies unter und dem Morgenlicht über ihnen.
     
    »Ich habe dich vermisst«, murmelte Hugh. Er stützte sich auf einen Ellbogen und streichelte Mahelts Haar. »Jede Nacht, wenn ich auf meiner Pritsche gelegen habe, habe ich die Sterne betrachtet und an dich gedacht.«
    »Genau wie ich«, bekannte sie. »Meine Zofen haben mich zwar ausgescholten und behauptet, ich dürfe nicht bei offenen Fensterläden schlafen, weil die Nachtluft schädlich sei, aber ich habe nicht auf sie geachtet. Ich wusste, dass du irgendwo dieselben Sterne am selben Himmel siehst.«
    Hugh beugte sich über sie und küsste sie.
    »Das habe ich auch. Jede Nacht.«
    Mahelt erwiderte seinen Kuss, dann lehnte sie sich zurück und berührte sein Gesicht.
    »Du hast noch gar nichts von Irland erzählt. Verschweigst du mir wieder etwas?« Ein Anflug von Angst flackerte in ihren Augen auf.
    Er küsste ihre Handfläche, bevor er sich zurücksinken ließ und die Arme hinter dem Kopf verschränkte.
    »Der König hatte dort große Erfolge zu verzeichnen. Er hat die de Laceys unterworfen und sich die Loyalität der meisten irischen Könige erkauft  – mit scharlachroten Roben, Juwelen und Pferden.« Seine Züge verhärteten sich vor Zorn, als er ihr von dem Verlust Brunets berichtete. »Der König hat mir in Dublin eine Entschädigung gezahlt, aber Geld ist kein Ersatz für die Zeit, die ich in seine Ausbildung gesteckt habe, und schon gar nicht für seinen Wert als Zuchthengst. Ich hätte wissen müssen, dass Longespee nicht zu trauen ist. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.«
    »John nimmt immer nur.« Mahelt verzog verächtlich die Lippen. »Und er verschenkt auch nie etwas, weil immer ein Preis zu entrichten ist. Wie geht es meiner Familie?«
    Hugh entspannte sich etwas.
    »Deine Mutter und deine Geschwister sind gesund und munter. Ich habe sie in Kilkenny besucht. Deine neue kleine Schwester hat so rotes Haar wie Richard, und Ancel entwickelt sich prächtig. Deine Mutter sendet dir viele Grüße und all ihre Liebe. Ich habe einen Wandbehang von ihr im Gepäck und eine Brosche, von der sie dachte, sie würde dir gefallen. Sie war mir gegenüber sehr gastfreundlich und wollte alles über dich und unseren Sohn hören.«
    Mahelt sog seine Worte hungrig in sich auf, aber sie waren erst der Beginn der Mahlzeit, und sie verlangte nach mehr. »Und mein Vater?«
    Hugh setzte sich auf und schlang die Arme um die angezogenen Knie. Er blickte zum Fenster hinüber. Mahelt betrachtete das Licht, das über seine Schultern und seinen Bizeps fiel. »Deinem Vater geht es auch gut.« Er schüttelte verwundert den Kopf. »Er sticht viele jüngere Männer aus, mich selbst mit eingeschlossen. Ich an seiner Stelle wäre vor Erschöpfung umgefallen, aber er erteilte immer noch Befehle und kümmerte sich um alle möglichen Kleinigkeiten, als alle anderen schon seit Stunden schliefen. Er hat dem König die Treue geschworen und sie auf dem Feldzug gegen die de Laceys unter Beweis gestellt.« Hugh senkte den Blick und zupfte an der Stickerei der Bettdecke herum. »John hat de Braoses Frau und seinen ältesten Sohn gefangen genommen. Sie werden in Windsor festgehalten, bis de Braose vierzigtausend Mark als Sicherheit hinterlegt.«
    Mahelt rang nach Luft.
    »Diese Summe kann niemand aufbringen! Heilige Jungfrau Maria, noch nicht einmal dein Vater oder meiner wären dazu imstande!«
    Hugh schüttelte den Kopf.
    »De Braose hat geschworen, dass er zahlen würde, und ist nach Frankreich geflohen, was John als Beweis dafür wertete, dass er ihm zu Recht nicht getraut hat und de Braose die ganze Zeit mit den Franzosen verbündet gewesen sei.« Er brach ab, und Mahelt sah ihm an, dass er mit sich rang.
    »Erzähl weiter«, bat sie. »Ich habe gute Nerven, ich falle nicht in Ohnmacht.«
    Wieder schüttelte Hugh den Kopf.
    »Das befürchte ich auch gar nicht.«
    »Was denn dann?«
    Er seufzte.
    »Kurz bevor wir in Dublin an Bord der Schiffe gingen, hat der König von deinem Vater noch mehr Geiseln gefordert.«
    »Noch mehr Geiseln?« Mahelt setzte sich auf. In ihren Augen begann der heiße Zorn aufzuflammen, mit dem er gerechnet hatte. »Wen?«, zischte sie. »Wen hat er ausgewählt?«
    »Geoffrey FitzRobert,

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