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Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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uns zu Hilfe zu kommen, werden sie nur selbst gefangen genommen werden.«
    »Wir können ausharren. Wir haben genug Männer und Vorräte.« Ihre Augen sprühten Feuer. »Ich werde mich diesem Mann nicht ergeben.«
    »Mylady, ich handle zum Besten aller Betroffenen. Glaubt Ihr, ich beuge mich gern der Tyrannei? Und jetzt entschuldigt mich bitte.« Ohne ihre Erlaubnis abzuwarten, verneigte er sich und ging davon.
    Mahelt ballte die Fäuste. Sie spürte, dass das alles kein gutes Ende nehmen würde, weil Lenveise nicht den Mumm hatte zu kämpfen. Sie hatte Recht gehabt, und Hughs Weigerung, auf sie zu hören, würde sie alle an den Bettelstab bringen.
     
    Die Herolde des Königs kamen am nächsten Tag zurück, um die Kapitulation der Burg zu fordern. Mahelt betete gerade mit Ida in der Kapelle und erfuhr erst davon, als eine verängstigte
Dienerin sie beim Gebet unterbrach und ihr zuflüsterte, dass die königliche Armee dabei war, Framlingham zu besetzen.
    »Nein!«, entfuhr es ihr. Sie sprang auf, rannte zur Tür und starrte die durch das Tor strömenden Söldner und Soldaten fassungslos an. Der König ritt ein prachtvolles, weißes Pferd, das den Kopf von einer Seite zur anderen warf, als es tänzelnd in das Herz ihres Zuhauses vordrang. Die Männer der Garnison knieten vor ihm nieder. Ihre Waffen hatten sie in der Mitte des Hofes auf einen Haufen geworfen. »Herr im Himmel, nein!«
    Ida trat zu ihr an die Kapellentür und bekreuzigte sich.
    »So sei es«, murmelte sie.
    Mahelt warf ihr einen entsetzten Blick zu.
    »Ich hatte Lenveise untersagt, sich zu ergeben!«
    Ida schüttelte den Kopf.
    »Wenn Lenveise es für das Beste hält, müssen wir auf sein Urteil vertrauen. Bleib ruhig, Tochter, sonst machst du alles nur noch schlimmer.«
    Mahelt presste die Lippen zusammen und bemühte sich, ihrer Wut und ihres Entsetzens Herr zu werden. Bilder einer verhungernden Maude de Braose und von Wills ermordeter Frau zogen an ihr vorüber. War dies das Ende? Würden sie alle in einem Verlies an Hunger und Durst sterben? Oder durch die Klinge eines Messers? John würde bestimmt in seinem Triumph schwelgen.
    Ida drehte sich zu ihr um, sie wirkte völlig benommen.
    »Ich gehe hinaus zu ihm«, sagte sie. »Ich bin die Herrin von Framlingham, es ist meine Pflicht. Du bleibst hier.« Sie machte einen Schritt vorwärts, eine kleine, zerbrechliche Gestalt in einem grünen Seidengewand.
    »Nein, ich verstecke mich nicht.« Mahelt hob das Kinn und nahm sich zusammen. Sie durfte ihrer Schwiegermutter keinesfalls die ganze Last alleine aufbürden.
    Als die Frauen die Kapelle verließen, gefror Mahelt das Blut in den Adern, denn sie sah, dass ihr ältester Sohn seiner Kinderfrau entwischt war, furchtlos vor John stand und sein Spielzeugschwert schwang. Nur von dem Gedanken beherrscht, ihr Kind zu retten, stürzte Mahelt vor, packte Roger und schob ihn hinter ihren Rücken.
    John stieg unbeeindruckt von seinem Pferd, was an sich schon wie eine unausgesprochene Drohung wirkte.
    »Lady Bigod«, sagte er freundlich. »Countess Ida.«
    »Sire.« Ida kniete nieder.
    Johns Lippen krümmten sich, und er fuhr glatt fort:
    »Es wird Euch freuen, dass ich die Verteidigungsanlagen der Burg nicht beschädigt habe. Es wäre gar zu schade darum gewesen.« Sein Ton deutete an, dass Framlinghams Mauern nicht mehr als eine Verzierung auf einem Marzipankunstwerk waren. Er streifte seine Reithandschuhe ab.
    »Euer Burgvogt ist ein kluger Mann und hat mehr Glück, als er ahnt. Seine Einsicht hat Euch gerettet  – ebenso wie die Loyalität Eures Vaters, Lady Bigod. Ich würde der Lieblingstochter eines so treu ergebenen Mannes nie ein Leid zufügen, selbst wenn sie zu denen gehört, die mir Böses wollen.« Er ging um Mahelt herum und zog Roger zu sich heran. »Hah, du bist ein vortrefflicher kleiner Ritter, nicht wahr, mein Junge?«
    Roger hob stolz den Kopf. Mahelt grub die Nägel in die Handflächen.
    »Lasst ihn in Ruhe«, zischte sie.
    Ohne die Hand von Rogers Schulter zu nehmen, musterte John die Frauen mit triumphierendem Spott.
    »Countess, Lady Bigod, Ihr habt meine Erlaubnis zu gehen, wohin es Euch beliebt. Ihr könnt zwei Ritter als Eskorte sowie die Jäger und Pferdeknechte mitnehmen. Besser, der Earl füttert sie durch als ich. Der kleinere Junge und das Baby mögen
Euch begleiten, ich lege keinen Wert auf sie, aber den Älteren behalte ich als persönliche Sicherheit.«
    »Nein!« Mahelt kam sich vor, als hätte jemand aus großer Höhe einen

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